1. BUNDESLIGA | MÄNNER
Pfuhl setzt auch gegen Saar auf die richtige Taktik

Trainer Rolandas Zaksauskas hat seine Roadmap für das Wochenende bereits geschrieben. «Wir wollen es genauso angehen wie gegen Cottbus die Woche zuvor», sagte er vor der Partie gegen den Tabellenfünften TG Saar. Und das mit gutem Grund: «Keiner hat erwartet, dass es so eng werden wird, dass es nach dem vorletzten Gerät noch unentschieden steht», betonte er die Rolle des Underdogs. «Wir turnen gegen den stärksten Gegner in der Liga und gehen daher ganz ohne Druck in den Wettkampf. Das ist ein Vorteil. Und unsere Hausaufgaben haben wir schon im Frühjahr erledigt. Am Samstag kommen wir zum Wettkampf und wollen einfach nur unsere Übungen zeigen, die wir in der Halle trainieren. Und dann schauen wir mal», erklärte er. Natürlich werde seine Mannschaft versuchen, in jedem Duell Punkte zu ergattern. «Und das gelingt uns zurzeit ziemlich gut», findet er.

Der große Vorteil beim Aufsteiger: «Ich kenne die Jungs gut, die trainieren alle bei mir. Ich weiß, wie die Woche gelaufen ist, ich kenne ihre Schwächen und ihre Stärken. Das gibt mir als Trainer einen Vorteil, um taktisch besser zu spielen», erklärt Zaksauskas, der genau darin den Vorteil des TSV sieht. Jeden Abend wälzt er noch Zahlen und Ergebnisse. «Ich werde dranbleiben, taktisch zu arbeiten. Denn um Punkte zu gewinnen, müssen wir auch taktisch gut arbeiten. Das ist mir gegen Cottbus gelungen, an der Stelle will ich jetzt weiterkämpfen», kündigte er an. Auch den Gegner aus dem Saarland hat er schon einer intensiven Prüfung unterzogen. «Leider habe ich keine großen Schwächen gesehen. Für mich sind sie auch ohne Felix Remuta der Favorit für das kleine Finale», verrät er.

Ein wichtiges Puzzleteil in Zaksauskas Riege ist auch Gastturner Adem Asil aus der Türkei. In Liverpool wurde der gebürtige Ägypter vor kurzem Weltmeister an den Ringen. «Adem hat die ganze Woche mit dem Team trainiert und das war natürlich hochmotiviert. Auch wenn sie müde waren, der Adem hat sie alle noch einmal gepusht. Das hat mich diese Woche beeindruckt. Er genießt in der Halle jede Minute, er will unbedingt mit den Jungs turnen. Es war eine richtig gute Atmosphäre bei uns in der Halle», erzählt der der TSV-Coach.

Neben Asil setzen die Pfuhler auch auf ihr starkes Heimpublikum. «Wir haben gegen Cottbus schon eine volle Halle gehabt. Und Fans waren begeistert, dass wir ihnen einen so starken Kampf geliefert haben. Ich schätze daher, dass es wieder so voll werden wird», ist Zaksauskas überzeugt.

Thorsten Michels: «Wir nehmen die Herausforderung an»

Im Saarland glaubt man sich derweil vorbereitet. «Wir nehmen die Herausforderung an, wie sie am Samstag auf uns zukommt», sagte Thorsten Michels. Auf Erfahrungswerte mit dem Aufsteiger kann bei der TG allerdings niemand zurückgreifen. «Wir haben noch nie in Pfuhl geturnt. Wir wissen aber was uns da erwartet, die haben ein euphorisches Publikum. Und die Mannschaft liefert gute Leistungen ab, die darf man definitiv nicht unterschätzen. Aber wir wollen da den nächsten Sieg landen, um uns die Finalchance einfach offen zu halten», stellte Michels klar. Weiterhin ausfallen wird Felix Remuta wegen einer Schulter-OP sowie Gabriel Eichhorn, der sich das Sprunggelenk gebrochen hatte. Als Gastturner kommen wieder der Italieners Matteo Levantesi, der Armenier Artur Avetisyan und der Franzose Benjamin Osberger zum Einsatz.

Für Michels gibt es keine Alternative zu einem doppelten Punktgewinn. «Wir haben uns natürlich mit dem Sieg gegen Vinnhorst noch einmal in eine ganz gute Ausgangslage zurückgekämpft. Wir werden jetzt versuchen, auch die beiden noch ausstehenden Wettkämpfe noch zu gewinnen. Dann werden wir sehen, ob es noch für ein Finale reicht», sagte er.

18. November 2022
von Nils B. Bohl

Zurück