CHALLENGE CUP TURNEN | PARIS
Schönmaier springt Paris nur knapp am Sieg vorbei

Ihr Trainerteam um Gerben Wiersma und Tatjana Bachmayer hob die Bedeutung dieser Tests hervor. «Das ist ein Lernprozess, und deshalb sind solche Wettkämpfe sehr wichtig», so Bachmayer. Für Schönmaier stand im Vordergrund, wichtige Rückmeldungen für den letzten Vorbereitungsmonat vor der WM in Jakarta zu erhalten. «Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss», betonte sie.
Algeriens Olympiasiegerin Kaylia Nemour dominiert weiterhin den Schwebebalken
International setzte der World Challenge Cup deutliche Akzente. Am Stufenbarren dominierte Algeriens Olympiasiegerin Kaylia Nemour mit 15,366 Punkten, am Boden überzeugte die Rumänin Sabrina Maneca-Voinea, während Israels Olympiasieger Artem Dolgopyat bei den Männern starke Akzente setzte. Auch am Pauschenpferd und an der Reckstange gab es hochklassige Qualifikationen, die zeigten, wie breit die Weltspitze inzwischen aufgestellt ist. Für die deutsche Mannschaft waren es wertvolle Eindrücke in einem Feld, das von etablierten Champions wie von aufstrebenden Talenten geprägt war, die dort Glanzpunkte setzten.

Melnikova meldet sich unter neutraler Flagge zurück, die Ukraine meldet sich ab
Ein besonderes Augenmerk lag auf Angelina Melnikova, die nach mehrjähriger Absenz erstmals wieder bei einem FIG-Wettbewerb antrat. Unter neutralem Status kehrte die Mannschafts-Olympiasiegerin von Tokio zurück und gewann das Balkenfinale in Paris. Ihre sichere Präsentation unterstrich, dass sie trotz der erzwungenen Pause sofort wieder in der Weltspitze mitmischen kann. Für die Konkurrenz bedeutet ihr Comeback eine zusätzliche Herausforderung, da die Russin in allen Disziplinen über ein hohes technisches Niveau verfügt und nun mit großem Ehrgeiz in die Olympiavorbereitung zurückkehrt.
Im Zusammenhang damit sorgte in Paris der Rückzug der ukrainischen Delegation für Aufsehen. Sieben gemeldete Athleten erschienen nicht in den Startlisten, mutmaßlicher Grund war die Teilnahme russischer Turnerinnen und Turner unter neutralem Status, darunter Olympiasiegerin Angelina Melnikova. Der ukrainische Verband sprach von einem «passiven Protest» gegen die Verletzung von Neutralitätskriterien und stellte klar, dass er weitere Schritte gegenüber dem Weltverband prüfe. «Die Gefahr gemeinsamer Auftritte liegt darin, dass das Aggressorland solche Auftritte nutzt, um seine Aggression zu legitimieren», teilte die Pressestelle des Ukrainischen Turnverbands mit.
1. Bundesliga geht erst nach der WM wieder an die Geräte
Mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Jakarta verdeutlichten die Resultate von Paris, wie dicht die Spitze zusammengerückt ist. Für Deutschland werden Schönmaier bei den Frauen und Timo Eder im Mehrkampf der Männer zu den wichtigsten Hoffnungsträgern zählen, wenn es darum geht, Finalplätze zu erreichen. Insbesondere die Rückkehr von Melnikova und die Konstanz von Nemour oder Maneca-Voinea werden den Kampf um die Medaillen zusätzlich verschärfe
In der Bundesliga der Männer geht es derweil nach einer Pause weiter: Die Partien des Ausweichtermins finden am 1. November statt, ehe am 8. November mit dem 5. Wettkampftag die heiße Phase in den Entscheidungen um Finaleinzug und Klassenerhalt eingeläutet wird. In der zweiten und dritten Bundesliga Nord steht am 20. September der Auftakt vor der Tür. Eine Woche später gehen auch die Turner der Südstaffel an die Geräte.
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