WM TURNEN | LIVERPOOL
An den US-Girls ging in Liverpool kein Weg vorbei
«Ich fühle mich fantastisch, alle haben ihren Job gemacht. Ein paar Kleinigkeiten hier und da. Wir haben im Vorfeld darüber gesprochen, wenn nicht alles perfekt läuft, ist es okay. Ich bin so stolz auf Skye, dass sie so sicher weitergeturnt hat», erklärte Memmel weiter. Auch Jordan Chiles zeigte sich mit dem Wettkampf grundsätzlich zufrieden. «Die Qualifikation lief nicht wie geplant. Heute lief es deutlich besser», fand sie. Allerdings sah die 21-Jährige auch in der Gala-Vorstellung von Liverpool Steigerungspotenzial. «Es gibt immer Luft nach oben. Wir werden das herausfinden, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr. 2024, here we come», strahlte die frischgebackene Weltmeisterin.
Soweit hatte Chiles allerdings recht: Denn die Britinnen hatten am Schwebebalken zwischenzeitlich sogar die Chance an den Amerikanerinnen vorbeizuziehen. Doch das Nervenkostüm von Alice Kinsella hielt dem Druck nicht stand. «Leider hatte ich diesen Fehler am Balken. Das war hart. Aber ich habe das mit der Hilfe und Unterstützung meines Teams abschütteln können. Am Boden wollte ich nochmal zeigen, was ich kann. Und das habe ich», sagte die 21-Jährige. Die 8000 Zuschauer in der restlos ausverkauften M&S Bank Arena taten ein Übriges und trieben das Team weiter frenetisch bis zum WM-Silber. «Es war unglaublich. Ich könnte nicht glücklicher sein. Alle haben bis zum Schluss gekämpft. Diese Silbermedaille ist gerade einfach noch surreal», strahlte Kinsella.
Auf Rang drei kam mit 160,563 Zählern Kanada, das seine erste Mannschaftsmedaille bei einer Weltmeisterschaft gewann. «Ich bin hin und weg, das war ein großer Schritt Richtung Paris», freute sich Elsabeth Black mit Tränen in den Augen. «Ich konnte es einfach nicht glauben. Dieses Team ist mein Lieblingsteam. Mit diesen Turnerinnen zu turnen war einfach unglaublich», sagte die Vize-Weltmeisterin im Mehrkampf von 2017.
Europameister Italien spielten dagegen die Nerven einen Streich: Bereits an ihrem ersten Gerät Stufenbarren kassierten die Italienerinnen drei Stürze und wurden am Ende mit 159,463 Punkten Fünfter. Nur zwei Zehntelpunkte davor landete Brasilien (159,661) auf Rang vier. Anders als in der Qualifikation gab es keine Streichwertungen für die Teams. Hinter den Italienerinnen reihten sich China (157,529), Japan (156,964) und Frankreich (155,863) ein.
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