TV-TIPP
Pauline Schäfer und Benno Grohs im SR Fernsehen

Fans von Pauline Schäfer sollten sich den Sonntagabend schon einmal freihalten. Denn SR Fernsehen blickt in seiner Sportsendung «sportarena am Sonntag extra» auf den saarländischen Turnsport und dessen Geschichte. Neben den aktuellen Erfolgen saarländischer Turner gibt es auch bislang selten gesehen Aufnahmen zu sehen. Zum Beispiel Trainingsbilder von Pauline Schäfer im Kindesalter und ihr WM-Triumph in Montreal. Oder der saarländische Vorturner Benno Grohs bei den Olympischen Spielen und in der Meistermannschaft der TG Saar Anfang der 1980er Jahre, vom Goldblume Nachwuchswettbewerb über den Saltocup auf dem Weg in die Weltklasse. Los geht es um 18.45 Uhr, via Satellit und Kabel frei empfangbar. Wiederholt wird die Sendung am gleichen Tag um 22.00 Uhr und am darauffolgenden Montag um 07.00 Uhr.

Benno Grohs ist heute 62 Jahre alt und turnte früher in der Bundesliga für die TG Saar. In seiner sportlichen Karriere wurde der Polizist vom TV Lembach viermal deutscher Meister. International nahm er 1978 (Straßburg), 1979 (Forth Worth/USA) und 1981 (Moskau) an Turn-Weltmeisterschaften teil. Im Weltcup 1982 war er Teil des deutschen Teams. Eigentlich hätte Grohs auch schon 1980 das erste Mal an den Olympischen Spielen teilnehmen sollen. Die Bundesrepublik sagte ihre Teilnahme auf Grund des Einmarschs der sowjetischen Armee in Afghanistan jedoch ab. Mit 26 Jahren feirte auch Grohs seine Olympiapremiere: 1984 konnte er bei den Spielen in Los Angeles teilnehmen. Zusammen mit der Mannschaft wurde er Vierter in der Gesamtwertung. Hinzu kam ein siebter Platz am Pauschenpferd. Später trainierte Grohs die TG Saar am Olympiastützpunkt Saarland/Rheinland-Pfalz und war auch als Trainer des Saarländischen Turnerbundes an der Sportschule Saarbrücken tätig.

Pauline Schäfer machte ihre ersten turnerischen Schritte beim TV Pflugscheid-Hixberg, rund zehn Kilometer nördlich von Saarbrücken. Mit 15 Jahren zog es sie 2012 aus dem Heimatort Bierbach ins Sportinternat nach Chemnitz. Bereits 2013 schafte Schäfer, die in der Bundesliga für die TuS Chemnitz-Altendorf, die TG Karlsruhe-Söllingen und den MTV Stuttgart turnte, die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Antwerpen. Auch ein Jahr später in Nanning/China stand sie wieder im Team.  Bei den Welttitelkämpfen in Glasgow 2015 gewann sie die Bronzemedaille am Balken, als erste deutsche Medaillengewinnerin an diesem Gerät nach 34 Jahren.  Als Teil des Teams bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio der Janiero belegte sie ein Jahr später im Teamfinale Platz sechs. Ihren größten Erfolg feierte sie aber 2017 bei den Weltmeisterschaften in Montreal: Als dritte deutsche Turnerin nach Erika Zuchold (1970 in Ljubljana) und Maxi Gnauck (1981 in Moskau) gewann sie am Schwebebalken den Weltmeistertitel. Schäfer ist auch Namensgeberin für ein eigenes Turnelement. Der «Schäfer» ist ein Seitwärts-Salto mit halber Drehung auf dem Schwebebalken. Seit seiner erfolgreichen Premiere bei den Weltmeisterschaften 2014 trägt das Übungsteil ihren Namen.

 

07. August 2020
von Nils B. Bohl

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