BUNDESLIGA | MÄNNER
KTV-Coach Woitalla fordert gegen Frankfurt Reaktion

An die abgesagte Partie gegen den SC Cottbus vom vergangenen Wochenende denkt Trainer Steve Woitalla beim Meister KTV Straubenhardt schon lange nicht mehr. «Das ist sicher schon abgehakt. Entscheidend wird sein, dass wir eine Reaktion auf die Leistung im Siegerland zeigen», sagt er. Von seinen Turnern erwartet er eine «deutliche Leistungssteigerung». Diese müssen die Schwarzwälder gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt auch zeigen, soll die Saison nicht mit einem vorzeitigen Scheitern in der ersten Runde enden. «Das spielt keine Rolle. Wenn Du um die deutsche Meisterschaft mitkämpfen willst, musst Du ohnehin jeden schlagen. Und wenn wir im Halbfinale auf die TG Saar treffen, dann müssen wir uns eben dort beweisen», sagte Woitalla. Mit Ausnahme der ausländischen Gastturner und  Daniel Wörtz kann er für das Duell gegen die Hessen auf sein gesamtes Team zurückgreifen.

Lediglich Marcel Nguyen, gegen Siegerland nur am Barren im Einsatz, plagen nach der langen Verletzungspause noch körperliche Probleme. Geht es nach Woitalla, ist gegen Frankfurt aber nun der Punkt gekommen, an dem sein Team zeigen muss, was es wirklich kann. «Wenn wir so, wie gegen Siegerland auftreten, dann haben wir gar keinen Anspruch auf eine Finalteilnahme», sagte er. Sollte das gelingen, warten mit Sicherheit zwei anspruchsvolle Halbfinalgegner auf den Meister. Gegen Frankfurt steht daher zunächst einmal Fehlervermeidung auf dem Programm. «Wenn wir zu viele Fehler machen, dann werden wir von jedem Gegner in der Liga geärgert», glaubt Woitalla, der vor allem sehen will, dass diese Patzer im Training bearbeitet wurden. «Ich erwarte, dass die Jungs eine Trainingseinstellung an den Tag gelegt haben, die das verbessert. Schließlich wollen sie nicht nur bei uns, sondern auch bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf Anfang November noch eine positive Rolle spielen. Da sollten sie mal gegen Frankfurt anfangen zu zeigen, dass sie da auf dem richtigen Weg sind», sagte er.

Mit dabei wird auch wieder Youngster Pascal Brendel sein. Er ist ein ziemlich abgezockter Junge, der auch mal eine Übung durchbringt, wo man es von einem 16-Jährigen letztes Jahr vielleicht nicht erwartet hätte», beschreibt Woitalla die Stärken seines Nachwuchsturners. Der habe an Boden, Pauschenpferd, Barren und Reck bereits seine Stärken, aber im Alter von 17 Jahren nun auch mit dem Wachstum seines Körpers zu kämpfen. 

Dem Aufsteiger aus dem Riederwald bescheinigte Straubenhardts Coach zumindest in Sachen Kommunikation volle Bundesligatauglichkeit. «Sehr respektvoller Umgang, sympathisches Miteinander. Der Umgang im Vorfeld mit der Eintracht war top. Das kann man ruhig einmal sagen», erklärte er. Im Vorfeld der Partie findet in Straubenhardt auch die Nachwuchsbundesliga West statt. Für Woitalla war es eine Selbstverständlichkeit, dass der Meister sich nach  mehreren Corona-Absagen bereiterklärt hat, den Wettkampf auszurichten. «Wir haben sofort gesagt, dass wir das möglich machen. Denn wir wollten auch den jüngeren Turnen eine Plattform bieten und helfen, auch in diesen schwierigen Zeiten einen vernünftigen Wettkampf zu ermöglichen. Ich denke, da können sich am Samstag auch ein paar interessante Nachwuchsleute zeigen und auch beweisen», erwartet der KTV-Coach.

16. Oktober 2020
Nils B. Bohl | lmn

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