EUROPAMEISTERSCHAFTEN | RSG
Ziel erreicht! Kolosov steht im Finale

Margarita Kolosov hat es geschafft! Die Gymnastin vom Bundesligisten Berliner TSC hat sich bei den Europameisterschaften für das Mehrkampffinale qualifiziert. Die 17-Jährige zog am Freitag  in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna noch einmal alle Register und landete am Ende auf Rang 19. Mit den Keulen sammelte Kolosov noch einmal 22,400 Punkte, die Übung mit dem Band (17,775) ging als Streichwertung ins Endergebnis von 67,425 nicht mit ein. Kolosov ist damit die erste deutsche Einzelgymnastin seit vielen Jahren, die wieder in einem Mehrkampffinale steht. «Sie hat hier die Tendenz der letzten Weltcups bestätigt, insofern bin ich vollauf zufrieden. Das Ergebnis tut unserem Einzelbereich insgesamt gut», freute sich Teamchefin Isabell Sawade. Auch mit Melanie Dargel war sie zufrieden. «Sie hat den besten Wettkampf der Saison abgeliefert. Und wenn das am Höhepunkt gelingt, dann haben wir nicht alles falsch gemacht», ist sie überzeugt. Kolosov und Dargel hätten in der bulgarischen Hafenstadt jedenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 

«Wir bekommen wirklich für beide gutes Feedback von den internationalen Kolleginnen. Sie fallen auf, die Leute sehen, dass mit Deutschland in Zukunft wieder zu rechnen ist. Das ist für uns alle sehr, sehr positiv», sagte Sawade. Die Russin Dina Averina verteidigte derweil ihren Platz an der Spitze der Qualifikation. Mit rund drei Punkten Rückstand folgen die Israelin Linoy Ashram (82,000) und die Weißrussin Anastasiia Salo (81,700). Der zweite russische Zwilling, Arina Averina, schob sich noch bis auf Rang fünf, nach dem sie gestern auf einen Start mit dem Reifen verzichtet hatte.

Für einen emotionalen Moment im ersten Durchgang sorgte die Österreicherin Nicol Ruprecht. Nach ihrer Keulenübung kniete die 28-Jährige nieder, küsste die Bodenfläche und lies ihren Tränen freien Lauf. Hintergrund für die emotionale Reaktion der dienstältesten Gymnastin war eine Bänderverletzung, die sie sich Anfang März zugezogen hatte. Doch bereits zwei Wochen später hatte sich die Österreicherin zu einer ersten Standortbestimmung beim Weltcup zurück ins Wettkampfgeschehen gekämpft. In der Qualifikation der Europameisterschaften landete sie nun nach zwei Patzern mit Band und Keulen auf Rang 29. «Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, ich bin jetzt froh, dass es vorbei ist. Es war heute wirklich schwierig, mit der Situation umzugehen. Das Resultat ist nicht das gewünschte, aber ich habe alles gegeben», erklärte die Tirolerin, die zwei Monate früher als erhofft in Warna ihre beeindruckende Karriere beendete.

11. Juni 2021
Kathrin Baumann und Nils B. Bohl

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