Die KTV Straubenhardt hat am Sonntag das Top-Duell beim SC Cottbus gewonnen. Die Schwarzwälder siegten in der Lausitzarena mit 43:23 (8:4), mussten aber erstmals in dieser Saison Geräte abgeben. Denn das Pauschenpferd (3:5) und den Barren (6:13) konnte der Rekordmeister aus Brandenburg für sich entscheiden. Topscorer für die Gastgeber war der Ukrainer Radomyr Stelmakh mit neun Zählern, Cottbus' bisheriger Topscorer Willi Binder konnte dagegen keine weiteren Punkte sammeln. Der ebenfalls noch ungeschlagene Verfolger TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau konnte daher als Tabellenzweiter nach einem 46:16 (10:2)-Erfolg bei TuS Vinnhorst die Distanz um zwei Gerätpunkte verringern. Die meisten Scorepunkte (11) turnte Alexander Kunz für Wetzgau heraus.
Der TSV Buttenwiesen ist alleiniger Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd. Die Riege aus dem Donauried löste ihre Heimaufgabe gegen TV Bühl mit 66:26 (12:0) ohne Fehl und Tadel. Topscorer des TSV war der 21 Jahre alte Türke Kerem Sener, der allein 29 Zähler auf das Punktekonto einzahlte. Buttenwiesens härtester Verfolger bleibt mit zwei Punkten Rückstand der StTV Singen, der bei seinem 44:29 (10:2)-Erfolg gegen den KTV Ries allerdings ein Gerät abgeben musste. Topscorer für Singen war der Schweizer Florian Langenegger mit 22 Punkten. Allerdings haben die Singener aus dem wunderschönen Hegau noch eine Partie weniger geturnt.
Der TSV Unterföhring hält sich weiter an der Spitze der 3. Bundesliga Süd fest. Die Mannschaft Trainer Julius Rabenstein landete am Samstag vor heimischer Kulisse mit einem 65:9 (10:2) ihren dritten Saisonsieg. Damit bleibt der TSV dank der besseren Gerätpunktdifferenz auch vor den Verfolgern TG Wangen-Eisenharz und TG Allgäu, die ebenfalls doppelt punkteten. Wangen-Eisenharz besiegte den USC München mit 39:14 (10:2) und die Allgäuer überrollten die TSG Backnang sogar mit 70:8 (12:0) und mussten dabei kein einziges Gerät abgeben. Der USC München ist nach seiner zweiten Niederlage nun mit vier Punkten Rückstand härtester Verfolger des Spitzentrios.
Meister MTV Stuttgart hat am Samstag seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Die Schwaben gewannen im badischen Herbolzheim mit 196,85 Punkten. Den Tabellenführer TSV Tittmoning-Chemnitz konnte das Team um Europameisterin Elisabeth Seitz jedoch noch nicht von der Tabellenspitze stürzen. Denn das bayerisch-sächsische Turnteam reihte sich sieben Zehntel hinter dem MTV als Zweiter in die Tagesabrechnung ein. «Diesmal war es tatsächlich so, dass wir den zweiten Platz anvisiert hatten. Glücklicherweise haben wir am Ende sogar noch den Sieg errungen», sagte Trainer Robert Mai. Ganz zufrieden war der Stuttgarter aber dennoch nicht. «Der Wettkampf lief nicht optimal. Wir hatten da schon ein paar Fehlerchen. Vor allem am Schwebebalken und am Barren», konstatierte er.
Der Dresdner SC hat am dritten Wettkampftag dem TuG Leipzig die Tabellenführung abgejagt. Die Riege aus der Elbmetropole gewann am Samstag im badischen Herbolzheim mit 176,15 Punkten. Vor dem Schlussakkord im schwäbischen Esslingen am 9. November stehen die Sachsen nun mit vier Punkten Vorsprung in der Pole-Position für den Aufstieg in die 1. Bundesliga der Frauen. «Dennoch haben wir heute nicht optimal geturnt. Nur will ich halt nicht mitpatzen mit den anderen, das ist schon mein Anspruch», sagte Trainer Tom Kroker nach dem Wettkampf. Wiedererstarkt präsentierte sich auch TSG Berlin Steglitz (174,95). Der Stadtteilclub aus der Bundeshauptstadt nutzte seine Chance und sammelte als zweiter der Tageswertung wichtige Punkte.
