DTL-FINALE | MÄNNER
Vinnhorst krönt sich erstmals zum Meister  

Der TuS Vinnhorst hat sich erstmals in der Vereinsgeschichte zum Deutschen Mannschafts-Meister gekrönt. Im Finale am Samstagnachmittag in Neu-Ulm setzten sich die Niedersachsen mit 29:24 gegen den  TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau durch.

 

Über weite Strecken des Wettkampfs lieferten sich beide Mannschaften in einem hochklassigen Finale ein enges Duell. Bevor es an das letzte Gerät, das Reck, ging, führte Vinnhorst knapp mit 26:19. Für die endgültige Entscheidung sorgte letztlich Philipp Herder, der im dritten Duell gegen Andreas Toba drei Scorerpunkte einsammelte.

Große Freude bei den Turnern aus Hannover, die allerdings auf eine stimmungsvolle Feier in der Arena verzichten musste, da kurzfristig keine Zuschauer der ratiopharm arena zugelassen werden konnten. «Schade, dass kein Publikum da war, das wäre noch einmal schöner gewesen», erklärte so auch ein glücklicher Herder.

Ganz auf Unterstützung musste der TuS aber nicht verzichten, unter anderem war der an der Schulter verletzte Lukas Dauser zumindest als moralischer Beistand mit nach Neu-Ulm gereist und unterstützte seine Teamkollegen, bei denen Vladislav Poliashov als Topscorer mit 13 Punkten herausstach, tatkräftig. Selbst als sich Hoang Viet Thao bei der Bodenübung und Michael Sawatzky bereits während des Einturnens verletzten, ließ sich der TuS nicht aus der Ruhe bringen.

«Ich glaube wir haben dieses Jahr gezeigt, dass wir von Anfang bis Ende das beste Team waren, wir haben jeden Wettkampf gewonnen. Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft, das war einfach eine grandiose Teamleistung», lautete dann auch das Fazit des Silbermedaillengewinners bei den olympischen Spielen in Tokio.

Trainer Steffen Rüter warf kurz nach dem Titelgewinn bereits den Blick voraus: «Wir willen uns weiterentwickeln, die Turner sollen möglichst so als Mannschaft zusammenbleiben. Wir harmonieren super und haben noch zwei freie Plätze und würden da noch einmal jemand aus dem Nachwuchs dazuholen – und dann mal schauen. Wir wollen auf jeden Fall wieder ins Finale», lautet seine Kampfansage für die kommende Runde.

Kontrahent Wetzgau präsentierte sich unterdessen als fairer Verlierer. Toba bilanzierte: «Es hat die richtige Mannschaft gewonnen, wir haben zu viele Fehler gemacht. Glückwunsch!» Ähnlich sah es auch sein Trainer: «Wir gehören zu den beiden besten Mannschaften in Deutschland, das ist schon etwas», meinte Paul Schneider, der an diesem Samstag Geburtstag feierte. Seine Fehleranalyse war knapp: «Wir haben am Boden, am Pauschenpferd, am Barren und am Reck grobe Fehler gemacht – das war entscheidend.»

Die Entscheidung im «kleinen Finale» um Platz drei, war eine deutliche Angelegenheit: Der KTV Straubenhardt behielt hier mit 49:28 gegen den Siegerländer KV die Oberhand. Damit gelang der Riege um Topscorer Illia Kovtun (14 Punkte) zugleich die Revanche für die 33:39-Niederlage, die es noch in der Gruppenphase gab.

KTV-Trainer Steve Woitalla konnte so aufgrund der großen Verletzungssorgen im Verlauf der Saison letztlich zufrieden sein: «Aber im nächsten Jahr wird wieder angegriffen und da wird die KTV alles dafür tun, dass wir wieder im großen Finale mitmischen können», sagte er.

Die Basis für den letztlich deutlichen Erfolg legte der siebenfache Meister aus Straubenhardt mit starken Leistungen am Sprung, den man mit 11:2 Punkten gewann und am Pauschenpferd (10:2). Die Siegerländer KV konnte dagegen das Reck knapp mit 7:6 für sich entscheiden.

 

An den Ringen profitierte die Mannschaft um Sebastian Bock vom Sturz Andreas Bretschneiders und hatte auch hier letztlich knapp 7:5 die Nase vorne. Damit gelang auch dem Viertplatzierten letztlich ein versöhnlicher Saisonabschluss.

 

04. Dezember 2021
Friedrich J. Feil

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