BUNDESLIGA | FRAUEN
Stuttgart holt Titel Nummer Vierzehn

Auch in einem neuen Wertungssystem ist der MTV Stuttgart nicht zu bremsen und sicherte sich die elfte Meisterschaft in Folge. Erstmals wurde das Finale der Frauen im Duellmodus mit Scorepunkten durchgeführt. Dabei behielt der Rekordmeister im Kampf um Gold mit 41:11 die Oberhand gegen das Turnzentrum DSHS Köln. Schon früh stellten Elisabeth Seitz und ihre Teamkolleginnen in der ratiopharm arena in Ulm die Weichen auf Titelverteidigung. Nach den Übungen am Sprung und Stufenbarren führte Stuttgart mit 32:0.

Siegerehrung in Neu-Ulm: Meister MTV Stuttgart (mitte) VizemeisterTZ DSHS Köln (links) und der Bundesliga-Dritte TG Karlsruhe-Söllingen (rechts).

Erst am Schwebebalken leistete sich der Meister einige kleinere Wackler, ohne den guten Gesamteindruck zu schmälern. Und so stemmte Stuttgart den Meisterpokal am Samstagabend zum insgesamt 14. Mal in der Vereinsgeschichte in die Höhe. Auch wenn das Ergebnis auf dem Papier deutlich war, hatten die Turnerinnen viel Spaß an der neuen Wertung. «Ich fand es hat Spaß gemacht, vor allem weil ich so lange dabei bin und Wettkämpfe immer ähnlich ablaufen. Da finde ich es gerade schön, wenn einmal ein bisschen etwas anders ist», meinte unter anderem Seitz. Dem stimmte auch Sarah Voss zu: «Es bringt mehr und neue Spannung rein.» Natürlich musste sie auch zugeben, dass sie mit ihrem Team gegen Stuttgart einen schweren Stand hatte. «Aber insgesamt macht es einfach etwas her, auch weil das Publikum ein bisschen mitraten kann, wer, wie und wann die Punkte holt.»

TG Karlsruhe-Söllingen bei Wimpernschlagfinale vorne

Bronze ging nach Baden und an die Mannschaft der TG Karlsruhe-Söllingen. In einem spannenden Duell hatte man letztlich ganz knapp mit 21:20 die Nase gegen den TSV Tittmoning vorne.

Der Balken als erstes Gerät war am Samstagabend kein Freund der Karlsruher Turnerinnen. Hier mussten die Badenerinnen der Konkurrenz aus Tittmoning einige Punkte überlassen und lagen 2:10 zurück. Doch schon am Boden wurde die Aufholjagd gestartet und durch vier starke Übungen mit 14:10 die Führung übernommen. Diese baute Karlsruhe am Sprung sogar auf 19:10 aus. Diesen Vorsprung verteidigten Anna-Lena König und ihre Kolleginnen am Stufenbarren ganz knapp und sicherten sich so eine Medaille. Dabei war allerdings Zittern bis nach der letzten Wertung angesagt. Denn erst nachdem Emma Malewski ihre Punkte erhalten hatte, war klar, dass der TSV den Kontrahenten nicht mehr aus der Zielgeraden noch abfangen konnten. «Das waren ganz schön viele Emotionen», fasste Karlsruhes Cheftrainerin Tatjana Bachmayer den Abend in Ulm, aber ebenso die gesamte Saison ihrer Mannschaft mit zahlreichen Höhepunkten zusammen.

Neben der Freude über den geglückten Abschluss einte alle Beteiligten nun aber auch die Freude auf den anstehenden Urlaub. Während Bachmayer noch keine Prognose für die kommende Saison wagen möchte, machte Seitz ein kleines Versprechen: «Ich mache jetzt ein bisschen Pause, damit mein Körper und ich nächstes Jahr wieder durchstarten können.»

03. Dezember 2022
Friedrich J. Feil | nbb

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