TURN-WM 2025 | JAKARTA
FIG räumt in Jakarta Regelverstoß ein
Statuten der FIG (Ausgabe 2025)
Artikel 26.4 - Zusicherungen bezüglich Visa
Einreisevisa müssen den Turnerinnen und Turnern sowie den Offiziellen aller Mitgliedsverbände erteilt werden. Wird diese Anforderung nicht erfüllt, wird die Vergabe der Veranstaltung vom Exekutivkomitee mit sofortiger Wirkung annulliert.
Es kündigte eine Beratung des IOC-Exekutivrats über «die konkrete Situation Indonesiens – für alle beteiligten Akteure» bei seiner nächsten Sitzung an. «Die Haltung des IOC ist eindeutig: Alle berechtigten Athletinnen und Athleten, Mannschaften und Sportfunktionäre müssen an internationalen Sportwettbewerben und Veranstaltungen ohne jede Form von Diskriminierung durch das Gastgeberland teilnehmen können – im Einklang mit der Olympischen Charta und den Grundprinzipien der Nichtdiskriminierung, der Autonomie und der politischen Neutralität, die die Olympische Bewegung leiten. Es ist daher die unmittelbare Verantwortung des Gastgeberlandes, der Veranstalter und der betroffenen Sportorganisationen, sicherzustellen, dass dieses Prinzip uneingeschränkt respektiert wird und dass alle erforderlichen Zusicherungen von den zuständigen Behörden des Gastgeberlandes im Voraus gegeben werden. Diese Position hat das IOC im Laufe der Jahre wiederholt bekräftigt», heißt es in der Erklärung des IOC weiter.
Weltverband verweist nun auf «höhere Gewalt»
Der Weltverband verweist nun auf «höhere Gewalt» und Sicherheitsaspekte: Es habe Hinweise gegeben, dass eine israelische Teilnahme in Indonesien Proteste auslösen könnte. Fakt ist, dass Indonesien seit Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhält und bereits in der Vergangenheit Einreiseprobleme für israelische Athleten verursacht hatte.
Tage zuvor hatte Indonesiens Minister für Rechtsangelegenheiten, Einwanderung und Menschenrechte, Yusril Ihza Mahendra, öffentlich erklärt, dass der israelischen Delegation keine Visa erteilt würden. Laut dem Minister entspricht dies der offiziellen Linie der Regierung und den Erwartungen der Bevölkerung. Damit bleibt Israel von der WM in Jakarta aus politischen Gründen ausgeschlossen. Ein Vorgang, der den Grundsatz der sportlichen Gleichbehandlung in Frage stellt. Der israelische Verband hat den Fall vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gebracht. Israel beantragte, die FIG solle die Teilnahme ermöglichen oder die Veranstaltung aussetzen. Ein Eilantrag wurde jedoch abgewiesen.
Der Fall von Jakarta wirft daher erneut die Frage auf, wie verbindlich sportrechtliche Prinzipien sind, wenn politische Interessen dominieren.