BUNDESLIGA | MÄNNER
KTV verhilft Gladow zu erfolgreichen Debüt

Trainer Brian Gladow strahlte nach seinem ersten Wettkampf als Cheftrainer der KTV Straubenhardt über das ganze Gesicht. Mit 51:21 hatten die Schwarzwälder zuvor ein deutliches Zeichen gesetzt, dass mit ihnen im weiteren Verlauf der Saison zu rechnen sein wird. «Die Jungs haben es mir leicht gemacht», sagte er nach der Partie. Nervös sei er schon ein bisschen gewesen, räumte er noch ein. «Aber die ersten drei Geräte liefen super. Wir haben uns einen so großen Abstand rausgearbeitet, dass man sich kaum noch Sorgen machen musste», sagte er.

Am Sprung bestätigten die Straubenhardter ihren Auftritt an den ersten drei Geräten nach der Pause noch einmal. «Das war für mich heute das beste Gerät, fast alle Sprünge in den Stand. Damit haben wir den Grundstein für den Sieg gelegt», analysierte Straubenhardts neuer Coach.

Das sah auch Horst-Walter Eckhardt von der Siegerländer KV so. «Ich hatte Straubenhardt als sehr stark eingeschätzt. Aber so, wie sie sich in der ersten Hälfte präsentiert haben, muss man schon sagen, dass sie auf einer Ebene mit Vinnhorst turnen. Das wird ein enges Rennen zwischen den Beiden», ist er überzeugt. «Aus unserer Sicht war gut, dass wir uns durch die drei Fehler zu Beginn nicht aus dem Konzept haben bringen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir sogar mehr Scorepunkte als Straubenhardt gemacht», war er trotz Niederlage nicht unzufrieden. Zudem habe sich Maxim Gentges am Donnerstag noch am Knie verletzt, so dass er Barren und Reck nicht turnen konnte. «Da müssen wir natürlich von der Mannschaftsaufstellung her noch etwas tun. Dann wird das auch funktionieren», sagte Eckhardt.

Im Großen und Ganzen habe das Team das abgeliefert, was die Verantwortlichen erhofft hätten. «Unsere Erwartungen waren nicht größer, als zwei oder drei Gerätpunkte zu holen. Die haben wir auch geholt. Für uns war es eher ein Testwettkampf für den Wettkampf gegen Pfuhl. Denn da geht es erst einmal um den Klassenerhalt. Das ist die Region, an der wir uns orientieren. Wir schauen nicht nach oben, sondern erst einmal nach unten», betonte Eckhardt.

Die KTV Straubenhardt hat nach Ansicht Gladows noch Luft nach oben. «Ringe sind wir nicht so stark, auch unser Gastturner ist da nicht so stark. Dafür haben es die Jungs aber gut gemacht, sehr sauber geturnt und homogen fast alle die gleiche Wertung. Wenn Karim Rida zurückkehrt, hoffe ich, dass wir da noch ein bisschen mehr Qualität reinbekommen. Und auch Andreas Bretschneider kann noch ein paar Zehntel zulegen, wenn sein Ellbogen nicht mehr weh tut. Auch Marcel kann noch mehr, als er heute gezeigt hat», erklärte er. Dass seine Turner das Reck an die Gäste abgeben mussten, fand er schade. «Da war ein bisschen die Luft raus. Allerdings war klar, dass dort in diesem Jahr die Übungen noch am unsichersten sind, das war deutlich zu sehen», sagte er. Dass ausgerechnet Reckspezialist  Andreas Bretschneider bei seinem neuen «Pegan» vom Gerät musste, wollte Gladow nicht überbewerten. «Da hat er sich ein bisschen vergriffen, das kann mal passieren. Im Einturnen lief es sehr gut», fand er. Zu der Änderung zwang den Chemnitzer der neue Code de Pointage, der drei Kovac-Varianten nicht mehr zulässt.

Am Samstag ziehen beide Mannschaften in wichtige Wettkämpfe. Dann muss der siebenfache Meister Straubenhardt zum amtierenden Titelträger TuS Vinnhorst. Die Siegerländer KV dagegen kann zuhause gegen den TSV Pfuhl einen ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen.

09. Mai 2022
Friedrich J. Feil

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