Die Abteilungsleitung Männer der Deutschen Turnliga hat die Ausschreibung zur Drittliga-Qualifikation veröffentlicht. Demnach wird der Qualifikationswettkampf am 6. Dezember 2025 um die begehrten Startplätze für die Saison 2026 im erneut in der Sporthalle der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Oberhausen im Rahmen des «Super Samstag» stattfinden. Wettkampfbeginn ist dann um 10:00 Uhr. Teilnahmeberechtigt sind Mannschaften mit bis zu 15 gemeldeten Turnern. An jedem Gerät treten vier Athleten ohne Streichwertung an. Die Bewertung erfolgt nicht nach dem üblichen Scoresystem der Liga, sondern auf Grundlage des klassischen Wettkampfmodells. Die Geräte-Reihenfolge wird am Wettkampftag kurz vor dem Einturnen ausgelost und bleibt über alle sechs Geräte hinweg verbindlich. Die vollständige Meldung muss bis spätestens 17. Oktober 2025 digital an die Geschäftsstelle der DTL übermittelt werden.
Manche Zweitligisten träumen vom Aufstieg, andere von vollen Rängen – und dann gibt es das KTT Oberhausen. Die führen 2025 eine ganz andere Tabelle an: die der Kilometerfresser in der DTL. Insgesamt 2.788 Kilometer muss die Ruhrpott-Riege bei ihren Auswärtsfahrten in den verbleibenden Monaten noch zurücklegen, und das ist nur der Pflichtteil. Die Kür gibt’s dann im Mannschaftsbus: Turnbeutel im Kofferraum, Riemchen im Handschuhfach, die Magnesiabox (mit der vermutlich hoch geheimen Mischung) so gesichert, als sei sie ein Familienerbstück. Direkt dahinter rollt die TG Saar (2.746 km), gefolgt vom TSV Monheim (2.116 km), der in Sachen Kilometerleistung ebenfalls noch über der Zweitausender-Marke liegt. Die TG Hanauerland (1.608), die KTV Ries (1.554) und die TSG Grünstadt (1.546) komplettieren das Spitzenfeld der Fernreisenden der 2. Bundesliga der Männer in der DTL.
Der Deutsche Turner-Bund hat unmittelbar nach den Finals in Dresden die Einzelstarterinnen für die Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik bekannt gegeben. Angeführt wird das deutsche Team von Olympiasiegerin Darja Varfolomeev vom Meister TSV Schmiden, die bei den Deutschen Meisterschaften alle fünf Titel gewinnen konnte. Neben ihr wird Mannschaftskollegin Anastasia Simakova in Rio de Janeiro an den Start gehen. Die 20-Jährige hatte zuletzt bei den Gerätefinals der Europameisterschaften in Tallinn Silber gewonnen und bei den FISU World University Games mit Silber und Bronze überzeugt. Als Ersatzstarterin wird in Margarita Kolosov eine dritte Schmidenerin die WM-Vorbereitung begleiten. Die Olympiavierte hatte die nationale Qualifikation als Zweite abgeschlossen.
Dresden hat an diesem Wochenende gezeigt, dass Sport manchmal dann am größten wirkt, wenn er ganz nah heranrückt. Die «Finals 2025» verwandelten die Stadt in ein Labor des Spitzensports – und bewiesen, dass es für große Emotionen nicht zwingend riesige Arenen braucht, sondern klug inszenierte Nähe. Wer die Halle betrat, spürte sofort, wie aufgeladen die Luft war: Jede Drehung am Reck, jeder Absprung vom Balken, jede gereckte Faust wurde zum Ereignis. Es waren vor allem die kleinen Geschichten, die Dresden groß machten. Doppel-Europameisterin Karina Schönmaier turnte mit jener Souveränität zu ihrem ersten Mehrkampftitel, wie man sie sonst nur von Sportlerinnen kennt, die schon ein paar Nächte neben Goldmedaillen verbracht haben. Doch neben ihr wirbelte auch eine Jesenia Schäfer, die kaum dem Nachwuchs entwachsen, der Favoritin in deren Paradedisziplin Sprung für einen kurzen Moment die Show stahl.
