DIE FINALS 2025 | DRESDEN
Prügel springt der Konkurrenz davon

Leonhard Prügel vom Bundesligisten TuS Vinnhorst hat den letzten Wettkampftag der Finals in Dresden mit einem Überraschungssieg eröffnet. Der Qualifikationsfünfte gewann am Sonntag das Sprungfinale mit 12,699 Punkten und sicherte sich damit seinen ersten deutschen Meistertitel. Der 26-Jährige zeigte zwei saubere Sprünge und ließ damit die Konkurrenz hinter sich. Silber ging an Anton Bulka vom Zweitligisten TSV Monheim (12,550), der bei seinen ersten Finals überzeugte. Tom Schultze vom SC Cottbus holte trotz zweier nicht gestandener Sprünge dank seines hohen Ausgangswerts Bronze (12,483). Kilian Krapp vom TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau fiel nach einer Korrektur seines D-Werts von Rang drei auf vier zurück.

Feierte nach schwierigen Zeiten Dresden am Sprung seine Meisterpremiere: Leonard Prügel vom Bundesligisten TuS Vinnhorst.

Für die größte Überraschung am Barren sorgte Dario Sissakis von der KTV Straubenhardt. Der 23-Jährige setzte sich mit 13,066 Punkten knapp gegen seinen Teamkollegen und amtierenden Europameister Nils Dunkel durch, der 12,900 Punkte erhielt. Valentin Zapf (TSV Unterföhring) gewann mit 12,866 Punkten seine zweite Bronzemedaille bei diesen Finals. «Ich habe mir im Vorfeld nicht große Chancen erhofft, weil richtig gute Barrenturner im Finale waren. Deswegen habe ich mir gar keinen großen Druck gemacht und wollte die Atmosphäre nochmal genießen und Spaß haben. Dass es dann so funktioniert, ist ein wirklich cooles Gefühl. Ich bin echt glücklich», sagte Sissakis nach dem Wettkampf.

Turnte sich ganz ohne Druck in Dresden zum Meistertitel am Barren: Dario Sissakis von der KTV Straubenhardt.

Auch im Reckfinale setzte sich ein Turner vom Tabellenführer aus Straubenhardt durch. Alexander Kunz turnte mit 13,366 Punkten die beste Übung am Königsgerät und krönte damit die erfolgreichsten deutschen Meisterschaften seiner bisherigen Karriere. Silber gewann Valentin Zapf vom Zweitligisten TSV Unterföhring mit 13,266 Punkten, Bronze ging an Lucas Kochan vom SC Cottbus (13,166), der nach seinem Kreuzbandriss damit ein gelungenes Comeback auf großer Bühne feierte.

Holte sich in Dresden die Krone am Königsgerät ab: Alexander Kunz von der KTV Straubenhardt.

Alle Informationen zu den FINALS 2025 in Dresden

Männer

Event Deutscher Meister Silbermedaille Bronzemedaille
Mehrkampf Timo Eder Alexander Kunz Valentin Zapf
Boden Timo Eder Dario Sissakis Leonard Prügel
Pauschenpferd Nils Dunkel Timo Eder Alexander Kunz
Ringe Alexander Kunz Artur Sahakyan Dario Sissakis
Sprung Leonard Prügel Anton Bulka Tom Schultze
Barren Dario Sissakis Nils Dunkel Valentin Zapf
Reck Alexander Kunz Valentin Zapf Lucas Kochan

Frauen

Event Deutscher Meister Silbermedaille Bronzemedaille
Mehrkampf Karina Schönmaier Lea Wartmann Jessica Schlegel
Sprung Jesenia Schäfer Karina Schönmaier Mia Reimann
Stufenbarren Meolie Jauch Karina Schönmaier Janoah Müller
Schwebebalken Lea Wartmann Aiyu Zhu Karina Schönmaier
Boden Karina Schönmaier Silja Stöhr Lea Wartmann
Deutsche Mehrkampfmeister seit 1990
Jahr Männer Frauen Rhythmische Sportgymnastik
2025 Timo Eder Karina Schönmaier Darja Varfolomeev
2024 Lukas Dauser Helen Kevric Margarita Kolosov
2023 Pascal Brendel Elisabeth Seitz Darja Varfolomeev
2022 Lukas Dauser Sarah Voss Darja Varfolomeev
2021 Lukas Dauser Elisabeth Seitz Margarita Kolosov
2020
       
