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Klassiker: Aufsteiger Pfuhl empfängt Meister Vinnhorst

Mit einem Klassiker Aufsteiger gegen Meister geht es für den TSV Pfuhl am Samstag in die neue Saison. Knapp 100 Zuschauer dürfen der Partie der Pfuhler gegen TuS Vinnhorst beiwohnen. Die wird nämlich mit einer Sondergenehmigung im dortigen Trainingszentrum ausgetragen. «Wir turnen da gegen die halbe Nationalmannschaft. Unsere Chancen liegen wohl nicht bei 50:50. Eher schon bei 30:70 oder 20:80, dass wir vielleicht etwas reißen können. Den ein oder andere Gerätepunkt zu sichern, können wir aber immer versuchen», sagt Hermann Schüle vom Aufsteiger aus Ulm.

«Die sind eine verschworene Gemeinschaft»

Die Motivation bei seinen Jungs sei entsprechend groß, schließlich gehe es gegen den amtierenden deutschen Meister. «Aber klar ist, wir sind der Außenseiter», erklärte er. Was die Pfuhler besonders auszeichnet, ist ihr Zusammenhalt und der Teamgeist. «Die sind eine verschworene Gemeinschaft. Die kennen sich fast alle schon aus der Jugend. Die Mannschaft existiert seit mehreren Jahren und ist seitdem immer zusammengeblieben», sagt Schüle. Mit Ausnahme der Gastturner seien alle Turner mehr oder minder sogar aus dem gleichen Ort. «Da gibt es keine Dazugekauften», sagt Schüle. Zwar habe der TSV als Newcomer die Rolle des Underdogs. «Man darf uns aber auch nicht unterschätzen», erklärt er der 60-Jährige selbstbewusst.

«Wir sind der Favorit und damit müssen wir jetzt leben»

Wie gefährlich Pfuhl sein kann, hat TuS Vinnhorst schon einmal im Aufstiegsfinale erfahren müssen. Dort kassierten die Niedersachsen eine knappe Niederlage. «Und jetzt turnen wir in einer Trainingshalle ohne Zuschauer. In einer Halle, in der die Pfuhler jeden Tag trainieren und jeden Zentimeter Boden genau kennen. Das muss man bedenken», warnt Teammanager Steffen Rüter. Dass die Gäste aus Niedersachsen als klarer Favorit ins Rennen, will allerdings auch er nicht kleinreden. «Als amtierender deutscher Meister, mit nahezu unveränderter Mannschaft, sind wir gegen einen Aufsteiger natürlich der Favorit. Wenn wir etwas anderes behaupten würden, würden wir uns wohl lächerlich machen», findet der 39-Jährige und fügt hinzu: «Auch wenn wir es nicht gerne sein wollen, wir sind der Favorit und damit müssen wir jetzt leben».

Mit dabei ist auf jeden Fall Kapitän Mika Säfken, der in der vergangenen Saison gar nicht eingesetzt werden konnte. Der 21-Jährige ist wieder soweit genesen, dass er in Pfuhl in den Wettkampf eingreifen kann. Ebenfalls genesen ist Lukas Dauser. «Er kann schon wieder an vielen Geräten zum Einsatz kommen», verspricht Rüter. Angeschlagen sind dagegen noch Michael Sawatzky und Viet Thao Hoang, die sich beide beim DTL-Finale 2021 im Dezember Verletzungen zugezogen hatten. «Die fahren aber auf jeden Fall mit und sollen auch eingesetzt werden. Ob sie schon wieder 100 Prozent Leistung bringen können, müssen wir schauen», erklärte Vinnhorsts Teammanager. Die beiden Nachwuchsturner Maxim Sinner und Bryan Wohl fahren dagegen nicht mit nach Pfuhl und werden erst nächste Woche in die neue Saison starten. «Die ersparen sich die weite Reise», sagt Rüter.

06. Mai 2022
Friedrich J. Feil

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