1. BUNDESLIGA | MÄNNER
Woitalla: «Wir können Wetzgau ärgern»

An den obligatorischen Austausch von kleinen Sticheleien zwischen den Teams des SC Cottbus und dem StTV Singen vor dem Wettkampf am vergangenen Wochenende, erinnert sich Teammanager Devin Woitalla noch gerne. «Da ging es darum, dass sie uns schon am Sprung die Punkte wegnehmen wollten und dann so weiter durch den Wettkampf gehen wollten», grinst er und fügt hinzu: «Das hat bei denen aber so nicht geklappt». Ganz im Gegenteil: Die Lausitzer holten vor eigenem Publikum gegen die Badener den ersten Saisonsieg und stehen damit nun punktgleich mit der TG Saar in der oberen Tabellenhälfte. «Wir haben das stärkstmögliche Team gestellt, das wir hätten stellen können», sagte er. Natürlich unter der Prämisse, dass die Top-Turner Lucas Kochan und Leonard Prügel im Rahmen der nach wie vor nicht endgültig gelöster Wechselstreitigkeiten noch immer nicht zur Verfügung stehen.

Während Woitalla dies wohl eher zu den kurzfristig nicht lösbaren Problemen zählt, hatten ihn andere Problemfelder mehr beschäftigt. «Wir haben trotzdem noch immer zu viele Fehler gemacht. Da hätten wir noch einige Punkte holen können», ist er überzeugt und führt als Beispiel Ringen und Sprung an. «Da sind auch taktische Fehler gemacht worden», findet der Teammanager. Solche Fehler dürfe man gegen die Wetzgauer überhaupt nicht machen, soll die Ernte beim TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau am Samstag (17:00 Uhr) eingefahren werden. In der dortigen Großsporthalle wollen die Lausitzer bei ihrem Auftritt besser werden. «Wir wollen denen am Wochenende ein bisschen Stress machen. Da müssen wir unser Ding machen, dann können wir sie mit unserem derzeitigen Team auch ganz gut ärgern», ist Woitalla überzeugt. Die Mannschaft seines Wetzgauer Pendants Paul Schneider schätzt er als «superstarke Mannschaft» ein. «Aber wir werden versuchen, an ihren Fersen zu kleben», verspricht er.

Die Cottbuser werden mit dem gleichen Team wie im Heimduell gegen Singen an den Start gehen. Dass der Topscorer der 1. Bundesliga in Radomyr Stelmakh ausgerechnet aus den eigenen Reihen stammt, überrascht Woitalla eher nicht. «Ich weiß, was er mit seinen 17 Jahren bereit ist zu leisten. Der turnt Schwierigkeiten, da träumen andere davon.», sagt Woitalla. Der Ukrainer rackere jeden Tag. Doch Woitalla wäre kein Teammanager, wenn er trotz 28 Scorepunkten in zwei Duellen auch hier noch Verbesserungspotenzial erkennen würde. «Es passieren ihm eben auch noch Fehler, die nicht passieren dürften. Er ist Topscorer geworden, obwohl er in zwei Wettkämpfen zwei Stürze hatte. Auf der anderen Seite turnt er natürlich auch extreme Schwierigkeiten. Und wenn er durchkommt, dann ist es auch ungemein schwer, gegen ihn Punkte zu holen», erklärte er.

Die möglicherweise mit 800 Zuschauern gefüllte Wettkampfhalle, die in Schwäbisch Gmünd auf den Rekordmeister wartet, beeindruckt den Lausitzer Coach dagegen nicht. «Ich habe im Livestream gesehen, dass die Bude dort immer voll ist. Aber ich weiß auch, dass meine Sportler Publikum brauchen. Die haben Spaß vor einer vollen Halle zu turnen», sagte er. Dass die den Gegner anfeuerten, sei dabei eher zweitrangig. Seine Jungs müssten aber auf jeden Fall gut aus den Blöcken kommen. «Denn die erste Hälfte ist definitiv die schwächere Hälfte der Wetzgauer», glaubt er. Dort möchten die Cottbuser schon einen Punktevorrat für die Paradegeräte der Schneider-Truppe sammeln, um das Abschlussfeuerwerk des TVW an den letzten drei Geräten abfedern zu können. «Denn in der zweiten Hälfte sind sie eindeutig stärker als wir. Daran gibt es keinen Zweifel», warnte Woitalla.

27. April 2023
von Nils B. Bohl

Zurück