TURNFEST
Internationales Turnfest in Leipzig ist abgesagt

Die Stadt Leipzig und der Deutsche Turner-Bund (DTB) haben am Mittwoch die Absage des Internationalem Deutschen Turnfests verkündet. Aufgrund der Entwicklung der Pandemie sei nach intensivem Austausch zwischen DTB, Stadt, Freistaat Sachsen und Bundesinnenministerium die vom 12. bis 16. Mai 2021 geplante Austragung abgesagt worden. «Die Eindämmung der Pandemie hat absoluten Vorrang», sagte DTB-Präsident Alfons Hölzl am Mittwoch. Die Absage sei ein schwerer Schlag für die Turnbewegung. «Die Vereine und Verbände hatten sich nicht nur auf das Turnfest gefreut, sondern bereits intensiv darauf vorbereitet», fügte er hinzu. Dem Verband hätten schon über 19 000 Anmeldungen vorgelegen. Höhepunkt sollte eine riesige Stadiongala werden. Damit findet seit 1860 erst zum fünften Mal in der 160-jährigen Geschichte der Veranstaltung ein Turnfest nicht statt. Leipzig wäre zum dreizehnten Mal Gastgeber der größten Veranstaltung der Welt im Breitensport gewesen.

Jens-Uwe Kunze, DTL.
Jens-Uwe Kunze.

Auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung bedauerte die Absage, stellte aber klar: «In der jetzigen Situation und absehbar für 2021 wäre es unverantwortlich, ein Turnfest mit so vielen Gästen aus allen Regionen durchzuführen». Trotz der Absage soll in Leipzig im kommenden Jahr geturnt werden. Vorbehaltlich und in Abhängigkeit der Pandemieentwicklung möchten DTB und die Stadt gemeinsam anstelle des Turnfestes im ursprünglich geplanten Zeitraum eine kleinere Multisport-Veranstaltung mit neun Deutschen Meisterschaften ausrichten. «Eine Absage in dieser Traditionsveranstaltung ist natürlich für die Stadt, den Verband und vor allem für alle begeisterten Turnen ein großer Verlust», brachte auch DTL-Präsident Jens-Uwe Kunze sein Bedauern zum Ausdruck. Der war mit dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund schon mehrmals Gastgeber gewesen. Für Entscheidung der Verantwortlichen, das riesige Multi-Event abzusagen, äußerte er jedoch großes Verständnis. «Was das Turnfest ausgezeichnet hat, war die Tatsache, dass es in seiner Geschichte auch immer ein Fest der Freude, des Zusammenkommens und Zusammenseins war. Ein solches Fest der Begegnung mit Masken und Abstandsregeln zu feiern, ist nur schwer vorstellbar. Diese Art von Festen sollte man dann feiern, wenn das Feiern auch möglich ist», sagte der DTL-Präsident.

21. Oktober 2020
Quellen: DTB | nbb

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