Trotz eines beeindruckenden Heimauftritts hat Aufsteiger KTV Dortmund am zweiten Wettkampftag der 3. Bundesliga Nord der Frauen die Tabellenführung knapp verpasst. In der heimischen Sporthalle des Leibnitz Gymnasiums erturnte sich das Team mit 172,65 Punkten nicht nur die Tageshöchstwertung, sondern verwies damit auch den bisherigen Spitzenreiter TSV Buchholz 08 (168,85 Punkte) deutlich auf Rang zwei. Die Gastgeber überzeugten insbesondere am Boden (45,85) und Sprung (48,75) – jeweils Bestwerte des Tages. Trotz eines Notarzteinsatzes vor dem Wettkampf und einer daraus resultierenden Verzögerung von 37 Minuten behielten alle Teams die Nerven und boten spannende Duelle im Wettkampffeld. Hinter den beiden Führenden positionierte sich der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau mit 168,25 Punkten auf Rang drei, gefolgt von Eintracht Frankfurt (166,80) und der TG Kassel (166,15).
Mit einer starken Mannschaftsleistung hat sich die DJK Würzburg beim zweiten Wettkampftag der Regionalliga Frauen überraschend den Tagessieg gesichert. In einem bis zum Schluss engen Wettkampf setzten sich der Aufsteiger aus Bayern mit 168,85 Punkten an die Spitze des Tages-Klassements und durfte die vollen 14 Zähler in den Mannschaftsbus packen. Besonders am Sprung (48,25) und Boden (43,45) überzeugten die Würzburger Turnerinnen und schoben sich mit ihrem Erfolg auf Rang drei der Gesamttabelle. Mitaufsteiger TuS Chemnitz-Altendorf blieb dem Tagessieger dicht auf den Fersen und belegte mit 168,15 Punkten Platz zwei. Die Sächsinnen punkteten vor allem am Stufenbarren (39,05) und Boden (42,10) konstant und führen mit nun 26 Punkten weiterhin die Tabelle an. Dritter des Wettkampftags wurde die TG Langen-Bad Homburg (166,70), die am Sprung mit 49,20 die Tageshöchstwertung erzielte.
Am Samstag trifft sich der Norden in der Sporthalle Leibniz Gymnasium (Kuithanhalle/Kreuzstraße) in Dortmund zum zweiten Kräftemessen der Saison. Sowohl in der 3. Bundesliga Nord als auch in der Regionalliga Nord verspricht das Aufeinandertreffen einen spannenden Zwischenstand im Kampf um Aufstieg und Klassenerhalt. Den Auftakt machen ab 11 Uhr die Teams der Regionalliga Nord. Angeführt wird das Feld von Rückkehrer TuS Chemnitz-Altendorf, der mit 14 Punkten an der Tabellenspitze steht. Die KuSG Leimen bleibt in Schlagdistanz und will in Dortmund Boden gutmachen. Dahinter tobt ein dichtes Gerangel um die Mittelfeldplätze: TG Langen-Bad Homburg, SV Großhansdorf II und KTV Bielefeld lagen beim Auftakt gerade einmal 15 Hundertstelpunkte auseinander. Auch die Verfolger DJK Würzburg und TV Moselweiß liegen in Reichweite – es ist also für Hochspannung gesorgt.
Darja Varfolomeev hat bei den Europameisterschaften in Tallinn ihren Titel mit dem Band souverän verteidigt. Die 18‑Jährige präsentierte am Sonntag eine nahezu fehlerfreie Übung und siegte deutlich mit 30,650 Punkten. Nach dem Ballfinale durfte sich Anastasia Simakova nach einer eleganten und punktgenauen Darbietung die Silbermedaille (28,700) umhängen. Auch Lada Pusch zeigte bei ihrer ersten EM als 17‑Jährige noch einmal Leistung und schloss mit den Keulen am Ende als Siebte ab. Damit sicherten sich die Gymnastinnen aus Schmiden die Medaillen Nummer vier und fünf und waren mithin in jedem EM-Finale von Tallin vertreten. Mit einer Punktzahl von 30,650 unterstrich Varfolomeev ihre gesamte Klasse. Sie verbesserte ihre Qualifikationswertung von 30,150 Punkten noch einmal – «vielleicht an manchen Stellen sogar noch besser», so die frischgebackene Europameisterin.