Auf Tabellenführer KTV Ries wartet am 3. Wettkampftag eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Nördlinger müssen ihren Platz an der Sonne beim Bundesligaabsteiger StTV Singen (17:00 Uhr) verteidigen. Während es für Ries bereits der dritte Saisonauftritt ist, feiern die Gastgeber aus dem wunderschönen Hegau am Wochenende Münchriedhalle ihre Heimpremiere. Trotz des Heimvorteils kein leichtes Unterfangen, da die Singener mit mehreren Verletzungen zu kämpfen haben. Eine Pflichtaufgabe wartet dagegen auf den zweiten Spitzenreiter TSV Buttenwiesen. Die «Biber» aus dem Donauried empfangen das Tabellenschlusslicht TV Bühl (18:00 Uhr).
Vor eigenem Publikum will die TG Breisgau am Samstag (11:00 Uhr) ihren Angriff auf die Tabellenspitze der 2. Bundesliga der Frauen starten. Denn die Mannschaft um die deutsche Jugendmeisterin Ebba Mühl liegt mit 20 Punkten in der Tabelle nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter TuG Leipzig und hat noch alle Chancen, um den Aufstieg in die Bundesliga ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Punktgleich mit den Breisgauern will auch der Dresdner SC zurück ins Oberhaus, Spannung ist in der Breisgauhalle von Herbolzheim also garantiert. Der Tabellensechste TS NeckarGym Nürtingen will in Hebolzheim die Chance nutzen, die vier Punkte große Lücke zum Tabellenmittelfeld zu schließen.
Eigentlich ist Willi Binder ja gar kein Lausitzer. Der 21-Jährige, der mit 34 Zählern auf dem Konto in dieser Saison bislang der Topscorer des Tabellendritten SC Cottbus ist, stammt ursprünglich nämlich aus dem sächsischen Weinböhla. «Das ist ein kleines Dorf in der Nähe von Dresden. Da habe ich angefangen. Ich bin dann nach Riesa gewechselt und von Riesa dann mit acht Jahren nach Cottbus aufs Internat», erzählt er drei Tage vor dem Topduell gegen KTV Straubenhardt. Seit ziemlich genau zwölf Jahren turnt, wohnt und lebt er nun an der Spree. «Mehr als die Hälfte meines Lebens. Also bin ich wohl doch schon so ein halber Cottbuser», findet er dann nach ein wenig Nachdenken. Seine sprachlichen Wurzeln hören können inzwischen ohnehin nur noch geübte Menschen.
Selten bekamen die Fans in den vergangenen Jahren einen so tiefenentspannten Lukas Dauser zu sehen wie beim Heimauftakt der KTV Straubenhardt am vergangenen Samstag. Der 31 Jahre alte Barren-Weltmeister, der seine internationale Karriere nach den Olympischen Spielen von Paris offiziell für beendet erklärt hatte, ging in der heimischen Straubenhardthalle mit spürbarer Freude an die Geräte. «Ja, es macht mir gerade in der Tat super viel Spaß», bestätigt Dauser den Eindruck. Die Verletzung aus der zweiten Olympiaqualifikation, die seine Olympiateilnahme kurzfristig völlig in Frage stellten, scheinen bei der Autogrammstunde nach dem 66:10-Erfolg gegen Siegerland bereits in weiter Ferne und längst vergessen.
Der dritte Wettkampftag hat ein wenig mehr Licht in den aktuellen Leistungsstand der 3. Bundesliga Nord gebracht. TSG Sulzbach, KTT Oberhausen und TG Pfalz dürfen sich dabei als die Gewinner der zuletzt nahezu vollständig punktgleichen Nordschiene sehen. Tabellenführer TSG Sulzbach gewann das Taunus-Derby gegen Schlusslicht TV Weißkirchen mit 49:19 (10:2). Während Sulzbach damit seinen obersten Platz in der Tabelle verteidigen konnte, gelang es dem weiter punktlosen Nachbarn aus Weißkirchen nicht, die Rote Laterne an einen Konkurrenten loszuwerden. Topscorer der Partie war der Ukrainer Illia Lukianenko mit 11 Zählern, wertvollster Turner für Weißkirchen war Niklas Volk, der neun Scorepunkte herausturnte.
Der TSV Unterföhring ist auf dem Weg in die 2. Bundesliga kaum noch aufzuhalten. Den Oberbayern reichte am Samstag in Balingen ein zweiter Platz (170,90 Punkten) in der Tageswertung, um mit nunmehr 40 Punkten die Tabellenführung der 3. Bundesliga Süd zu verteidigen. Tagessieger wurde mit 172,95 Punkten der SV Hülben, der den Rückstand auf den Spitzenreiter auf sechs Punkte verkürzte. Die Gastgeber aus Balingen (161,85) gingen als Fünfte ins Ziel und kletterten in der Tabelle auf Rang fünf. Davor behaupteten der Dritte TV Wetzgau (166,50/4.) und der Vierte VfL Kirchheim unter Teck (168,75/3.) ihre Positionen der Tabelle. Der bisherige Fünfte TurnTeam Schwaben (159,20/7.) rutschte nach einem siebten Platz in Balingen auch in der Tabelle zwei Plätze ab.