Lea Wartmann hat sich bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden den Titel am Schwebebalken gesichert und damit ihren bislang größten Einzelerfolg gefeiert. Die 18-Jährige vom Vizemeister TSV Tittmoning-Chemnitz turnte eine saubere Übung und setzte sich mit 13,500 Punkten vor Aiyu Zhu (TZ DSHS Köln/12,833) und Teamkollegin Karina Schönmaier (12,633) durch. Als Qualifikationsbeste und Vize-Mehrkampfmeisterin war Wartmann mit hohen Erwartungen in das Finale gestartet. Bereits vor dem Abgang huschte ein breites Lächeln über ihr Gesicht – sie landete sicher und vollendete so ihren ersten Titel. Nicht nur bei Wartman, auch beim Trainerteam Anatol Ashurkov und Tatjana Bachmayer gingen die Arme nach oben, war ihr Trainingszentrum in Chemnitz doch bereits das mit Abstand erfolgreichste bei den Frauen.
Leonhard Prügel vom Bundesligisten TuS Vinnhorst hat den letzten Wettkampftag der Finals in Dresden mit einem Überraschungssieg eröffnet. Der Qualifikationsfünfte gewann am Sonntag das Sprungfinale mit 12,699 Punkten und sicherte sich damit seinen ersten deutschen Meistertitel. Der 26-Jährige zeigte zwei saubere Sprünge und ließ damit die Konkurrenz hinter sich. Silber ging an Anton Bulka vom Zweitligisten TSV Monheim (12,550), der bei seinen ersten Finals überzeugte. Tom Schultze vom SC Cottbus holte trotz zweier nicht gestandener Sprünge dank seines hohen Ausgangswerts Bronze (12,483). Kilian Krapp vom TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau fiel nach einer Korrektur seines D-Werts von Rang drei auf vier zurück.
Jesenia Schäfer hat am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften im Turnen für eine kleine Palastrevolte gesorgt. Die 15-Jährige vom Tabellenführer TSV Tittmoning-Chemnitz gewann überraschend das Sprungfinale in Dresden. Sie machte damit ihrer Teamkollegin Karina Schönmaier, der amtierenden Europameisterin an diesem Gerät, zumindest den deutschen Thron streitig. Schäfer zeigte zwei sauber geturnte Sprünge (einen Yurchenko mit Schraube und einen Überschlag-Bücksalto) und erhielt 13,166 Punkte. Schönmaier wurde nach einem Landeproblem beim zweiten Sprung und dem daraus resultierenden Abzug beim Schwierigkeitswert mit 13,016 Punkten Zweite. «Es war einfach ein unfassbares Gefühl, als ich gesehen habe, dass ich auf Position eins gerutscht bin», sagte Schäfer strahlend. Dritte wurde Mia Reimann vom TSV Jetzendorf mit 12,833 Punkten.
Timo Eder vom MTV Ludwigsburg hat am Finaltag der Deutschen Meisterschaften im Turnen den Titel am Boden gewonnen und damit seine starke Form aus dem Mehrkampf bestätigt. Der 22-Jährige setzte sich am Samstag in Dresden mit 13,466 Punkten durch und war als einziger Turner fehlerfrei geblieben. Zweiter wurde Dario Sissakis (KTV Straubenhardt), der bei 13,000 Zählern landete. Leonard Prügel (TuS Vinnhorst) wurde mit 12,166 Punkten Dritter. Am Pauschenpferd sicherte sich Nils Dunkel (KTV Straubenhardt) den deutschen Meistertitel. Der Routinier kam trotz eines unsicheren Starts auf 13,633 Punkte und lag damit knapp vor Timo Eder, der mit 13,466 Zählern seine zweite Medaille am Wochenende gewann und Zweiter wurde. Dritter war Alexander Kunz (ebenfalls KTV Straubenhardt), der trotz eines Sturzes noch 11,866 Punkte erzielte und sich damit auf dem Podium hielt.
