BUNDESLIGA | FRAUEN
Stuttgart mit Seitz und Kevric «heftig» auf Meisterkurs

Beim Rekordmeister MTV Stuttgart ist die Zielrichtung für das Finale klar definiert: Mit dem dreizehnten Meistertitel – es wäre der elfte in Folge - soll dem erfolgreichen Stuttgarter Turnjahr ein krönender Abschluss gegeben werden. «Wir steuern den deutschen Meistertitel schon heftig an», lautet die Ansage von Stuttgarts Trainer Robert Mai.

«Und es sieht ganz gut aus. Wir sind gut besetzt», fügte er noch hinzu. Stuttgarts EM-Medaillengewinnerinnen Elisabeth Seitz und Helen Kevric werden am Samstag im großen Finale gegen TZ DSHS Köln in der ratiopharm Arena in Ulm/Neu-Ulm mit am Start sein. Ob auch Juniorin Meolie Jauch am Barren zum Einsatz kommen wird, wollen die Schwaben kurzfristig im Wettkampf entscheiden. Auch Kim Bui, die nach den Europameisterschaften im Juni ihren Rücktritt erklärt hatte, wird in Ulm erwartet – turnen wird sie jedoch nicht.

Mit Spannung schauen auch die Stuttgarter Turnerinnen auf den Wettkampf, der in diesem Jahr auch bei den Frauen zum ersten Mal im Scoresystem geturnt wird. Trainer Mai dagegen sieht sich in dieser Sache beinahe als alten Hasen. «Für mich ist das Ganze nicht so wahnsinnig neu. Ich habe ja auch bei den Männern schon ein paar Mal zugeschaut, weil mich das schon immer interessiert hat. Es ist gut, dass wir das machen. Es ist mal etwas Neues und ich bin gespannt, wie es ankommt», sagte er.

Während sich Seitz schon bei den Weltmeisterschaften in Liverpool erklärtermaßen auf das Scoresystem freute, schaut die ein oder andere Teamkollegin noch mit ein wenig gemischten Gefühlen auf das neue Wertungssystem. «Für die Jüngeren ist es nicht ganz so einfach. Entweder sie kennen es noch gar nicht, was auf sie zukommt. Oder sie finden es nicht so toll, weil sie ständig parat stehen müssen. Sie könnten ja jederzeit drankommen. Sie müssen einfach flexibel sein, für die jungen Turnerinnen ist aber genau das noch nicht so einfach», glaubt Mai. Doch der MTV-Coach setzt gerade hier auf die wachsende Erfahrung, welche die Athletinnen sammeln können. «Ich finde das gut und wichtig, dass sie das hier mal durchleben. Ich denke, wenn man es nach drei Wettkämpfen mal etabliert hat, in Ordnung für sie ist. Dann wissen sie, was auf sie zukommt, sie können mit der Situation umgehen und dann ist es auch leichter als man denkt», ist er überzeugt und sieht sogar noch einen weiteren Pluspunkt: «Der gute Nebeneffekt ist natürlich, dass sie dadurch insgesamt flexibler in ihren Wettkämpfen werden».

02. Dezember 2022
Nils B. Bohl | lm

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