BUNDESLIGA | FRAUEN
Lüneburg-Buchholz ist «gekommen, um zu bleiben»

Die Bundesliga der Frauen startet am Wochenende in der Nordheide in den zweiten Wettkampftag. Gastgeber ist TT Kiehn Group Lüneburg-Buchholz steht nach dem starken Auftakt in Karlsruhe auf Rang sechs der Tabelle und hofft nun, vor eigenem Publikum die Weichen bereits entscheidend in Richtung Klassenerhalt stellen zu können. «Das ist sehr schön. Es war unser Ziel, zu zeigen, dass wir in die erste Liga gekommen sind, um zu bleiben. Und nicht nur, um eine kleine Stippvisite zu machen», sagt Susanne Tidecks.

Einen guten Anteil daran hat auch Karina Schönmaier, die natürlich am Wochenende auflaufen wird. Die 17-Jährige sorgte zuletzt bei den Finals in Berlin als Vizemeisterin am Sprung für ein Achtungszeichen. «Viele Schritte, die wir tun, tun wir gemeinsam mit und für Karina», sagt Tidecks. Diese habe für sich entschieden, dass sie das alles nicht mehr in einem Internat, sondern zuhause schaffen möchte. «Seitdem ackern wir alle drumherum, sie zu unterstützen und haben dabei alle viel Erfolge, viel Spass und viel Freude damit», betont Tidecks. Man fahre dadurch zwar ein wenig neben dem System, aber: «Dorthin zu gehen würde für sie bedeuten, dass sie immer sehr weit weg von zuhause ist. Und das ist für junge Menschen in so einem Entwicklungsstadium nicht immer vorteilhaft», ist sie überzeugt.

Freude bereitet den Buchholzern auch Svenja Egli. «Sie geht jetzt das zweite Mal für uns an den Start. Sie hat sich prima ins Team eingefügt, das ist sehr angenehm», findet Tidecks. Mit in Kader stehen auch zwei Ukrainerinnen, die in Buchholz leben und trainieren. Neben der 14-jährigen Anja Laschevska rückt jetzt auch die 18-jährige Yelyzaveta Huberova in den Fokus, die bei den Europameisterschaften in München für ihr Land an den Start gehen möchte. «Sie hatte eine Knie-OP und wollte sich nun ein, zwei Geräte mit Anja aufteilen. Ich hoffe, dass das gelingt», sagt Tidecks.

Fehlen wird den Niedersachsen auch weiterhin Mannschaftskapitänin Lisa Unger. Die 24-Jährige arbeitet nach einem Achillessehnenabriss noch an ihrer Rückkehr ins Team. «Ziel ist, dass sie am dritten Wettkampftag wieder mit dabei ist», sagt Tidecks. Auch Sonja Fischer ist nach einer OP noch nicht wieder einsatzbereit. «Ausfälle haben wir reichlich», räumt Tidecks ein.

Auch sie selbst wird am Wochenende nicht in der Halle sein können. Eine Corona-Infektion hat sie vor einigen Tagen ausgebremst. «Ich mache jeden Tag zwei Tests, aber die Linien sind leider einfach so deutlich, dass man sie nicht wegdiskutieren kann. Das wird leider nicht gehen», vermutet sie. Dabei sind am Freitag die Aufbauarbeiten gestartet. Seitdem kommt Tidecks vom Telefon kaum noch weg. «Ich sitze hier und scharre mit den Füßen und kann nicht weg. Das ist schon schrecklich. Aber es wird bestimmt noch schlimmer, wenn ich dann Fernsehen schauen muss», vermutet sie.

01. Juli 2022
von Nils B. Bohl

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