OLYMPIA 2024 | PARIS
Aus der Traum: Deutsche Männer verpassen Finale

Sie wurden gewogen, sie wurden gemessen, doch sie wurden für zu leicht befunden: Die deutschen Turner haben das Mannschaftsfinale der Olympischen Spiele 2024 in Paris verpasst. Mit 245,395 Punkten fehlten der Mannschaft von Cheftrainer Valeri Belenki Elfter am Ende knapp zweieinhalb Zähler für das Finale der besten Acht. «Wir haben einen guten Wettkampf geturnt aber leider keinen sehr guten. Wir haben an einigen Geräten Zehntel liegen lassen. Daher hat es leider nicht für das Teamfinale gereicht, was schade ist», räumte Lukas Dauser ein, der nach seinem Muskelbündelriss im Bizeps aus der zweiten Olympiaqualifikation vom 22. Juni nur an Boden und Barren ins Rennen gehen konnte.

Mit der Mannschaft das Finale verpasst, in der Holmengasse trotz Verletzung aber im Endkampf der besten Acht: Barren-Weltmeister Lukas Dauser vom Meister KTV Straubenhardt.

Dauser selbst schaffte es an seinem Paradegerät (15,166/5.) als einer von zwei deutschen Turnern in einen Endkampf. «Ich freue mich über mein Barrenfinale und werde dort neu angreifen», versprach der 31 Jahre alte Barren-Weltmeister vom Meister KTV Straubenhardt. Sein Teamgefährte Nils Dunkel (81,232) darf als 24. der Qualifikation im Mehrkampf im Finale der besten 24 am Mittwoch im Palais Omnisport ebenfalls noch einmal antreten. Am Pauschenpferd dagegen fehlten ihm zwei Zehntelpunkte für eine weitere Chance. Ähnlich erging es Andreas Toba vom Vizemeister TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Dem 33-Jährigen fehlten ebenfalls rund zwei Zehntelpunkte zu einem Finaleinzug am Reck.

Kein Happy End in Paris für den Hero de Janeiro: Andreas Toba vom Bundesligisten TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau verpasste das Finale mit der Mannschaft und schrammte auch am Reck zwei Zehntelpunkte am Endkampf vorbei.

Für die erfolgsverwöhnten deutschen Männer ist es nach dem verpassten Finale der EM im italienischen Rimini bereits der zweite sportliche Dämpfer in Folge. Bei den letzten Weltmeisterschaften im belgischen Antwerpen 2023 hatte das deutsche Team den sechsten Platz erkämpft.

China schwingt sich zum Favoriten auf

Der mehrfache Mannschaftsweltmeister und Olympiasieger, die Volksrepublik China, zeigte in Paris bisher keine Schwächen. In der zweiten der drei Subdivisions dominierten die Chinesen die Qualifikation und setzten sich nicht nur mit dem Team gegen den traditionellen Rivalen Japan durch, sondern belegten auch in fünf der acht Disziplinen den ersten Platz.

Der Weltmeister von 2021, Zhang Boheng, war der beste Qualifikant im Mehrkampf und am Reck, während Zou Jingyuan an zwei Geräten - Ringe und Barren - den ersten Platz belegte. «Unser Team hat eine hervorragende Leistung gezeigt», fand Zhang. «Alle haben sich sehr gut geschlagen und großen Teamgeist bewiesen. Wir alle wissen, dass dies nur die Qualifikation ist. Aber ich nehme einen Tag nach dem anderen», sagte er.

Japan wurde vor allem durch die etwas schwächeren Wertungen an den Ringen und einen untypischen Sturz von Hashimoto Daiki am Reck gebremst. Der frühe Spitzenreiter Großbritannien belegte den dritten Platz.

Das wiedererstarkte ukrainische Team schob sich auf den vierten Platz - noch vor die USA. Zwei Mannschaften aus der letzten Subdivision, Italien und die Schweiz, verdrängten Kanada auf den achten Platz. Die Kanadier waren mit diesem Ergebnis dennoch sehr zufrieden - ist es doch das erste Mal, dass sie es ins olympische Mannschaftsfinale geschafft haben.

