Deutsche Mehrkampfmeister seit 1990
Jahr Männer Frauen Rhythmische Sportgymnastik
2025 Timo Eder Karina Schönmaier Darja Varfolomeev
2024 Lukas Dauser Helen Kevric Margarita Kolosov
2023 Pascal Brendel Elisabeth Seitz Darja Varfolomeev
2022 Lukas Dauser Sarah Voss Darja Varfolomeev
2021 Lukas Dauser Elisabeth Seitz Margarita Kolosov
2020
       
2019 Andreas Toba Sarah Voss Emelie Erbes
2018 Marcel Nguyen Elisabeth Seitz Lea Tkaltschewitsch
2017 Lukas Dauser Elisabeth Seitz Lea Tkaltschewitsch
2016 Andreas Toba Sophie Scheder Laura Jung
2015 Fabian Hambüchen Elisabeth Seitz Jana Berezko-Marggrander
2014 Fabian Hambüchen Kim Bui Jana Berezko-Marggrander
2013 Fabian Hambüchen Elisabeth Seitz Jana Berezko-Marggrander
2012 Fabian Hambüchen Elisabeth Seitz Laura Jung
2011 Philipp Boy Elisabeth Seitz Laura Jung
2010 Marcel Nguyen Elisabeth Seitz Alexandra Zapekina
       
2009 Fabian Hambüchen Kim Bui Annika Rejek
2008 Fabian Hambüchen Oksana Chusovitina Karolina Raskina
2007 Fabian Hambüchen Oksana Chusovitina Klaudia Wittmann
2006 Fabian Hambüchen Daria Bijak Johanna Gabor
2005 Fabian Hambüchen Daria Bijak Lisa Ingildeeva
2004 Thomas Andergassen Lisa Brüggemann Lisa Ingildeeva
2003 Ronny Ziesmer Katja Abel Lisa Ingildeeva
2002 Sven Kwiatkowski Conny Schütz Annika Rejek
2001 Thomas Andergassen Birgit Schweigert Helena Asmus
2000 Sergej Pfeifer Birgit Schweigert Edita Schaufler
       
1999 Andreas Wecker Samira Jäger Edita Schaufler
1998 Sven Kwiatkowski Yvonne Pioch Edita Schaufler
1997 Sergei Charkow Gritt Hofmann Edita Schaufler
1996 Peter Nikiferow Kathleen Stark Magdalena Brzeska
1995 Valeri Belenki Yvonne Pioch Magdalena Brzeska
1994 Marius Toba Gabi Weller Magdalena Brzeska
1993 Oliver Walther Sandra Tomaschko Magdalena Brzeska
1992 Andreas Wecker Diana Schröder Christiane Klumpp
1991 Andreas Wecker Anke Schönfelder Sandra Schöck
1990 Mike Beckmann Anja Wilhelm Michaela Ziegler

Die Zeit nach der Wiedervereinigung

Die ersten deutschen Meisterschaften im Turnen fanden im Jahr 1881 statt und wurden im Rahmen des Deutschen Turn- und Sportfests organisiert. Seitdem wurden die Meisterschaften regelmäßig ausgetragen, mit Ausnahme der Unterbrechungen durch die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert und dem Corona-Jahr 2020. Die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 führte schließlich zur Zusammenführung der beiden deutschen Turnverbände und zur Einigung auf eine gemeinsame deutsche Meisterschaft im Turnen. Diese historische Entwicklung markierte einen wichtigen Schritt in der Geschichte des deutschen Turnens und betonte die Einheit des Landes trotz seiner Vergangenheit der Teilung.

Deutsche Mehrkampfmeister
ab 1990| 1989-1949 | 1921-1949 | vor 1921

Deutsche Mehrkampfmeister
Jahr Männer Frauen RSG
1989 Mike Beckmann Daniela Meister Marion Rothhaar
1988 Michael Wolfgang Stefanie Tautz Diana Schmiemann
1987 Andreas Aguilar Anja Wilhelm Marion Rothhaar
1986 Andreas Japtok Isabella von Lospichl Regina Weber
1985 Daniel Winkler Anja Wilhelm Regina Weber
1984 Kurt Szilier Anja Wilhelm Regina Weber
1983 Jürgen Geiger Yvonne Haug Regina Weber
1982 Jürgen Geiger Yvonne Haug Regina Weber
1981 Volker Rohrwick Dagmar Brannekämper Regina Weber
1980 Benno Groß Ulrike Schüßler Anke Abraham
       