Vier Ligen, 32 Teams und eine klare Botschaft: Der Turnsport zeigt sich am 5. und 6. Juli in der Murrtal-Arena von seiner besten Seite. Die TSG Backnang 1846 ist Gastgeberin des zweiten Wettkampftages der Deutschen Turnliga. Mit dabei: die nationale Elite mit ihren Vereinen. Bereits am Samstag wartet auf die Zuschauer ein hochkarätiger Doppelschlag. Um 12:00 Uhr startet der Wettkampf der 2. Bundesliga. Am späten Nachmittag folgt dann die 1. Bundesliga mit Wettkampfbeginn um 17:00 Uhr. Besonders im Fokus steht dabei der deutsche Rekordmeister MTV Stuttgart, der nach dem ersten Wettkampftag auf dem dritten Tabellenplatz liegt und in Backnang unbedingt punkten muss, um die Chance auf das DTL-Finale zu wahren. Für besondere Aufmerksamkeit dürfte auch die frischgebackene zweifache Europameisterin Karina Schönmaier sorgen.
Die KTV Straubenhardt hat am dritten Wettkampftag der 1. Bundesliga der Männer ihre Siegesserie fortgesetzt und den SC Cottbus mit 47:27ohne Gerätverlust bezwungen.Vor heimischer Kulisse in der Straubenhardthalle sicherte sich der Titelverteidiger damit den zweiten Saisonsieg und bleibt seit über drei Jahren ungeschlagen. Die Schwarzwälder haben damit weiterhin kein einziges Gerät verloren und kletterten trotz einer Partie weniger in der Tabelle bis auf Rang zwei. Der SC Cottbus musste nach einem verletzungsbedingten Ausfall von Radomyr Stelmakh ab dem vierten Gerät improvisieren und verlor an Boden. Trotz des Rückschlags zeigte Europameister Adem Asil mit 15 Scorepunkten für die Lausitzer eine starke Leistung und wurde Topscorer des Wettkampfs. Neuer Tabellenführer ist nun der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau, der mit 51:22 (11:1) gegen den TuS Vinnhorst gewann.
Mit einer starken Aufholjagd und einer brillanten Keulenübung hat sich Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden bei den Europameisterschaften in Tallinn die Bronzemedaille im Mehrkampf gesichert. Trotz zweier Gerätverluste zeigte sich die 17-jährige Olympiasiegerin nervenstark und abgeklärt. Der Titel ging an die Ukrainerin Taisiia Onofriichuk, die mit ausdrucksstarken Choreografien und der höchsten Bandwertung des Tages überzeugte und mit 117,800 Punkten die erste europäische Mehrkampf-Goldmedaille für ihr Land seit 1997 holte. Silber gewann die Bulgarin Stiliana Nikolova (116,700), die besonders mit Ball und Reifen glänzte, aber mit dem Band wertvolle Zehntel liegen ließ. Auch Varfolomeevs Schmidener Teamkollegin Anastasia Simakova präsentierte sich bei ihrem EM-Debüt im Mehrkampffinale mit 110,950 Punkten stark und belegte Platz neun.
Die deutschen Gymnastinnen haben am zweiten Qualifikationstag der Europameisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik im estnischen Tallinn vier weitere Finalplätze gesichert. Darja Varfolomeev und Anastasia Simakova erreichten das Mehrkampffinale, Varfolomeev qualifizierte sich zudem für das Bandfinale. Lada Pusch zog bei ihrem EM-Debüt ins Finale mit den Keulen ein. Insgesamt lieferten die drei Athletinnen vom Meister TSV Schmiden solide Leistungen ab, auch wenn nicht alle Übungen fehlerfrei verliefen. Ein Wermutstropfen: Simakova verpasste hauchdünn den Finaleinzug mit dem Band. Dennoch ist der zweite Tag der EM-Qualifikation als Erfolg für das deutsche Team zu werten. Varfolomeev präsentierte zwei sehr unterschiedliche Übungen. Während sie mit den Keulen (28,500 Punkte) zwei Geräteverluste einstecken musste und auf Platz neun landete, turnte sie ihre Bandübung hochkonzentriert und präzise.
