1. BUNDESLIGA | FRAUEN
Sophie Scheder macht endgültig Schluss
Die Stufenbarren-Spezialistin hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Knieverletzungen zu kämpfen. «Ich habe mich oft nach Rückschlägen wieder zurückgekämpft, aber nun habe ich erkannt, dass es besser ist, auf meinen Körper zu hören», erklärte sie. Sie habe eine wunderbare Karriere gehabt und sei vor allem stolz auf ihren Erfolg in Rio de Janeiro. Da schnappte die damalige deutsche Mehrkampfmeisterin ihrer Nationalteamkollegin Elisabeth Seitz die ersehnte olympische Bronzemedaille knapp vor der Nase weg.
Nach der Rückkehr aus Brasilien gönnte sie sich eine längere Pause. Als sie im Januar 2017 wieder mit dem Training begann, tauchten ihre Verletzungsprobleme erneut auf. Noch einmal vier Jahre wollte sie diese nicht aushalten. Der frühere Mannschaftsarzt des FC Bayern München, Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, überwies die Sportsoldatin in eine Klinik nach Vail in die USA. «Die Patellasehne war zu 70 Prozent kaputt», erfuhr Scheder in Colorado. Die nachfolgende Operation bedeutete eine Erleichterung. Doch die Rekonvaleszentin konnte damals nicht ahnen, dass dieser noch eine ganze Serie von Rückschlägen folgen sollte. Erkrankungen und Verletzungen warfen sie immer wieder zurück, so dass sie erst bei den Weltmeisterschaften 2018 in Doha wieder auf die große internationale Bühne zurückkehren konnte.
Obwohl sie ihre Leistungssportkarriere ad acta gelegt hat, will Scheder dem Turnsport selbst aber offenbar treu bleiben. Bereits am vergangenen Samstag hatte sie berichtet, dass sie ihre Ausbildung zur Diplom-Trainerin an der Trainerakademie des DOSB in Köln abgeschlossen habe. Ihr Thema: «Systematische Videoanalyse von Kreuzbandverletzungen im Wettkampf bei Leistungsturnerinnen».
Ob sie möglicherweise als Nachfolgerin ihrer langjährigen Trainerin Gabi Frehse wieder nach Chemnitz zurückkehren will, verriet Scheder nicht. «Es gibt viele Möglichkeiten», hielt sie sich in Sachen Zukunft noch bedeckt.