HAPPY BIRTHDAY!
Rosemarie Napp feiert ihren 80. Geburtstag

«Die Funktionäre sind für die Athletinnen und Athleten da, nicht umgekehrt», sagte Rosemarie Napp einmal. Ein Satz, dessen Inhalt noch immer als Leitlinie in der Deutschen Turnliga Geltung hat. Heute feiert die ehemalige Vizepräsidentin der Deutschen Turnliga ihren 80. Geburtstag. DTL-Präsident (komm.) Michael Götz brachte in einem Gratulationsschreiben an Napp noch einmal «den tiefsten Dank» der Liga zum Ausdruck. Sie habe «in den dunkelsten Stunden der DTL mit an unserer Seite gestanden».

Ohne ihre «unermüdliche Arbeit» und ihr «mutiges Engagement», wäre die DTL nicht in der Verfassung, in der sie sich derzeit präsentieren könne. Napp wurde am 22. Februar 2015 in das Amt der Vizepräsidentin Sport Frauen der Deutschen Turnliga gewählt, welches sie bis zum April 2017 innehatte. Mit dem Antritt in diesem Ehrenamt begann sie, mehr und mehr eine tragende Rolle in den Gremien der Turnliga zu spielen. Durch ihre offene und interessierte Art gewann sie dabei schnell das Vertrauen und den Respekt der Vereine. Als die DTL in ihrer wahrscheinlich größten Krise ihrer Geschichte steckte, stand sie bereit und zögerte nicht, unter höchstem persönlichem Einsatz zu helfen. Durch ihr extensives, zeitliches Engagement gelang ihr ein wesentlicher Beitrag, die DTL wieder in ruhigere Gewässer zu navigieren. Sie schaffte es dabei, die Frauenabteilung wieder auf ein solides Fundament zu stellen und ihr gleichzeitig neues Selbstbewusstsein zu vermitteln. Napp setzte dabei auch neue Maßstäbe für die Ausrichtung der Frauenwettkämpfe in der Bundesliga.

Angefangen hat für Napp alles in Wolfenbüttel im dortigen MTV und in der Anna-Vorwerk-Schule, wo Rosemarie sich erstmals ehrenamtlich in einer AG engagierte. Ursprünglich Turnerin, widmete sich Napp frühzeitig der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG). Bei den Weltmeisterschaften 1981 in München wurde sie Verantwortliche des Wettkampfbereichs und anschließend Bundesfachwartin. Athletinnen wie Regina Weber (Olympiabronze 1984), Diana Schiemann (Olympiateilnehmerin 1988) sowie Magdalena Brzeska (Olympiateilnehmerin Barcelona 1992) fielen in die Zeit ihres Wirkens beim Deutschen Turner-Bund. Als internationale Kampfrichterin und bis 1996 auch als Mitglied der Technischen Kommission im Europäischen Turnverband (UEG) zeigte sie auch Trittsicherheit auf der Weltbühne des Sports.

Bleibende Verdienste erwarb sich Napp beim Aufbau und der Strukturierung der Turntalentschulen und setzte sich besonders stark für eine bessere sportmedizinische Betreuung der Sportlerinnen und Sportler ein. Über mehr als fünf Jahrzehnte engagiert sie sichehrenamtlich im Sport. Im Juli 2021 wurde sie dafür mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

07. Januar 2023
von Nils B. Bohl

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