BUNDESLIGA | MÄNNER
Lausitzer Lichtgestalten: Cottbus vor der neuen Saison
Natürlich seien die Träume von kleinem oder großem Finale durch die aktuelle Situation etwas schwieriger geworden. «Aber ich finde, wir können dennoch ein Statement setzen. Wir produzieren die Turner, wir kaufen sie nicht. Mein Ziel ist es, zu zeigen, dass wir vom Niveau her verdient ein Erstligist sind», betont er. Wie sich die Liga entwickle, könne man aber erst nach dem ersten Wettkampf sagen. «Mit der TG Saar kommt da auf jeden Fall schon ein richtig starker Gegner auf uns zu. Ich weiß jetzt noch nicht genau, wen sie an den Start schicken. Schaut man aber in die Vergangenheit, so war die TG Saar immer in der oberen Tabellenhälfte unterwegs.», sagt er. Sein eigenes Team wird sieht Woitalla in dieser Saison eher in der Mitte der Liga. «Deswegen haben wir uns Pflichtsiege gesetzt. Dazu gehören Frankfurt, Pfuhl und Singen. Wenn wir die schaffen, sind wir auf jeden Fall im Mittelfeld. Und dann ist nach oben und unten alles offen», erklärt er. Natürlich könnten die Lausitzer auch einfach darauf hoffen, dass die Großen der Branche den vermeintlich geschwächten Vizemeister unterschätzen. «Aber ich verlasse mich lieber auf uns selbst. Unsere eigenen Leute müssen ihr Zeug machen. Dann wird da auch nichts anbrennen», fordert er.

Sportler wie Nachwuchsstar SC Cottbus)" href="vereine/turner.html?VereinsID=4&ID=16092&LigaID=679">Willi Binder, der in dieser Saison mehr Verantwortung übernehmen soll. Oder SC Cottbus)" href="vereine/turner.html?VereinsID=4&ID=15544&LigaID=679">Tom Schultze zum Beispiel. Letzterer machte mit seinem überraschenden Finaleinzug am Sprung beim Turnier der Meister Furore. «Schultze ist ein Drei-Geräte-Spezialist. In der Liga werden wir ihn ausschließlich an Boden, Sprung und an den Ringen sehen. Natürlich wird er auch ein anderes Gerät machen, wenn einmal wirklich Not am Mann ist», berichtet Woitalla. Schultze habe sich auf genau diese drei Geräte spezialisiert. «Dort zeigt er Höchstschwierigkeiten und die auch stabil. Du sagst du ihm klar du gehst jetzt ans Gerät, und dann macht er es eben», erzählt Woitalla und sucht den Vergleich zur ukrainischen SCC-Ikone SC Cottbus)" href="vereine/turner.html?VereinsID=4&ID=15065&LigaID=679">Igor Radivilov. «Sie haben die gleichen Stärken, er ist mental gut dabei und auf ihn ist immer Verlass. Er ist auch ein totaler Teamtyp», findet er.
Einziger Neuzugang ist der Cottbuser ist SC Cottbus)" href="vereine/turner.html?VereinsID=4&ID=17112&LigaID=679">Erik Mihan aus der zweiten Bundesliga. «Den haben wir zu uns geholt, weil er sich gerne für sein Heimatverein einsetzen wollte und darüber hinaus seine Chance sieht, wieder in der Bundesliga zu turnen. Er wird vor allem am Barren, an den Ringen und vielleicht auch am Pauschenpferd zum Einsatz kommen», lautet Woitallas Plan. Die schmale Besetzung ist jedoch in der 1. Bundesliga nicht ohne Risiko. «Wir sind schon immer eine kleine Truppe, ja. Wir sind auch nicht mehr geworden. Aber wir hoffen, dass alle gesund bleiben», sagt er.

Viel verändert hat sich nach dem zweiten Platz im DTL-Finale in der Stadt an der Spree nicht. Einen besonderen Run auf die Sportschule gab es nach Woitallas Einschätzung jedenfalls nicht. «Wir kriegen aber das ganze Jahr so viel Nachwuchs, so dass wir gar nicht für alle Platz haben. Wir haben mehr Anmeldungen, als wir aufnehmen können», berichtet er. Das sei allerdings auch schon vor dem Vizemeistertitel so gewesen.
Trotz der begrenzten Startplätze in der Bundesliga und des großen Reservoirs an Nachwuchsturnern sieht sich der SC Cottbus nach wie vor nicht als Ausbildungsclub für den Rest der Liga. «Wir haben für uns festgelegt, dass wir nicht Sportler für andere Vereine ausbilden wollen, gegen die wir dann im Duell stehen», betont der Cottbuser Teammanager. «Wir sind keine Ausbilder. Wir sind ein Bundesstützpunkt der Nachwuchs hochbringt und auch die Profisportler an seinem Stützpunkt beheimatet hat», fügt er noch hinzu.

Den ersten Saisonhöhepunkt sieht Woitalla gleich beim ersten Heimauftritt der Rot-Weißen. «Der Wettkampf gegen den StTV Singen ist aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Wettkampf. Da haben wir gleichzeitig das dreißigjährige Jubiläum des SC Cottbus. Und gegen Singen müssen wir vor eigenem Publikum schon den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt machen», betont der Lausitzer. Das Jahr 2023 könnte nach Woitallas Dafürhalten jedoch klarere Positionen in der ersten Liga bringen als das Vorjahr. «Damals haben nur die Gerätepunkte entschieden, wer ins kleine und ins große Finale kommt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es diese Saison weniger eng werden wird», glaubt er.
Dass am übermächtigen erscheinenden Turn-Giganten aus Straubenhardt in diesem Jahr irgendjemand vorbei kann, kann sich Woitalla beim besten Willen nicht vorstellen. «Ich denke, wenn alle gesund und fit sind, wird es sich in dieser Saison schon in der ersten Hälfte herauskristallisieren, wohin die Wege der einzelnen Clubs in Sachen Finale gehen», ist er überzeugt. Wirklich überrascht hat ihn die Einkaufstour des Clubs von der badisch-schwäbischen Grenze nicht. «Ein bisschen hatte ich schon damit gerechnet. Straubenhardt kann, wenn Sie wollen. Denn sie haben die Mittel dazu. Ich vermute, dass sie nun ein bisschen auf den Titel Rekordmeister schielen. Denn sie brauchen nur noch zwei Titel, um mit uns gleichzuziehen. Ich denke, dass sie sich diese Titel in den kommenden Jahren arbeiten wollen».