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Doppelwechsel: Dauser und Dunkel nach Vinnhorst

Nur wenige Tage nach dem abgesagten DTL-Finale hat sich sich das Wechselkarussell in der Bundesliga mit einem Paukenschlag zu drehen begonnen. Der TuS Vinnhorst vermeldete in Lukas Dauser (von TG Saar) und Nils Dunkel (von KTV Straubenhardt) zwei hochkarätige Neuzugänge. «Ich bin sehr froh und auch ein bisschen stolz, dass unser Gesamtpaket die beiden Turner überzeugt hat», freute sich Teammanager Steffen Rüter, dessen Team mit den beiden Olympia-Turnern nun endgültig in den Favoritenkreis aufrückt. «Wir haben über viele Jahre hinweg unsere Mannschaft Schritt für Schritt aufgebaut. Wir setzen weiterhin auf ein junges Team, das wir nun durch zwei erfahrene Leistungsträger optimal verstärken können», glaubt Rüter. Die Planungen des Tus Vinnhorst und das langfristige Engagement des ZAG ermöglichten es, beide Turner mit einem Zweijahresvertrag auszustatten.

Künftige Nordlichter: Nils Dunkel (KTV Straubenhardt) und Lukas Dauser (TG Saar) turnen in der kommenden Saison für den TuS Vinnhorst.

Dass sich Top-Turner Dauser, dessen Vertrag mit der TG Saar in diesem Jahr ausläuft, trotz anderer attraktiver Angebote ausgerechnet für die Niedersachsen entschied, kommt nicht von ungefähr. «Dort hat das Gesamtpaket für mich absolut gepasst. Eine neue Trainings- und Wettkampfhalle wurde gebaut. Es ist ein junges und aufstrebendes Team, das den nächsten Schritt machen will», sagte er dem DTL-Newskanal. Er wolle ein Teil davon sein und damit seinen eigenen Beitrag für den Aufbau eines Spitzenteams leisten. Eine wichtige Rolle spielte auch die logistische Situation im kommenden Olympiajahr. «Ich werde durch einige Lehrgänge und Wettkämpfe im Vorfeld der Olympischen Spiele viel unterwegs sein. Da ist der relativ kurze Weg von Halle nach Vinnhorst sehr praktisch, um auch an Wettkampfwochenenden noch genügend Regenerationszeit zu haben», erklärte er.

Der mehrfache deutsche Meister Dauser gewann auch international bereits zahlreiche Medaillen. Am Barren wurde der 27-Jährige vor dreieinhalb Jahren Vizeeuropameister, bei den Weltmeisterschaften 2018 in Doha und 2019 in Stuttgart stand er jeweils im Barrenfinale. Der 23 Jahre alte Dunkel ist zweifacher deutscher Titelträger am Pauschenpferd. Der Thüringer feierte seinen größten internationalen Erfolg bei der Europameisterschaft 2018 in Glasgow, wo er Platz vier am Barren und mit dem Team belegte.

Dauser trifft beim TuS Vinnhorst auch auf einige Athleten, mit denen er in den letzten acht Jahren in Berlin zusammen trainiert hat. «Und es freut mich, dass wir jetzt in einem Team zusammen turnen können», sagte er. Eine Spaßveranstaltung soll die kommende Saison aber nicht werden. «Meine Ambitionen sind ganz klar: Ich will in einem Team turnen, mit dem ich auch deutscher Meister werden kann», betonte Dauser. Beim Blick auf die Kaderzusammenstellung der Niedersachsen und in den Verhandlungen sei ihm klar geworden, dass die Verantwortlichen des TuS Vinnhorst das gleiche Ziel hätten wie er selbst: «Mit Nils Dunkel, Mika Säfken und mir sind wir drei Turner des Olympiakaders, einige junge und hungrige Athleten, sowie erfahrende Gerätespezialisten», zählt er auf.

Alles zusammen eine brauchbare Mischung, um am 4. Dezember 2021 ins DTL-Finale von Ulm einzuziehen, findet auch Dauser: «Insgesamt sehe ich unsere Chancen gut, um den Einzug ins große Finale zu kämpfen», sieht er sogar die Chance, im Kampf um den Titel ein Wörtchen mitreden zu können.

20. Dezember 2020
Friedrich J. Feil

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