Mit seinem zweiten Heimsieg in Folge hält Zweitligaufsteiger GymTeam Metropole Ruhr die 2. Bundesliga Süd weiter in Atem Die jungen Überflieger aus dem tiefen Westen gewannen ihr Duell gegen die KTV Koblenz am Samstag mit 55:12 (12:0) und stehen somit auch nach dem dritten Wettkamptag an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga Nord. Gezogen vom Duo Berkay Sen (17 Punkte) und Nikita Prohorov (15 Punkte) rollt der Ruhr-Express damit weiter in der Nordschiene Richtung 1. Bundesliga. Der 19 Jahre alte Sen war auch Topscorer der Partie. Heidelberg bleibt dagegen weiter noch punktlos am Tabellenende. Während sich der Rest der Liga noch verwundert die Augen reibt, vermochte der MTV Ludwigsburg als einziger noch die Schlagzahl von Ruhr mitzugehen.
Der TV Muggensturm hat sich am Samstag vom Tabellenende abgesetzt. Die Aufsteiger aus Baden kämpfte sich am 3. Wettkampftag der Regionalliga Süd in Balingen mit 158,25 Punkten bis auf Rang sechs der Tageswertung und ließ dabei auch den direkten Abstiegskonkurrenten TV Wernau (156,25/7.) hinter sich. Letzter der Tageswertung wurde der VfL Kirchheim unter Teck II (155,60). Der bisherige Tabellendritte rutschte mit nunmehr 20 Punkten auf Rang fünf ab. Muggensturm zog dagegen nach Punkten mit Wernau gleich, das aufgrund der schlechteren Gerätpunktzahl nun mit dem letzten Platz vorlieb nehmen muss. Damit hat es der TVM am letzten Wettkampftag in Esslingen (10:00 Uhr, Sporthalle Weil) in der eigenen Hand, den Abstieg zu verhindern.
Die KTV Straubenhardt behält ihren Kurs auf das DTL-Finale unbeirrt bei. Die Schwarzwälder gewannen am Samstag ihre Heimpremiere gegen Aufsteiger Siegerländer KV mit 66:10 (10:2) und verteidigten damit auch die Tabellenspitze der 1. Bundesliga. «Wir haben heute bis auf Ringe einen guten Wettkampf gezeigt. Dort haben wir bei drei Übungen ein bisschen gepatzt, aber ich denke, das Ergebnis war dennoch auch heute wieder relativ eindeutig», sagte KTV-Trainer Brian Gladow. Angesichts leichter körperlicher Probleme im Team und noch nicht komplettierter Top-Besetzung für den Coach ein mehr als akzeptables Ergebnis. «Wenn wir das in den Griff kriegen, dann steigern wir uns weiter und werden in Richtung Finale marschieren», hofft er.
Richtig spannend wird es am Samstag in der 3. Bundesliga Nord. Nicht weniger als sechs Vereine haben zwei Zähler auf ihrem Konto. Lediglich Tabellenschlusslicht TV Weißkirchen blieb bisher ohne doppelten Punktgewinn. Aber auch hier sind alle bereit für das Duell gegen den Spitzreiter aus dem benachbarten Sulzbach. «Wir sind gut drauf, hochmotiviert und können mit voller Mannschaftsstärke ins Derby gehen», fasst Marius Brenner vor dem Wettkampf die Lage der Taunus-Turner zusammen. Nach der unerwarteten Niederlage des TVW vor drei Wochen bei TuS Leopoldshöhe geht es nun in der Eichwaldhalle gegen die TSG Sulzbach (15:00 Uhr) nicht nur um die Vormachtstellung im Taunus, sondern auch darum, nicht vorzeitig den Anschluss zu verlieren.
Durchmarsch durch die 3. Bundesliga und auch als frischgebackener Zweitligist grüßt die Metropole Ruhr von der Tabellenspitze. Trainer Jozsef Kakuk braucht sich dennoch auch vor dem dritten Wettkampftag nicht um die Bodenhaftung seiner Jungs zu kümmern. «Wir zeigen unser Bestes und wir freuen uns wirklich, dass wir bis jetzt die Wettkämpfe so gut durchgeturnt haben. Auch über gelungene Übungen mit möglichst wenig Fehlern», erklärt der 61-jährige Ungar, dessen Handschrift das Team zeichnet. «Aber wir wissen, jetzt kommen noch die stärkeren Gegner. Aber wir sind auch darauf vorbereitet. Unser Ziel ist einfach eine stabile Platzierung in der zweiten Liga zu halten», fügt er hinzu.