DTL-FINALE | RSG
Schmiden holt in Bremen den zweiten Titel

Der TSV Schmiden hat seinen Titel in der Deutschen Turnliga verteidigt. Die Schwaben um die fünffache Weltmeisterin Darja Varfolomeev gewannen in einem spannen Finale gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen mit 15:9 und sind damit nun mit zwei Titeln auch «Rekordmeister» der jungen RSG-Bundesliga. «Wir haben unser Bestes gegeben, aber wir haben uns darauf auch lange und hart vorbereitet», kommentierte Varfolomeev den erneuten Erfolg.

«Wir wussten, dass wir beim Reifen ruhig bleiben und dann eher am Ende Gas geben müssen», sagte die 17-Jährige und berichtet von einer Arbeitsteilung in der Vorbereitung. «Wir Mädels haben un nur auf unsere Übungen konzentriert, die Trainer haben über die Taktik gedacht», verriet sie. Mit 11 Scorepunkten mit Reifen, Ball und Band Ball wurde Varfolomeev auch Topscorerin des Finales von Bremen.

Auf Leverkusener Seite war Anna Shenenko trotz Niederlage zufrieden. «Wir haben gekämpft und haben alles versucht. Nach dem ersten oder zweiten Gerät war es tatsächlich eng. Es hätte ein bisschen sauberer sein können, die ersten zwei Übungen auf jeden Fall. Da waren ein paar kleine Patzer dabei, aber meine Bandübung ist auf jeden Fall richtig gut gelaufen», sagte die 17-Jährige. Die Unterstützung auf Seite der Bayer-Riege war in jedem Fall meisterlich. «Leverkusen, muss ich schon sagen, hat die beste Stimmung von allen. Fast wie im Leverkusener Stadion. Bei uns sind echt viele mitgekommen, auch Mädels und Eltern», freute sich Shenenko.

Der TSV Schmiden holte in Bremen zum zweiten Mal den Titel nach Schwaben. Topscorerin wurde die fünffache Weltmeisterin Darja Varfolomeev.
Berlin zieht das Duell doch noch auf seine Seite

Im Kampf um Platz drei hatte der Berliner TSC den längeren Atem. Der Club aus dem Stadtteil Prenzlauer Berg gewann das «kleine Finale» am Samstag knapp mit 17:14 gegen Eintracht Frankfurt. «Wir haben es heute wirklich geschafft, uns als Team unter Beweis zu stellen. Wir haben gezeigt, dass wir es schaffen können», sagte Neele Arndt und schickte glich ein Lob an den Gegner aus der hessischen Bankenmetropole. «Das mit dem Einsetzen und Reagieren, das haben sie sehr gut gemacht, muss man sagen», betonte sie. Zumal die Eintracht, die nach zwei Geräten noch mit 9:4 in Führung gelegen hatte, auch in Sachen Gastturnerinnen sehr stark aufgestellt gewesen sei.

Doch die Berlinerinnen hatten ihre Hausaufgaben gemacht. «Wir haben unsere Taktik überdacht. Ich würde sagen, dass es uns diesmal gelungen ist, richtig zu reagieren, richtig zu handeln und die Mädels klug einzusetzen», fand sie. Denn die Berlinerinnen versuchten diesmal, in ihrer Reaktion nicht unbedingt immer eine von der Leistung her vergleichbare Gymnastin zu finden. «Wir haben auch mal was riskiert, mal jemand anderen eingesetzt, wo der Ausgang vielleicht noch gar nicht wirklich offen war», erklärte Arndt. Aufregend sei das auf jeden Fall gewesen, lachte sie.

Bei den Frankfurterinnen, die kurzfristig ohne die verletzte Melanie Dargel (Hand-OP) antreten mussten, fand auch Gastturin Takhmila Ikromova Spaß am Scoresystem. «Es war ein sehr interessanter Erfahrung. Ich habe versucht, es so gut wie möglich zu machen», sagt die 19 Jahre alte Usbekin. Besonders hatte es ihr angetan, wie die ganze Mannschaft im Wettkampf mitgegangen sei.«Das hat mich sehr motiviert», erklärte sie. Natürlich sei es ein anderes Gefühl, mit so einem Team im Rücken zu turnen. «Bei Einzelwettkämpfen turnst du für dich selbst. Hier turnst du zwar auch für dich selbst. Aber Du musst Dir auch Gedanken um die Mannschaft machen», fand sie. Bis zum Schluss hatte sie gehofft, dass es das Team noch schaffen könnte. «Aber es war leider nicht so», sagte Ikromova, die die selbst mit ihren beiden Geräten Ball und Keulen sechs Scorepunkte in die Wertung brachte. Eines ist die Top-Gymnastin aus Tashkent nach ihrer Final-Premiere klar. «Ich würde gerne noch einmal an einem solchen Wettkampf teilnehmen. Mir hat es hier sehr gut gefallen. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich gerne auch nächstes Jahr wieder mit dabei sein», sagte sie.

11. November 2023
von Nils B. Bohl

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