DEUTSCHER TURNER-BUND
Gegen Wiedereingliederung russischer Turner

Der Deutsche Turner-Bund (DTB) spricht sich aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gegen eine Wiedereingliederung russischer wie auch weißrussischer Athleten in den internationalen Sport aus. Das bestätigte ein Sprecher des Verbands am Sonntag auf einer Pressekonferenz im Rahmen des DTB-Pokals in Stuttgart. «Eine Teilnahme russischer sowie weißrussischer Athleten bei Olympischen Spielen und weiteren internationalen Wettbewerben wäre angezeigt, wenn diese wirklich als neutrale Sportler bezeichnet werden könnten. Hinzu kommt, dass die Dopingbekämpfung, präventiv wie repressiv, in diesen Ländern nach wie vor nicht als gewährleistet angesehen werden kann. Mit Verweis auf die Olympischen Spiele in Peking und Tokyo ist festzustellen, dass es bislang nicht gelungen ist, Kriterien aufzustellen und umzusetzen, welche es erlauben, die betroffenen Athleten ernsthaft als neutral zu bezeichnen», stellte der Verband fest.

Die nationale russische Antidopingagentur sei weiterhin suspendiert. Es sei auch nicht erkennbar, dass Antidopingmaßnahmen in Russland vergleichbar mit den in anderen Ländern mit zugelassener nationaler Antidopingagentur durchgeführt werden und damit keine Bevorzugung russischer Athleten gegeben sei. «Sollte es dennoch zu einer Wiederzulassung russischer und weißrussischer Athleten auf internationaler Bühne kommen, so darf dies nicht zu Lasten unserer eigenen Sportler geschehen. Für diesen Fall ist die vollumfängliche staatlichen Förderung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat für die Teilnahme deutscher Athleten an internationalen Wettbewerben, unabhängig davon, ob es sich um Qualifikationswettbewerbe für Olympische Spiele handelt, wieder herzustellen.»

Der DTB schließt sich damit einer ähnlich gelagerten Position des Weltturnverbands (FIG) an. Dieser hatte Anfang März bekannt gegeben, dass der seit einem Jahr geltende Ausschluß russischer Sportler für die Wettkämpfe der FIG weiter Gültigkeit behält.

19. März 2023
von Nils B. Bohl

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