EUROPAMEISTERSCHAFTEN
Dauser und Remuta lassen im Finale Federn

Die beiden deutschen Mehrkämpfer Lukas Dauser und Felix Remuta haben im Finale der Männer der EM in Basel am Freitag Federn lassen müssen. Lukas Dauser vom TuS Vinnhorst stürzte sowohl am Barren als auch am Reck und musste sich am Ende mit 78,065 Punkten und einem enttäuschenden  17. Rang begnügen. Felix Remuta von der TG  Saar erging es nicht viel besser. Ein Patzer am Reck und  am Pauschenpferd sowie 75,015 Zähler und Platz 22 in der Endabrechnung waren für den 23-Jährigen ebenfalls nur wenig zufriedenstellend. «Felix hat gut angefangen und dann nach dem Sturz am Reck etwas den Faden verloren. Das kann passieren beim ersten großen internationalen Finale», räumte Cheftrainer Valeri Belenki ein. Doch auch der erfahrenen Dauser war in der St. Jakobshalle an diesem Tag vor sich hingeholpert: «Lukas hatte beim Sprung Probleme mit dem Anlauf und keinen so guten Wettkampf heute erwischt», erklärte Belenki. Sein Blick jedoch war bereits wieder nach vorne gerichtet: «Für ihn ist jetzt wichtig, sich auf Sonntag und das Barrenfinale zu konzentrieren», sagte der frühere Olympiasieger.

ART ECh Basel/SUI 2021:
David Belyavskiy (KTV Straubenhardt) und Nikita Nagorny (TG Saar) feiern ihren Erfolg im Mehrkampffinale der Männer bei der EM in Basel.

Der Titel ging in Basel - wie bereits in der Entscheidung der Frauen - nach Russland. Ungefährdet wanderte die Goldmedaille im Mehrkampf an den Russen Nikita Nagorny, der in der Bundesliga für Meister TG Saar startet. Der Mehrkampf-Weltmeister lag mit 88,032 Punkten dabei deutlich vor seinem Landsmann David Belyavskiy (85,864) vom Konkurrenten KTV Straubenhardt. «Meine Hauptaufgabe heute war, die 88 Punkte zu knacken. Hätte ich die nicht erreicht, wäre ich enttäuscht gewesen. Für mich war es aber auch wichtig, mit David zusammen auf dem Podest zu stehen. Ich bin super glücklich, dass das geklappt hat», freute sich Nagorny, der als einziger Turner zweimal die Marke von 15 Punkten (Sprung/Barren) am Gerät erreichte. Der angesprochene Belyavskiy ließ sogar tiefste Einblicke in seine Emotionen zu. «Es ist meine Liebe zum Turnen, die mich antreibt. Es ist die Freude. Ich liebe wirklich, was ich tue und ich könnte mir auch vorstellen, noch vier weitere Jahre weiterzumachen. Aber erst einmal will ich nach Tokio», verriet er. Dritter wurde mit 84,864 Punkten der erst 17 Jahre alte Ukrainer Illia Kovtun, der wie der frischgebackene Europameister Nagorny ebenfalls in Reihen der TG Saar steht. Der Türke Ahmet Önder vom Bundesligisten Siegerländer KV belegte am Ende Rang vier. Die ausführlichen Ergebnisse gibt es bei European Gymnastics.

23. April 2021
von Nils B. Bohl

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