DEUTSCHE TURNLIGA
Ein Leben für den Turnsport ist zu Ende gegangen
Der Zufall hatte Anfang der Neunziger Baur und den heutigen Trainer des TVW zusammengebracht. Auf einem Lehrgang teilten beide ein Zimmer und fanden schnell heraus, dass sie noch viel mehr als ein gemeinsamer Zimmerschlüssel verband. Über einem Glas Wein schmiedeten sie den Plan, in Schwäbisch Gmünd künftig leistungsorientierten Turnsport anzubieten. Schneider krönte die gemeinsame Idee 2013 mit dem deutschen Meistertitel des TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. «Bis zuletzt war er mein persönlicher Begleiter und Ratgeber», sagte der Stadtrat am Montag. Auch noch, nachdem er sich aus gesundheitlichen Gründen Ende 2009 aus der Trainingshalle zurückgezogen hatte.
Baur, berichtet sein Weggenosse, habe in besonderer Weise mit Menschen umgehen können. «Er hat für seine Ziele gekämpft und ist dabei immer auf dem Weg geblieben. Auch dann, wenn er Rückschläge wegstecken musste», erzählt Schneider weiter. Baur sei ein sehr freundlicher Zeitgenosse gewesen, der aber auch eine ihm eigene Sturheit und Beharrlichkeit in der Sache besessen habe. «Auch das war Otto Baur. Jeder hat ihn gekannt», betonte Schneider und fügt hinzu: «Wenn er jemanden als Freund bezeichnet hat, dann ist er auch zu ihm gestanden».
Was bleibt, ist ein TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau, der heute in der Turn-Bundesliga ohne Zweifel eine etablierte Kraft ist. Darüber hinaus aber auch die Maxime von Otto Baur, dass es nicht nur die Spitze des Sports ist, die zählt. Sondern dass es am Ende das Ziel sein müsse, dass jeder Einzelne seine persönliche Bestleistung erreichen kann. Dem Turn-Pionier Otto Baur ist dies in der jeder Hinsicht gelungen.