TURNEN | WELTCUP
Corona-Absage: Auch Cottbus gibt 2020 auf

Das Turnier der Meister wird 2020 nicht in seine 45. Auflage gehen. Das teilten die Organisatoren am Montag in Cottbus mit. «Die Gesundheit aller Gäste, aber auch die der Helfer und Organisatoren sind das größte Gut, welches es zu verteidigen gilt. Wir sehen uns nicht in der Lage, unser Turnier im gewohnten Rahmen zu veranstalten und konzentrieren uns nun auf unsere Bewerbung für das Frühjahr 2021», erklärte Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt in einer Pressemitteilung. Die Entscheidung sei das Ergebnis seiner sorgfältigen Prüfung aller Optionen seitens des Organisationskomitees. Bis zuletzt habe man die Hoffnungen nicht aufgegeben. Die Lausitzer reihen sich damit in eine lange Liste von Wettkampfabsagen ein. 

«Die weltweiten Entwicklungen der Pandemie, die entsprechende Maßnahmen erforderlich machen, lassen das Turnier weder infrastrukturell, logistisch noch wirtschaftlich abbildbar erscheinen», sagte der frühere Nationalturner der DDR, der die Geschicke des Traditionswettkampfs seit 2008 offiziell leitet. In der neuen Serie 2021 bis 2024 wollen Wohlfahrt und seine Lausitzer allerdings wieder hoch hinaus. Bereits im Februar hat sich das Turnier als erster Veranstalter für die neue Weltcupserie mit einem festen Termin beworben. An welchen vier Stationen der Zug zu den olympischen Spielen in Paris allerdings tatsächlich halten wird, hat der Internationale Turnverband (FIG) noch noch nicht entschieden.  

Das Turnier gilt heute gemeinhin als älteste Turnveranstaltung von internationalem Rang. Nach zwei Auflagen in Schwerin (1973) und Berlin (1978) fand das «Turnier der Meister» seit 1979 ununterbrochen in der mit rund 100 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Brandenburgs statt. Erst das Corona-Virus konnte nun die Erfolgsgeschichte in der Heimat von Rekordmeister SC Cottbus unterbrechen. Der Wettkampf, der 2003 unter dem Dach der Lausitz-Arena eine neue Heimat gefunden hat, genießt bei vielen Spitzenturnern großen Zuspruch und wird häufig für seine perfekte Organisation sowie das familiäre Flair gelobt. 

20. Juli 2020
von Nils B. Bohl

Zurück