INTERNATIONALES OLYMPISCHES KOMITEE
IOC verschärft Kurs: Visa werden Bedingung
Kern der nun beschlossenen Maßnahmen: Kein Dialog mehr mit dem NOK Indonesiens über mögliche Olympische Spiele, Jugendspiele, olympische Veranstaltungen oder Kongresse, solange die Regierung keine tragfähigen Garantien für den ungehinderten Zugang aller Teilnehmer zusichert – unabhängig von deren Nationalität. Allen Internationalen Fachverbänden empfiehlt das IOC zudem, vorerst keine internationalen Sportereignisse oder Tagungen in Indonesien auszurichten, bis gleichlautende staatliche Zusicherungen schriftlich vorliegen. Damit stellt das IOC die Gastgeberpflicht ins Zentrum: Erst glaubhafte Einreise-Garantien, dann die Vergabe von Wettbewerben.
Zugangsgarantien werden verpflichtender Bestandteil aller Ausrichterverträge
Strukturell greift das IOC in die Weichenstellung für Olympia ein: Die Qualifikationsprinzipien werden so angepasst, dass Zugangsgarantien verpflichtender Bestandteil aller Ausrichterverträge für olympische Qualifikationswettbewerbe werden. Parallel lädt das IOC das NOK Indonesiens und den Weltverband FIG nach Lausanne, um den konkreten WM-Vorgang aufzuarbeiten. Damit koppelt das Komitee kurzfristige Sanktionen mit einem Gesprächsangebot – mit dem Ziel, verbindliche Zusagen für künftige Veranstaltungen zu erhalten und Präzedenzfälle zu vermeiden.
Zum Abschluss erinnert der Exekutivrat sämtliche Akteure der Olympischen Bewegung an den Grundsatz, dass freier und uneingeschränkter Zugang zum jeweiligen Gastland Voraussetzung für internationale Wettkämpfe ist. Sonst werde verhindert, «dass die Olympische Bewegung die Kraft des Sports zeigen» könne. Die Botschaft ist unmissverständlich: Der Schutz des Startrechts steht über Standortinteressen. Wo Regierungen Athleten selektiv ausschließen, stellt das IOC die Vergabe von Events und die olympische Qualifikationsarchitektur konsequent unter Vorbehalt – bis die Einreise für alle gewährleistet ist.