DTL-FINALE | FRAUEN
Die Stuttgarter Serie hält weiter

Der Serienmeister hat  wieder zugeschlagen: Zum zehnten mal in  Folge krönte sich der MTV Stuttgart zum Deutschen Mannschafts-Meister. Auf Platz zwei landete bei seinem «Heimspiel» der SSV Ulm, Rang drei ging an die TG Karlsruhe-Söllingen.

Der TSV 1861 Tittmoning zahlte am Samstagabend mit einer extrem jungen Mannschaft etwas Lehrgeld und belegte letztlich den vierten Platz.

Von Beginn an gab Stuttgart in der ratiopharm arena in Neu-Ulm den Ton an und setzte sich bereits am ersten Gerät, dem Sprung, an die Spitze. Letztlich sollten alle Gerätewertungen an den Serienmeister gehen, womit die geschlossene Mannschaftsleistung nicht nur durch die Gesamtpunktzahl von 205,30 unterstrichen wurde. Kim Bui war mit 52,60 Punkten zudem beste Einzelturnerin. Dazu gelangen der  32-Jährigen am Barren (13,40) und Boden (13,25) die Bestwerte des Tages. 

Zugleich demonstrierte Stuttgart, dass die nächste Generation starker Turnerinnen bereits parat steht: Die 13-Jährige Helen Kevric zeigte die beste Balken-Übung im Finale (13,05) und sammelte den dritthöchsten Wert in der Gesamtpunktzahl. 

«Es ist geplant, dass immer mehr Junge eingegliedert werden ins Team, denn irgendwann musst du ja auch für die Zukunft vorarbeiten», zeigte sich MTV-Trainer Robert Mai nicht nur mit Kevric, sondern auch dem zweiten Talent Meolie Jauch zufrieden. «Die haben ihren Job gut gemacht im ersten Jahr. Sie wachsen langsam in die neue Rolle hinein.»

Für den SSV Ulm war die Vizemeisterschaft in heimischer Umgebung ein absolutes Highlight und die und die beste Platzierung in der Geschichte. Dazu durfte sich Janine Berger auch noch über die Tageshöchstwertung am Sprung freuen (13,90). Gabor Szücs verriet anschließend das Erfolgsgeheimnis: «Wir wollten das Finale erreichen und das haben wir geschafft. Dann haben wir gesagt, dass wir jetzt ohne Druck turnen können.»

Seine Hoffnung für kommendes Jahr: Nachdem in diesem Jahr kurzfristig auf Zuschauer verzichtet werden musste, möchte man das Erlebnis des «Heimspiels» dann noch einmal wiederholen.

Mit 190,50 war der Vorsprung der Ulmerinnen auf die drittplatzierte TG Karlsruhe-Söllingen (186,65) letztlich doch recht ordentlich. Die Badenerinnen hatten große Probleme, um am Schwebebalken in den Wettkampf zu finden. Lediglich Gastturnerin Sanna Veerman kam hier ohne Sturz durch ihre Übung. Letztlich sollte die Niederländerin mit 52,20 Punkten gesamt nicht nur Platz zwei in der Einzelwertung einnehmen, sondern auch einen großen Anteil an der Bronzemedaille haben.

«Wir haben heute ein paar Dinge ausprobieren wollen und da muss man bei einem solch jungen Team auch immer damit rechnen, dass es schief geht», legte Karlsruhes Cheftrainerin Tatjana Bachmayer die Maßstäbe nicht an der Platzierung an. Dazu gab es kurzfristig einen verletzungsbedingten Wechsel am Sprung. Ersatzturnerin Alisha Igüs bekam ihre Übung nicht über das Gerät und musste einige Punkte abgeben, die ebenfalls eine bessere Platzierung verhinderten. 

«Sonst wäre es vielleicht noch einmal etwas spannend geworden. Aber alles in allem sind wir froh, trotz des verpatzen Sprungs noch auf dem Treppchen gelandet zu sein», so Bachmayer abschließend. 

Mit 185,05 Punkten lieferte Tittmoning einen ordentlichen Auftritt ab und dies, obwohl keine der eingesetzten Turnerin älter als 14 Jahre war.

05. Dezember 2021
Friedrich J. Feil

Zurück