BUNDESLIGA | MÄNNER
Trotz EM-Gold: Radivilov war «sehr nervös»
Wie die meisten Athleten der Welt war auch Radivilov von den Einschränkungen durch die Pandemie betroffen. «Anfangs war die Situation beim Training schwierig. Dann, nach einer einmonatigen Pause, haben wir damit begonnen, einmal am Tag zu trainieren und haben uns langsam erholt. Ich habe mich dabei sehr bemüht, die körperliche Form und die Koordination wiederherzustellen», erklärte er und hofft nun, dass das Coronavirus bald Geschichte ist. «Ich bin keine 19 mehr und mit 28 ist die Genesung schwierig. Da gibt es Schmerzen, die Nerven und so weiter. Aber wir haben bereits ein gutes Maß an körperlicher und mentaler Vorbereitung geschafft und wir werden uns noch weiterentwickeln», ist er überzeugt.
Das der erst 17 Jahre alte Illia Kovtun vom Ligakonkurrenten TG Saar für die Ukraine auf Anhieb Bronze im Mehrkampf gewonnen hat, nötigt Radivilov Respekt ab. «Sie haben eine Menge getan und ich denke, diese Medaille ist verdient. Er war rundum sehr gut vorbereitet. Leider konnte er keinen weiteren olympischen Platz für das Land gewinnen, aber er gewann eine Medaille bei einem prestigeträchtigen Event, das ist ziemlich respektabel», findet der Routinier.
Zumal Kovtun neben Mehrkampfstar Oleg Verniaiev (ebenfalls TG Saar) ausgerechnet Radivilov als sein Jugendidol benannt hat. Radivilov will dem Nachwuchsturner deswegen auch gerne helfend unter die Arme greifen. «Er ist ein bisschen verschlossen, aber er ist sehr bescheiden und fleißig. Wenn er meine Hilfe braucht, bin ich immer da und ich denke, dass wir gemeinsam ein gutes Team für die Olympischen Spiele bilden können», sagte er in Richtung Kovtun. Der wird die Unterstützung von seinem einstigen Idol sicher gerne annehmen.