1. BUNDESLIGA | MÄNNER
Woitallas beängstigender Ausblick vom Tabellengipfel
«Genau da wollen wir als Hindernis stehen. Unser Ziel ist es nämlich auch, am Wochenende zu gewinnen. Denn das wäre unser Finalticket», betont Woitalla, der wie am vergangenen Wochenende aus dem Vollen schöpfen kann. Den letzten Wettkampf der Schwarzwälder hat sich der Brandenburger genau angeschaut. «Die sind auf Augenhöhe. Es hat sich nicht herauskristallisiert, wer in Führung gehen wird oder ob es ein enges Ding werden wird, dass sich am letzten Gerät entscheidet. Wir müssen versuchen, die Punkte von Gerät zu Gerät zu sammeln», räumt Woitalla ein.
Auch in Cottbus zieht es die Zuschauer mittlerweile wieder in die Halle. «Die Vorverkäufe sind viel krasser als in den Wettkämpfen zuvor», berichtet der Teammanager des SCC, der davon ausgeht, dass es der bestbesuchte Heimwettkampf der Saison wird. «Und ich hoffe, dass die Leute auch schön Action machen werden. Am besten gleich am Anfang, wenn es auf die Bodenmatte geht», sagte er.
Die Ukrainer Igor Radivilov und Radomyr Stelmark sowie der Brasilianer Francisco Barretto Junior werden der Cottbuser Riege am Wochenende auch internationalen Glanz verleihen. Den ein oder anderen Turner hat sich Woitalla aber ein bisschen genauer angeschaut. «Wir werden ein bisschen umstrukturieren. Wir haben am vergangenen Wochenende gesehen, welche Sportler wir ein bisschen zurücknehmen müssen», sagte er. Wie genau, verrät er freilich nicht.
KTV-Coach Brian Gladow: «Wir sind der klare Außenseiter»
Sein Straubenhardter Gegenüber Brian Gladow hat in der Lausitz mehr Optionen als noch am vergangenen Samstag. Der von einer Corona-Infektion genesene Pascal Brendel wird zum Beispiel wieder ins Team zurückkehren. «Cottbus hat schon Tests angeordnet, was richtig ist. Denn es wird sich herausstellen, dass es so ist. Und dann kann er eventuell Ringe, Barren und Reck turnen», findet Gladow. Sollte dem Youngster vorzeitig die Luft ausgehen, dann steht Gladow selbst bereit ins Geschehen einzugreifen. «Für Barren und Reck bin ich vorbereitet», verriet er. Nicht ganz so gut sah es unter der Woche bei Marcel Nguyen aus. «Für ihn kam es wohl doch noch einen Tick zu früh. Er hat sich Dienstag noch einmal krankgemeldet. Er schaut, ob er es schaffen kann», sagte Gladow, der den zweifachen Olympia-Medaillengewinner vor allem an den Ringen dringend gebrauchen könnte.
«Theoretisch ist es für uns in dieser Situation nicht möglich, gegen Cottbus zu gewinnen. Wir sind der klare Außenseiter», weiß Gladow, mit den Problemen eines Favoriten kennt sich der Berliner aus seiner jahrelangen Zeit beim siebenfachen Meister Straubenhardt aber ebenfalls aus. «Wir werden jedenfalls alles geben. Und wenn wir gut turnen, wird es für Cottbus schwerer, gut zu turnen. Je dichter wir dranbleiben, desto größer ist hintenraus der Druck», ist er überzeugt.
Die Störgeräusche rund um die geforderten Coronatests bei der Partie des vergangenen Wochenendes und den nachfolgenden Einspruch des TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau lassen die Straubenhardter Turner nach Ansicht von Gladow aber unbeeindruckt. «Ich turne seit 2014 für Straubenhardt und gefühlt wurden wir noch nie irgendwo mit offenen Armen empfangen. Ich habe auch für Bayern und Cottbus geturnt, da war das anders. Wenn man mit Straubenhardt turnt, dann ist es schon so, dass man immer mehr Gegner als Freunde hat. Das ist schade, aber nichts Besonderes», sagte er. In der Sache aber sieht er die Schwarzwälder absolut im Recht. Was auch immer letzte Woche gewesen sei, sei letzte Woche gewesen. «Da schauen wir nicht mehr drauf. Wenn sich da noch was wegen des Einspruches ändert, mit denen wir nicht angefangen haben, dann ist das so. Und wenn es nicht so ist, dann ist es auch ok», betonte er. Denn wirksam werde ohnehin alles nur, wenn seine Mannschaft die Punkte in Cottbus mitnehme.