Darja Varfolomeev hat bei den Einzelfinals der Deutschen Meisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Dresden alle vier Titel gewonnen. Die 18‑Jährige vom TSV Schmiden setzte sich am Samstag mit Reifen, Ball, Keulen und Band souverän durch und bestätigte ihre herausragende Form. Bereits im Mehrkampf am Freitag hatte die Olympiasiegerin von Paris die nationale Konkurrenz klar dominiert. «Ich würde schon sagen, dass ich bei 90 Prozent bin», sagte Varfolomeev nach den Gerätefinals mit Blick auf die in wenigen Wochen beginnenden Weltmeisterschaften in Brasilien. Nach dem Mehrkampftitel hatte sie sich selbst noch «bei 87 Prozent» gesehen. Danach steigerte sie sich mit jedem Auftritt weiter und bot dem Dresdner Publikum eine beeindruckende Demonstration ihrer Vielseitigkeit und technischen Präzision.
Karina Schönmaier hat bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere gesetzt. Die 19-Jährige vom TSV Tittmoning-Chemnitz turnte am Freitag 53,150 Punkte und feierte damit ihren ersten nationalen Titel im Mehrkampf. Silber sicherte sich Lea Wartmann (TuS Chemnitz-Altendorf/50,800), Bronze ging an Jessica Schlegel (TuG Leipzig/49,400). Schönmaier startete konzentriert in den Wettkampf und übernahm bereits nach der Barrenübung die Führung. Mit einem starken Sprung vergrößerte sie den Abstand noch und hielt diesen trotz kleiner Wackler am Schwebebalken bis zum Ende. Am Boden zeigte sie zum Abschluss eine solide Übung (12,850), die den Sieg endgültig absicherte. «Das Jahr 2025 ist für mich ein Traum. Nach den EM-Titeln jetzt auch Deutscher Mehrkampfmeister zu sein, fühlt sich unglaublich an», sagte sie der ARD-Sportschau nach dem Wettkampf.
Darja Varfolomeev hat am Freitag in Dresden souverän den Mehrkampf der deutschen Meisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik gewonnen. Die Olympiasiegerin vom TSV Schmiden setzte sich mit 120,950 Punkten durch und krönte sich nach Silber im Vorjahr zum dritten Mal nach 2022 und 2023 zur Deutschen Mehrkampfmeisterin. Rang zwei ging an ihre Vereinskollegin Anastasia Simakova mit 113,800 Punkten, Bronze holte Viktoria Steinfeld (ebenfalls TSV Schmiden) mit 109,900 Punkten. Titelverteidigerin Margarita Kolosov verpasste die Medaillenränge knapp und belegte mit 109,450 Punkten Rang vier. Für Varfolomeev, die bei der Europameisterschaft Anfang Juni in Tallinn bereits Bronze im Mehrkampf und Gold am Band gewonnen hatte, war es ein weiteres Erfolgserlebnis in einer guten, post-olympischen Saison.
Timo Eder vom Bundesligisten MTV Ludwigsburg ist neuer Deutscher Mehrkampfmeister. Zum Auftakt der Finals Turnen der Männer am Donnerstag in Dresden, die im Rahmen der Finals ausgetragen werden, setzte sich der 21-Jährige mit 78,550 Punkten vor Alexander Kunz (KTV Straubenhardt/77,650) und Valentin Zapf (TSV Unterföhring/73,850) durch. «Es fühlt sich sehr gut an, im Mehrkampf Deutscher Meister zu werden. Es ist der Wettkampf, bei dem es am schwierigsten ist, eine Goldmedaille zu holen. Alle Geräte müssen an dem Tag passen, nicht nur eins und Fehler können immer passieren. Deshalb habe ich mir selbst keinen Druck gemacht und mich auch nicht unter Druck setzen lassen», sagte Eder nach dem Wettkampf. Am letzten Gerät, dem Reck, wurde es für den neuen Champion noch einmal spannend. In seine Übung schlichen sich einige Unsauberkeiten. «Ich war vor der Übung sehr nervös», verriet er später.