Event Olympiasieger Silbermedaille Bronzemedaille
Team USA Italien Brasilien
Mehrkampf Simone Biles Rebeca Andrade Sunisa Lee
Sprung Simone Biles Rebeca Andrade Jade Carey
Stufenbarren Kaylia Nemour Qiu Qiyuan Sunisa Lee
Schwebebalken Alice D'Amato Zhou Yaqin Manila Esposito
Boden Rebeca Andrade Simone Biles Ana Bărbosu
Event Olympiasieger Silbermedaille Bronzemedaille
Team Japan China USA
Mehrkampf Shinnosuke Oka Zhang Boheng Xiao Ruoteng
Boden Carlos Adriel Yulo Artem Dolgopyat Jake Jarman
Pauschenpferd Rhys McClenaghan Nariman Kurbanov Stephen Nedoroscik
Ringe Liu Yang Zou Jingyuan Eleftherios Petrounias
Sprung Carlos Adriel Yulo Artur Davtyan Harry Hepworth
Barren Zou Jingyuan Illia Kovtun Oka Shinnosuke
Reck Oka Shinnosuke Angel Barajas Zhang Boheng
Land Turner Club Liga
Armenien Artur Davtyan
Vahagn Davtyan
KTV Obere Lahn
KTV Straubenhardt
2. Bundesliga Nord
1. Bundesliga
Belgien Noah Kuavita Exquisa Oberbayern 2. Bundesliga Süd
Kanada Felix Dolci KTV Straubenhardt 1. Bundesliga
Spanien Nestor Abad
Thierno Diallo
Nicolao Mir
Joel Plata
Rayderlay Zapata
TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau
TuS Vinnhorst
TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau
KTV Straubenhardt
TuS Vinnhorst
1. Bundesliga
1. Bundesliga
1. Bundesliga
1. Bundesliga
1. Bundesliga
Großbritannien Joe Fraser

Ruby Evans
TG Saar II

MTV Stuttgart
3. Bundesliga Süd

1. Bundesliga
Italien Yumin Abbadini
Lorenzo Casali
Mario Macchiati
StTV Singen
StTV Singen
TSG Grünstadt
1. Bundesliga
1. Bundesliga
2. Bundesliga Nord
Kasachstan Milad Karimi TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau 1. Bundesliga
Schweiz Luca Giubellini
Matteo Giubellini
MTV Ludwigsburg
MTV Ludwigsburg
2. Bundesliga Nord
2. Bundesliga Nord
Türkei Arican Ferhat
Adem Asil
Ahmet Önder
TSV Pfuhl
TSV Pfuhl
TuS Vinnhorst
1. Bundesliga
1. Bundesliga
1. Bundesliga
Ukraine Illia Kovtun
Petro Pakhniuk
Oleksander Petrenko
Igor Radivilov
Vladyslav Rozkhov
Nikita Sirosh
Radomyr Stelmakh
Mykola Syniukhin
Oleg Verniaiev
KTV Straubenhardt
Siegerländer KV
TSV Buttenwiesen
SC Cottbus
TuS Vinnhorst II
TSG Backnang
SC Cottbus
TG Saar II
TG Saar
1. Bundesliga
2. Bundesliga Nord
2. Bundesliga Süd
1. Bundesliga
3. Bundesliga Nord
3. Bundesliga Süd
1. Bundesliga
2. Bundesliga Nord
1. Bundesliga

So geht's weiter bei Olympia in Paris

Sonntag, 28. Juli

Qualifikation Frauen:

Subdivision 1 (09:30 Uhr)
Subdivision 2 (11:40 Uhr) 
Subdivision 3 (14:50 Uhr)
Subdivision 4 (18:00 Uhr)
Subdivision 5 (21:10 Uhr)

Montag, 29. Juli

Teamfinale Männer (17:30 Uhr)

Dienstag, 30. Juli

Teamfinale Frauen (18:15 Uhr)

Mittwoch, 31. Juli

Mehrkampfinale | Männer (17:30 Uhr) 

Donnerstag, 1. August

Mehrkampfinale | Frauen (18:15 Uhr) 

Samstag, 3. August

Finale Boden | Männer (15:30 Uhr)
Finale Sprung | Frauen (16:20 Uhr)
Finale Pauschenpferd | Männer (17:15 Uhr)

Sonntag, 4. August

Finale Ringe | Männer (15:00 Uhr)
Finale Stufenbarren | Frauen (15:40 Uhr)
Finale Sprung | Männer (16:20 Uhr)  

Montag, 5. August

Finale Barren | Männer (11:45 Uhr) 
Finale Schwebebalken | Frauen (12:35 Uhr)
Finale Reck | Männer (13:35 Uhr)
Finale Boden | Frauen (14:25 Uhr)

27. Juli 2024
Nils B. Bohl | DTB

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