Mit einem starken Auftakt sind die deutschen Gymnastinnen in die Europameisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik in Tallinn gestartet. In der Qualifikation mit Reifen und Ball überzeugten Darja Varfolomeev und Anastasia Simakova vom Meister TSV Schmiden mit fehlerfreien Darbietungen und sicherten sich jeweils einen Platz im Gerätefinale. Varfolomeev zeigte eine souveräne Übung am Reifen und erhielt 30,000 Punkte – der höchste Wert des Tages. «Ich möchte mein Bestes geben und gerne in die Finals einziehen», lautet der Plan der Olympiasiegerin. Mit ihrer Ballübung wird sie zudem am Freitag erneut antreten. Simakova, die als erste Turnerin des gesamten Starterfeldes in den Wettkampf ging, zeigte mit dem Reifen eine saubere Übung, leistete sich jedoch beim letzten Element einen Fehler. Mit 27,000 Punkten lag sie zwar zunächst noch auf Rang zwei, verpasste später aber als 14. das Finale.
Der dritte Wettkampftag in der 1. Bundesliga der Männer verspricht mit vier Begegnungen am Samstag richtungsweisende Duelle. Spitzenreiter SC Cottbus um Ligatopscorer Radomyr Stelmakh (46 Punkte) ist beim noch ungeschlagenen Meister KTV Straubenhardt (18:00 Uhr) gefordert, während der punktgleiche TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau den zweifachen Meister TuS Vinnhorst (17:00 Uhr) empfängt. Die beiden Verfolger aus Frankfurt und Saar kämpfen in ihren Heimduellen gegen bislang punktlose Gegner um den Anschluss an das obere Tabellendrittel. Im Duell der Rekordmeister zwischen Cottbus geht es für Straubenhardt und Cottbus dagegen um nicht weniger als die Tabellenführung. Beide Teams haben bislang keinen Wettkampf verloren. Cottbus kommt mit 20:4 Gerätepunkten aus zwei Siegen, Straubenhardt mit einem makellosen 12:0-Sieg aus einem bisher ausgetragenen Duell.
Die Abteilungsleitung RSG der Deutschen Turnliga hat die Ausschreibung für den Qualifikationswettkampf 2025 zur 3. Bundesliga in der Rhythmischen Sportgymnastik veröffentlicht. Ausgetragen wird der Wettkampf am 29. November 2025, der genaue Zeitplan und der Ausrichter werden noch bekanntgegeben. Der Kür-Vierkampf nach den Wertungsbestimmungen der FIG (Code de Pointage) gilt für alle Gymnastinnen der Meisterklasse, unabhängig ob A- oder B-Level. Pro Mannschaft können bis zu 15 Gymnastinnen gemeldet werden, von denen mindestens vier am Wettkampftag starten müssen. Die Mannschaftswertung setzt sich aus 12 Übungen zusammen, je drei pro Handgerät (Reifen, Ball, Keulen, Band). Eine Athletin darf maximal drei Übungen absolvieren. Startberechtigt sind Gymnastinnen ab Jahrgang 2013.
Das Experiment ist gelungen – mehr noch: Die Kombination aus Turn-Europameisterschaft und Internationalem Deutschen Turnfest hat gezeigt, wie kraftvoll diese Sportart sein kann, wenn sie Raum, Bühne und Publikum bekommt. Die EM 2025 war nicht nur ein sportlicher Höhepunkt, sondern das emotionale Lebenszeichen eines Sports, der in den vergangenen Monaten viel einstecken musste. Missbrauchsskandal, Rücktritte und Entlassungen, Vertrauenskrisen – vieles davon selbst verschuldet, aber auch alte Rechnungen wurden bei der Gelegenheit beglichen. Doch was in Leipzig an allen Ecken zu spüren war, ist mehr als nur ein Funken Hoffnung. Es ist ein ernst zu nehmender Impuls einer Sportart, die längst noch nicht gewillt scheint, in die Bedeutungslosigkeit zu entgleiten.