2019 Andreas Toba Sarah Voss Emelie Erbes
2018 Marcel Nguyen Elisabeth Seitz Lea Tkaltschewitsch
2017 Lukas Dauser Elisabeth Seitz Lea Tkaltschewitsch
2016 Andreas Toba Sophie Scheder Laura Jung
2015 Fabian Hambüchen Elisabeth Seitz Jana Berezko-Marggrander
2014 Fabian Hambüchen Kim Bui Jana Berezko-Marggrander
2013 Fabian Hambüchen Elisabeth Seitz Jana Berezko-Marggrander
2012 Fabian Hambüchen Elisabeth Seitz Laura Jung
2011 Philipp Boy Elisabeth Seitz Laura Jung
2010 Marcel Nguyen Elisabeth Seitz Alexandra Zapekina
       
2009 Fabian Hambüchen Kim Bui Annika Rejek
2008 Fabian Hambüchen Oksana Chusovitina Karolina Raskina
2007 Fabian Hambüchen Oksana Chusovitina Klaudia Wittmann
2006 Fabian Hambüchen Daria Bijak Johanna Gabor
2005 Fabian Hambüchen Daria Bijak Lisa Ingildeeva
2004 Thomas Andergassen Lisa Brüggemann Lisa Ingildeeva
2003 Ronny Ziesmer Katja Abel Lisa Ingildeeva
2002 Sven Kwiatkowski Conny Schütz Annika Rejek
2001 Thomas Andergassen Birgit Schweigert Helena Asmus
2000 Sergej Pfeifer Birgit Schweigert Edita Schaufler
       
1999 Andreas Wecker Samira Jäger Edita Schaufler
1998 Sven Kwiatkowski Yvonne Pioch Edita Schaufler
1997 Sergei Charkow Gritt Hofmann Edita Schaufler
1996 Peter Nikiferow Kathleen Stark Magdalena Brzeska
1995 Valeri Belenki Yvonne Pioch Magdalena Brzeska
1994 Marius Toba Gabi Weller Magdalena Brzeska
1993 Oliver Walther Sandra Tomaschko Magdalena Brzeska
1992 Andreas Wecker Diana Schröder Christiane Klumpp
1991 Andreas Wecker Anke Schönfelder Sandra Schöck
1990 Mike Beckmann Anja Wilhelm Michaela Ziegler
Die Zeit nach der Wiedervereinigung

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 begann für die Deutschen Meisterschaften im Turnen ein neues Kapitel. Über vier Jahrzehnte lang hatten Turnerinnen und Turner ihre Titel in getrennten Systemen ermittelt: in der Bundesrepublik unter dem Dach des Deutschen Turner-Bundes, in der DDR im Rahmen des staatlich geförderten Leistungssports. Nun standen sich erstmals seit 1945 wieder die besten Athletinnen und Athleten beider Seiten in einem gemeinsamen Wettbewerb gegenüber. Das Zusammenwachsen der beiden Sporttraditionen war nicht nur ein sportliches, sondern auch ein organisatorisches Ereignis von historischer Bedeutung. Unterschiedliche Trainings- und Förderstrukturen trafen aufeinander: das vereinsbasierte, föderale Modell der Bundesrepublik und das zentral gesteuerte Hochleistungssystem der DDR. Die ersten gesamtdeutschen Meisterschaften wurden so zu einem Symbol der Einheit und gleichzeitig zu einer neuen Bühne des Spitzenturnens, auf der ehemalige Konkurrenten nun Seite an Seite antraten.

Deutsche Mehrkampfmeister
ab 1990| 1989-1949 | 1921-1949 | vor 1921

03. August 2025
von Nils B. Bohl

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