1979 Eberhard Gienger Annette Michler Carmen Rischer
1978 Eberhard Gienger Annette Michler Carmen Rischer
1977 Wolfgang Thüne Ute Maiwald Carmen Rischer
1976 Eberhard Gienger Andrea Bieger Carmen Rischer
1975 Eberhard Gienger Andrea Bieger Ute Barylla
1974 Eberhard Gienger Uta Schorn Carmen Rischer
1973 Eberhard Gienger Uta Schorn Carmen Rischer
1972 Eberhard Gienger Jutta Oltersdorf Sabine Wassmundt
1971 Walter Mössinger Jutta Oltersdorf Sabine Wassmundt
1970 Heiko Reinemer Angelika Kern Petra Gröncke
       
1969 Walter Mössinger Angelika Kern Gisela Hörmann
1968 Willi Jaschek Irmi Krauser Maren Klüssendorf
1967 Willi Jaschek/
Günter Lyhs
Marie-Luise Stegemann Maren Klüssendorf
1966 Willi Jaschek Gundula Huth Maren Klüssendorf
1965 Willi Jaschek Evi Winzinger Maren Klüssendorf
1964 Philipp Fürst Ursel Schepan
1963 Mic Stuart Ursel Schepan
1962 Philipp Fürst Ursel Schepan Editha Brüning
1961 Philipp Fürst Marie-Luise Krutmeyer Editha Brüning
1960 Günter Lyhs Marie-Luise Krutmeyer Ursula Brian
       
1959 Philipp Fürst Rosi Fottner Christa Hacker
1958 Joachim Blume Marie-Luise Krutmeyer
1957 Philipp Fürst Rosi Fottner Leonie Kienapfel
1956 Helmut Bantz Rosi Fottner
1955 Helmut Bantz Irma Walther-Dumbsky Hannelore Mayr
1954 Helmut Bantz Irma Walther-Dumbsky
1953 Helmut Bantz Irma Walther-Dumbsky
1952 Adalbert Dickhut Thea Nocke
1951 Jakob Kiefer Elisbeth Lenzing
1950 Jakob Kiefer
Mehrkampfmeister der DDR
Jahr Männer Frauen RSG
1989 Sven Tippelt Antje Wilkenloh Esther Nicklas
1988 Sylvio Kroll Dagmar Kersten Cornelia Kunze
1987 Sven Tippelt Dagmar Kersten Katja Backert
1986 Sven Tippelt Astrid Heese Bianca Dittrich
1985 Sven Tippelt Dagmar Kersten Heidi Krause
1984 Jens Fischer Maxi Gnauck Ines Nausedat 
1983 Jens Fischer Sylvia Rau Bianca Dittrich
1982 Frank Bouchard Maxi Gnauck Bianca Dittrich
1981 Roland Brückner Maxi Gnauck Bianca Dittrich/
Petra Loucky
1980 Roland Brückner Regina Grabolle Katrin Höpner
       
1979 Roland Brückner Regina Grabolle Sabine Ploetz
1978 Roland Brückner Heike Kunhardt Susanne Ebert
1977 Roland Brückner Steffi Kräker Sabine Ploetz
1976 Roland Brückner Gitta Escher Giesline Barnbeck
1975 Bernd Jäger Richarda Schmeißer Sunhild Krause
1974 Wolfgang Thüne Angelika Hellmann Susanne Ebert
1973 Wolfgang Thüne Angelika Hellmann Elke Böttger
1972 Klaus Köste Karin Janz Elke Böttger
1971 Klaus Köste Karin Janz Jutta Moritz
1970 Klaus Köste Karin Janz Rosemarie Halbritter
       
1969 Klaus Köste Karin Janz Ute Lehmann
1968 Klaus Köste Erika Zuchold Ute Lehmann
1967 Siegfried Fülle Karin Janz Irina Binder
1966 Matthias Brehme Erika Zuchold Ute Lehmann
1965 Matthias Brehme Ute Starke Ute Lehmann
1964 Erwin Koppe Erika Barth Renate Walkstein
1963 Siegfried Fülle Birgit Radochla Irina Binder
1962 Erwin Koppe Ingrid Föst Heide Schannor
1961 Siegfried Fülle Birgit Radochla Karin Lehmann
1960 Siegfried Fülle Ingrid Föst
       
1959 Erwin Koppe Roselore Sonntag
1958 Fritz Böhm Ingrid Föst
1957 Wolfgang Gipser Roselore Sonntag ⁠(Stöbe)
1956 Günter Nachtigall Roselore Stöbe
1955 Lothar Heil Ingrid Michaelis
1954 Heinz-Otto Werner Vera Matschulat
1953 Gerhard Braune Charlotte Scholz
1952 Alfred Müller Charlotte Scholz
1951 Wolfram Herold Charlotte Scholz
1950 Alfred Müller Charlotte Scholz

Zeit der geteilten deutschen Sportlandschaft

Mit der Neugründung des Deutschen Turner-Bundes 1949 begann für die Deutschen Meisterschaften im Turnen eine neue Ära. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die traditionellen Wettkämpfe der Deutschen Turnerschaft zunächst pausieren, ehe sie unter den Strukturen des modernen Sportbetriebs wiederbelebt wurden. Von nun an wurden die Titelkämpfe jährlich ausgetragen und entwickelten sich zum Schaufenster des westdeutschen Spitzenturnens. Parallel dazu etablierten sich in der DDR eigene Meisterschaften, die bis 1989 ein hohes Leistungsniveau erreichten und entscheidend zum internationalen Erfolg der ostdeutschen Turnerinnen und Turner beitrugen. Die Meisterschaften dieser vier Jahrzehnte spiegeln nicht nur sportliche Höchstleistungen wider, sondern auch die geteilte Sportlandschaft Deutschlands, die erst nach der Wiedervereinigung wieder zusammenfand.