Sarah Voss vom Bundesligisten TZ DSHS Köln hat ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärt. Mit 25 Jahren beendet die fünffache deutsche Meisterin und langjährige Nationalturnerin ihre Karriere – ein Entschluss, der zwar nicht überraschend kam, aber in seiner Wirkung über das Turnen hinausreicht. Voss gehörte über ein Jahrzehnt zum festen Kern des deutschen Turn-Teams. Ihre Bilanz ließe sich trefflich in fünf Meistertiteln und EM-Bronze in Platzierungen und Medaillen zusammenfassen. Doch Voss stand exemplarisch für eine Athletengeneration, die nicht nur Ergebnisse produzieren, sondern mitreden will. Sie tat das auf leise, aber wirkungsvolle Weise – auf internationaler Bühne ebenso wie in der heimischen Bundesliga. Im Trikot des TZ DSHS Köln war Voss über viele Jahre hinweg eine der tragenden Figuren der Deutschen Turnliga. Anders als manche Kolleginnen, die Bundesligawettkämpfe lediglich punktuell bestritten, verstand sie den Ligabetrieb als verbindliches Format.
Der TSV Tittmoning-Chemnitz muss in der zweiten Hälfte der Bundesligasaison auf Lea Quaas verzichten. Die 19-jährige Turnerin hat sich nach enger Absprache mit dem medizinischen Team für eine Operation entschieden. Grund ist ein langjährig bestehender Spalt im Kahnbein, der durch die dauerhafte Belastung im Training ein Reizungsödem verursacht hat. «Ich habe einen Spalt im Kahnbein – und der ist höchstwahrscheinlich schon seit meiner Geburt da», erklärte Quaas am Mittwoch. Bislang habe sie keine Probleme gehabt, durch den Leistungssport sei der Schmerz aber irgendwann ausgelöst worden. «Die beiden Knochenteile schlagen immer wieder aufeinander – und genau das verursacht die Schmerzen. Damit das nicht mehr passiert, muss der Bereich jetzt fixiert werden», sagt die Schülerin aus Leubnitz im Westerzgebirge. Der Eingriff soll nun das Gelenk dauerhaft stabilisieren und eine schmerzfreie Rückkehr ins Training ermöglichen.
Emma Malewski hat bei den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games in Essen die Bronzemedaille am Schwebebalken gewonnen. Die 21-Jährige vom Tabellenführer TSV Tittmoning-Chemnitz war die einzige deutsche Turnerin, die sich für eines der Gerätefinals qualifizieren konnte – und überzeugte dort trotz gesundheitlicher Rückschläge mit einer starken Leistung. Im Finale erhielt sie für ihre anspruchsvolle Übung 13,166 Punkte. Lediglich Urara Ashikawa (Japan), Weltmeisterin von 2021, und Tonya Paulsson (Taiwan) lagen vor ihr. «Ich lag die vergangenen zwei Wochen krank im Bett und es war bis zuletzt unklar, ob ich an den FISU Games teilnehmen kann», sagte Malewski nach dem Wettkampf. Umso größer war die Erleichterung: «Ich bin total froh, dass ich meine Übungen so turnen konnte, wie ich es mir vorgenommen hatte. Es war hin und wieder ein Wackler da, aber es hat viel Spaß gemacht», sagte sie.
Olympiasieger Japan hat sich am Mittwoch in der Messehalle 4 in Essen mit einer überragenden Vorstellung bei den FISU University Games den Titel im Mannschaftswettkampf der Männer gesichert. Mit 252,027 Punkten setzte sich das Team um Mehrkampf-Weltmeister Daiki Hashimoto deutlich an die Spitze und verwies Kanada (239,593) und die Schweiz (239,162) klar auf die Plätze zwei und drei. Besonders stark präsentierten sich die Japaner am Barren (44,332) und Reck (44,133), wo sie der Konkurrenz keine Chance ließen. Auch in der Qualifikation zum Mehrkampf der Männer setzte sich in Hashimoto ein Japaner souverän durch: Mit 85,197 Punkten führte der 23-Jährige das Klassement an und bestätigte seine Ausnahmestellung. Teamkollege Shohei Kawakami belegte mit 83,532 Punkten Rang zwei, gefolgt von Shinnosuke Oka (ebenfalls Japan), der mit 82,432 Punkten Platz drei erreichte – eine japanische Dreifachführung.