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Aufholjagd: Wetzgaus Artur Dalaloyan zurück am «Runden See»

Nach langer Pause ist Artur Dalaloyan vom TV Wetzgau vergangene Woche in sein erstes Trainingslager im russischen Turnzentrum Ozero Krugloje zurückgekehrt. «Ich habe Verletzungen. Ich hatte Verletzungen», räumt der zweifache Weltmeister von Doha 2018 ein. «Nach dem Jahreswechsel habe ich mit der Regeneration begonnen. Während dieses Prozesses poppten sofort alle möglichen Arten von Verletzungen auf», berichtet er über monatelange Schmerzen im Handgelenk und im Knöchel. «Die Trainer und ich beschlossen, dass es besser wäre, erst einmal alles auszuheilen. Um dann top fit in den Kampf einzusteigen». sagte er in einem ZOOM-Interview bei Sportcast. Dort laden der bekannte russische Sportkolumnist und Fernsehmoderator Mikhail Reshetov und Sportrecs-Gründer Anatoly Vorontsov regelmäßig Gäste zu aktuellen Themen aus der Welt des Sports ein.

Dass seine Konkurrenten ihm in Richtung Olympia enteilen könnten, macht dem 24-Jährigen allerdings Sorgen. «Ich denke tatsächlich darüber nach! Ich mache mir Sorgen, dass sie zu Beginn der Saison in Form sein werden und ich nicht. Aber ich denke auch, es wird mich noch mehr motivieren. Allerdings muss ich wegen der Schmerzen tatsächlich einige Event auslassen», sagte er. Er arbeite jedoch weiter hoch diszipliniert an seinem Comeback. «Aber um insgesamt nicht nachzulassen, muss ich mich um meine Verletzungen kümmern», ist er überzeugt. Immerhin turne er jetzt schon seit 18 Jahren.

Nach Dalaloyans Ansicht ist es nun das Wichtigste, die körperliche Form wiederherzustellen. «Mein Gehirn erinnert sich noch. Das Vestibularsystem funktioniert. Dahingehend fühle ich mich gut», erklärte er und ist auch mit seinem körperlichen Gesamtzustand noch ganz zufrieden. «Ich bin nicht fett geworden. Ich denke, ich mache zu Hause rund 15 bis 20 Prozent einer normalen Trainingsintensität», sagte er. Das sei genau der Wert, den man halten müsse, um schnell wieder zurückkommen zu können. Das Schwierigste sei allerdings, die eigenen Übungen wieder zurückzugewinnen.

Ganz nebenbei verriet Dalaloyan noch, wer im russischen Nationalteam derzeit die Hosen an hat. «Das ist David Belyavskiy», sagte er. Der habe die Disziplin mit ins Team gebracht. «Diese Disziplin hat mir und Nikita Nagornyy geholfen, eine ganz neue Ebene zu erreichen.» Zuhause könnten sie beide machen, was sie wollten. «Aber wir können uns keine Schwächen bei der Arbeit erlauben. Da drängt David uns zu guten Ergebnissen», sagt er.

Das gesamte Interview gibt es hier.

14. August 2020
von Nils B. Bohl

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