Deutsche Mehrkampfmeister
ab 1990| 1989-1949 | 1921-1949 | vor 1921

Deutsche Mehrkampfmeister von 1921 bis 1948

Jahr Turnen Männer Turnen Frauen Rhythmische Sportgymnastik
1948 Theo Wied Irma Bogner
1947 Innozenz Stangl
1946
1945
1944 Ernst Braun
1943 Eugen Göggel
1942 Helmut Bantz
1941 Helmut Bantz
1940 Kurt Krötzsch
       
1939
1938 Alfred Schwarzmann
1937 Konrad Frey
1936 Alfred Schwarzmann
1935 Konrad Frey
1934 Alfred Schwarzmann
1933 Kurt Krötzsch Paula Pöhlsen
1932 Konrad Frey
1931 Kurt Krötzsch
1930
       
1929
1928 Emil Preiß Dora Mieth
1927
1926
1925 Fritz Kurz Bella Meisser Friedel Iby
1924
1923 Rudolf Kobs Margarethe Furchheim
1922
1921 Rudolf Kobs Bella Meisser Edith Baunack

Frühphase der Deutschen Meisterschaften

Seit ihrer Premiere im Jahr 1921 in Leipzig blickt die Geschichte der Deutschen Turnmeisterschaften auf eine bewegte Frühphase zurück. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg fanden insgesamt acht Titelkämpfe statt, darunter die Austragungen in den Jahren 1931, 1932, 1934, 1935 und 1938. Selbst in den schwierigen Kriegsjahren wurde der Wettkampfbetrieb aufrechterhalten: Bis 1944 wurden fünf sogenannte Kriegsmeisterschaften abgehalten, zu denen auch die Meisterschaften von 1942 zählen. Nach dem Ende des Krieges setzte sich die Tradition rasch fort: 1947 richtete Northeim die 15. Deutschen Turnmeisterschaften aus, ehe 1949 im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Frankfurt am Main die 16. Auflage stattfand und den Wiederbeginn des regulären Meisterschaftsbetriebs markierte.

Deutsche Mehrkampfmeister
ab 1990| 1989-1949 | 1921-1949 | vor 1921

Deutsche Turnfestmeister vor 1921

Jahr Turnen Männer Turnen Frauen Rhythmische Sportgymnastik
1920
1919
1918
1917
1916
1915
1914
1913 Georg Graßmüller
1912
1911
       
1910
1909
1908 Bruno Mahler
1907
1906
1905
1904
1903 Adolf Spinnler
1902
1901
       
1900
1899
1898 Alfred Flatow
1897
1896
1895
1894 Georg Weitz
1893
1892
1891
       
1890
1889
1888
1887
1886
1885 Louis Jennewein
1884
1883
1882
1881
1880 Christian Meller

Die Vorläufer der deutschen Meisterschaften (1880–1921)

Bevor es offizielle deutsche Meisterschaften im Turnen gab, war das Deutsche Turnfest die Bühne, auf der sich die besten Turner des Landes maßen. In jener Zeit, als das Turnen noch eng mit der Idee der patriotischen und gemeinschaftlichen Erziehung verbunden war, stand nicht der Titel, sondern die Ehre im Vordergrund. Wer beim großen Mehrkampf des Turnfestes – dem Deutschen Achtkampf, bestehend aus sechs Geräten und zwei Leichtathletikdisziplinen – die höchste Punktzahl erreichte, galt als bester Turner Deutschlands. Diese Turnfestsieger führten zwar keinen offiziellen Meistertitel, doch in der Wahrnehmung der damaligen Turnerbewegung waren sie die unangefochtenen Spitzenathleten ihrer Generation. Erst 1921 führte der Deutsche Turner-Bund formelle Deutsche Meisterschaften ein. Die folgenden Namen von 1880 bis 1921 erinnern an die Pioniere einer Zeit, in der Ruhm noch auf Turnplätzen und Festwiesen errungen wurde – lange bevor es Pokale, Ligen und Medienrummel gab.

Deutsche Mehrkampfmeister
ab 1990| 1989-1949 | 1921-1949 | vor 1921