TURN-EM | LEIPZIG
Schönmaier holt bei der EM ihren zweiten Titel

Silber gewann die Bulgarin Valentina Georgieva (13,900) vor der Belgierin Lisa Vaelen (13,666). Der EM-Titel ist der erste einer deutschen Turnerin am Sprung seit Oksana Chusovitina im Jahr 2008.
Mit einer spektakulären Übung und einem dreifachen Rückwärtssalto als Auftakt hatte zuvor Luke Whitehouse seinen dritten EM-Titel in Folge am Boden gewonnen. Der 21-jährige Brite, der bereits 2023 und 2024 Europameister war, erzielte im Finale in Leipzig mit 14,500 Punkten die Tageshöchstwertung. Damit ist Whitehouse der erste Turner seit dem Italiener Franco Menichelli in den 1960er-Jahren, der dreimal hintereinander Gold am Boden holen konnte. Teamkollege Harry Hepworth, der ebenfalls mit Höchstschwierigkeit antrat, verlor in der Ausführung etwas über ein Zehntel und komplettierte den britischen Doppelsieg. Beide Turner stammen aus demselben Klub in Leeds. Lorenzo Minh Casali aus Italien freute sich unter Tränen über seine Bronzemedaille – seine dritte bei diesen Titelkämpfen.

Manukyan siegt am Pauschenpferd – Gold und Silber für Armenien
Im Finale am Pauschenpferd standen die beiden armenischen Debütanten Hamlet Manukyan und Mamikon Khachatryan im Fokus. Der Junioren-Europameister Manukyan, der in diesem Jahr bereits drei Weltcups gewann, ging mit einem Zehntel weniger Schwierigkeit ins Rennen, punktete aber mit brillanter Ausführung und sicherte sich mit 14,766 Punkten die Goldmedaille. Khachatryan holte Silber, zur Freude der armenischen Delegation, die sich mit Blick auf die EM 2027 im eigenen Land viel vorgenommen hat. Bronze gewann der Italiener Gabriele Targhetta, der mit 5,9 die höchste Schwierigkeitswertung des Finales zeigte und den früheren Europameister Matvei Petrov (Albanien) knapp hinter sich ließ.

Derwael zurück auf Europas Thron
Bei den Frauen feierte Superstar Nina Derwael ihr Comeback. Die 25-jährige Olympiasiegerin von 2021 dominierte das Stufenbarren-Finale mit der höchsten Schwierigkeit und der besten Ausführung. Es war ihr erster großer Titel seit Tokio und bereits die dritte EM-Goldmedaille für die Belgierin. Silber ging an Bettina Lili Czifra aus Ungarn, die bei ihrer Premiere auf einem internationalen Podium beeindruckte. Die kurzfristig für Helen Kevric nachgerückte Rumänin Ana Barbosu komplettierte das Podium mit Bronze.

Zwei Sieger an den Ringen
Im spannendsten Finale des Tages – an den Ringen – lagen die besten sechs Turner innerhalb eines Zehntels. Am Ende teilten sich Griechenlands Routinier Eleftherios Petrounias und der türkische Mehrkampf-Europameister Adem Asil den Titel mit identischer Wertung. Es war die erste geteilte Goldmedaille an den Ringen seit 2014. Bronze gewann der Armenier Artur Avetisyan.
Zeitplan der Europameisterschaften in Leipzig