3. BUNDESLIGA NORD | MÄNNER
Syverhuset führt Leos an die Tabellenspitze

Mit einem halben Auftakt ist die 3. Bundesliga Nord am Samstag in die neue Saison gestartet. Zwei Begegnungen fanden planmäßig statt – und sorgten sofort für Spannung und Geschichten. In der Zweifachhalle Leopoldshöhe ließen die heimischen Leos dem TV Wanheimerort beim 54:33 (10:2) keine Chance. Parallel setzte sich der TV Weißkirchen in einem engen Duell bei der Startgemeinschaft TV Hösbach/Großostheim mit 39:33 (7:5) durch. Die Partien TuS Vinnhorst II gegen die TSG Sulzbach sowie KTV Hohenlohe gegen TG Pfalz wurden auf den 1. November verschoben. Für Wanheimerort war es die Premiere in der Bundesliga. Der Neuling aus Duisburg musste wegen eines Hallendefekts in der Essener Haedenkamphalle auf das Turnzentrum Bochum ausweichen und feierte dort einen äußerst ungewöhnlichen Liga-Einstand.

Gegen Leopoldshöhe starteten die Gastgeber nervös und gerieten am Boden mit 3:13 früh ins Hintertreffen. Am Pauschenpferd folgte die direkte Antwort: Angeführt von Thomas Helmich und Vsevolod Sayev gewann Wanheimerort das Gerät mit 9:7. Doch die Westfalen aus Leopoldshöhe schlugen an Ringen (9:4) und Sprung (11:2) zurück. Zwar gelang den Duisburgern am Barren mit 8:4 ihr zweiter Gerätesieg, doch am Reck setzte sich der TuS mit 10:7 durch und machte den klaren Gesamtsieg perfekt. Besonders hervor stach Gastturner Niklas Marton Syverhuset, der mit 26 Scorepunkten die Tageswertung dominierte.

Der TuS Leopoldshöhe bewies dabei nicht nur individuelle Klasse, sondern auch Charakterstärke. Verletzungen und Krankheiten hatten die Mannschaft geschwächt, dennoch trat sie mit geschlossener Besetzung auf und überzeugte mit Konstanz an fast allen Geräten. Neben Syverhuset punktete Marcel Groß als verlässlicher Scorer. Der Startschuss in die Saison verlief damit erfolgreicher als erhofft – und unterstrich den Anspruch, oben mitzuspielen.

Sommer-Krimi in Hösbach

Auch in Hösbach entwickelte sich ein echter Krimi. Bei sommerlichen Temperaturen und vor stimmungsvoller Kulisse – ergänzt durch Fans aus Weißkirchen, die mit einem eigens organisierten Bus angereist waren – lieferten sich beide Teams einen packenden Wettkampf. Am Boden setzten sich die Gastgeber knapp mit 8:7 durch, ehe die Gäste am Pauschenpferd mit 7:5 zurückschlugen. Auch die Ringe (8:6) und der Sprung (6:2) gingen an Weißkirchen, das damit zur Halbzeit leicht vorne lag. Hösbach/Großostheim kämpfte sich am Barren mit einem 5:4 zurück, doch am Reck teilten sich beide Teams beim 7:7 die Punkte. Das Endergebnis von 39:33 (7:5) besiegelte den Auswärtserfolg der Taunus-Turner, die mit Nicholas Rodrigues ihren überragenden Akteur hatten. Der Gastturner sammelte 21 Scorepunkte und war entscheidend am Erfolg beteiligt.

Halber Wettkampftag, volle Geschichten

So eng die Begegnung verlief, so fair war auch das Miteinander. Hösbach/Großostheim zeigte trotz Niederlage viel Energie und Teamgeist und nahm Mut für die kommenden Wochen mit. Humor bewies die Mannschaftsleitung am Ende ebenfalls: Eine schwarze Jeans und grüne Schweißbänder blieben im Kultur- und Sportpark liegen – abholbar gegen Vorlage eines Kastens Bier. Weißkirchens Verantwortliche sprachen von einem „unerwarteten Auswärtssieg“, bei dem nicht nur Rodrigues, sondern die gesamte Mannschaft ihren Beitrag leistete.

In der Tabelle führt Weißkirchen mit 7:5 Gerätepunkten knapp vor Leopoldshöhe (10:2). Dahinter rangieren Wanheimerort (2:10) und Hösbach/Großostheim (5:7). Die verschobenen Begegnungen von Vinnhorst II und Hohenlohe gegen Sulzbach und Pfalz lassen die Tabelle noch unvollständig. Individuell thront Syverhuset mit 26 Scorepunkten über allen, gefolgt von Rodrigues und Sayev (je 21) sowie Cirino (20). Damit ist die Grundlage für eine spannende Saison gelegt – trotz halbem Wettkampftag ein Auftakt mit vollen Geschichten.

21. September 2025
von Nils B. Bohl

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