Einen emotionalen Höhepunkt erlebte das Publikum der Europameisterschaften in Leipzig am Samstag. Andreas Toba beendete am Reck seine internationale Karriere mit einer letzten Glanzleistung – und wurde dafür mit Silber belohnt. «Die Übung, die ich heute gemacht habe, war mein Dankeschön für alles. Und es freut mich sehr, dass es wahrscheinlich die beste Übung in meinem Leben war», sagte er und fügte unter Tränen hinzu: «Bessere konnte ich einfach nicht aufhören. Danke an alle! Es war mir eine Ehre». Zuvor hatte der 34-Jährige vom Bundesligisten TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau vor einer ausverkauften Messehalle 1 den begeisterten Fans eine blitzsaubere Übung dargeboten, der Lohn: 14,000 Punkte. Nachdem er den Abgang sicher in den Stand brachte, erhob sich die ausverkaufte Arena zu Standing Ovations. Es war sein zweites EM-Silber an diesem Gerät nach 2021.
Nils Dunkel hat seinen EM-Auftritt in Leipzig mit dem Gewinn der Barren-Goldmedaille gekrönt. Dreizehn Jahre nach dem Erfolg von Marcel Nguyen an diesem Gerät ließ der 28 Jahre alte Turner vom Meister KTV Straubenhardt am Samstag die gesamte Konkurrenz hinter sich und schwang sich mit 13,900 Punkte auf das höchste Siegerpodest. Die Silbermedaille ging an den Schweizer Ian Raubal (13,766), während Timo Eder vom Bundesligaaufsteiger MTV Ludwigsburg mit 13,700 Punkten den dritten Platz belegte und das starke deutsche Abschneiden abrundete. Für Dunkel war es der erste EM-Titel seiner Karriere. Auch Timo Eder vom MTV Ludwigsburg knüpfte an seine starke Form an. Der 23-Jährige hatte im Mixed-Team ebenfalls Gold gewonnen und fügte seiner Sammlung nun noch eine Bronzemedaille hinzu. «Ich wusste, dass ich das Potenzial dazu habe. Aber dass es am Ende wirklich reicht, ist unfassbar», sagte er.
Helen Kevric ist nach ihrer Verletzung bei der Turn-Europameisterschaft in Leipzig operiert worden. Die 17 Jahre alte Turnerin vom MTV Stuttgart hatte sich am Donnerstag im Mehrkampffinale am Sprung verletzt und musste den Wettkampf abbrechen. Nach Angaben des Deutschen Turner-Bundes wurde bei einem Eingriff in Stuttgart der gerissene Streckapparat des rechten Kniegelenks wiederhergestellt. Zudem sei ein kleiner Knochen refixiert worden. Der Verband erklärte, Kevric sei bereits «auf dem Weg der Besserung». Angaben zur voraussichtlichen Dauer der Trainings- und Wettkampfpause machte der DTB bislang nicht. Es ist offen, ob sie in diesem Jahr noch einmal an die Geräte zurückkehren kann. Kevric hatte sich die Verletzung direkt beim ersten Gerät zugezogen. Eine Teilnahme am weiteren Mehrkampf oder am Stufenbarrenfinale war danach nicht mehr möglich.
Karina Schönmaier hat bei den Europameisterschaften im Turnen in Leipzig ihren bislang größten Erfolg gefeiert. Die 19-Jährige vom TSV Tittmoning-Chemnitz sicherte sich am Sprung den Titel und damit bereits ihre dritte Medaille bei diesem Championat. Mit einem Durchschnittswert von 13,983 Punkten übertraf sie ihre eigene Qualifikationsleistung. «Also was soll ich sagen, ich lebe auf jeden Fall gerade in meinem Traum, ich hätte es wirklich nicht gedacht. Es ist wirklich wie im Film und ich kann es ehrlich gesagt noch nicht richtig fassen», rang Schönmaier nach der Siegerehrung um Worte. Schon im Teamwettbewerb durfte sie Silber mit nach Hause nehmen, im Mixed-Finale mit Timo Eder gewann sie Gold. Nun folgte die Krönung zur Doppel-Europameisterin: Am Sprungtisch präsentierte Katarina II. zwei saubere Sprünge, die mit 13,983 (14,066/13,500) Punkten zum Titel reichten.