Karim Rida von Bundesligist Eintracht Frankfurt hat für viele überraschend das Ende seiner aktiven Turnkarriere bekannt gegeben. In einem emotionalen Statement auf seinen sozialen Kanälen erklärte der 25-Jährige, dass er künftig nicht mehr als Leistungsturner an die Geräte zurückkehren wird. «So schwer es mir auch fällt, ich werde meine Turnkarriere beenden», schreibt Rida, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. «Ich wollte es unbedingt noch einmal schaffen, nach all den Rückschlägen wieder ganz oben anzukommen», so der gebürtige Eberswalder. Über vier Jahre habe ihn dieser Gedanke jeden Tag in die Halle gebracht – doch ein konstanter Trainingsrhythmus sei nie möglich gewesen. Zuletzt machten ihm vor allem hartnäckige Schulterprobleme zu schaffen, die er seit eineinhalb Jahren mit sich herumschleppt.
Neun Jahre lang war Till Schäller das Gesicht des TuG Leipzig. Jetzt zieht der 46-Jährige einen Schlussstrich. Der langjährige Trainer hat seinen Abschied erklärt und will in seinen angestammten Beruf zurückkehren. Am Samstag wurde der sympathische Sachse beim Bundesligawettkampf in Backnang mit großem Beifall offiziell verabschiedet. «Ich trage diesen Gedanken schon länger mit mir herum», sagt Schäller im Gespräch mit der DTL. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Verein seien zunehmend schwieriger geworden, der Spagat zwischen Aufwand und Nutzen habe sich am Ende nicht mehr gerechnet. Bereits seit Mai 2016 hatte Schäller beim TuG Leipzig das Traineramt inne – zunächst in Vollzeit, zuletzt auf 30-Stunden-Basis. «Ich wollte immer in Leipzig bleiben, hier habe ich meine Wurzeln», erklärt der gebürtige Leipziger, der selbst als Leistungsturner an der DHfK und am Sportgymnasium aktiv war.
Aufsteiger TSV Waging hat am zweiten Wettkampftag der 3. Bundesliga Süd der Deutschen Turnliga seine Spitzenposition souverän behauptet. In der Murrtal-Arena von Backnang setzten sich die Oberbayerinnen am Samstag erneut durch und gewannen mit 176,95 Punkten auch den zweiten Durchgang der Saison. Mitaufsteiger WTG FilderNeckar folgte mit 172,80 Zählern auf Rang zwei. Den dritten Platz sicherte sich der VfL Kirchheim unter Teck (169,35), der trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Henrietta Schäfer (Schulter) am Boden eine solide Leistung zeigte und das Podium souverän über die Ziellinie brachte. Im Tabellenmittelfeld blieb es wie schon beim Auftakt eng. Das TurnTeam Schwaben erturnte sich mit 167,10 Punkten den vierten Rang, knapp vor der TSG Balingen (166,50), dem SV Hülben (165,70) und dem TV Kempten (164,35).
Die Turnerinnen der TSG Backnang haben am Sonntagmorgen vor heimischer Kulisse ihre Spitzenposition in der Regionalliga Süd weiter gefestigt. In der gut besuchten Murrtal-Arena überzeugte die Riege aus dem Rems-Murr-Kreis mit einer starken Teamleistung und einem deutlichen Vorsprung von über zehn Punkten. Zudem stellten die Gastgeberinnen mit der erst elfjährigen Lara Gabriel (51,15 Punkte) die beste Einzelturnerin des Tages. Für eine faustdicke Überraschung sorgte Aufsteiger TSV Nördlingen. Die Mannschaft aus dem Ries erturnte sich mit 169,50 Punkten den zweiten Platz in der Tageswertung und kletterte damit in der Tabelle gleich um zwei Ränge nach oben auf Platz drei (18 Punkte). Ebenfalls unter den besten Teams behauptete sich der SV Leonberg-Eltingen (162,65), der als Tagesvierter seinen zweiten Tabellenrang verteidigen konnte.
Der TSV Tittmoning-Chemnitz hat den zweiten Wettkampftag der 1. Bundesliga der Turnerinnen klar dominiert. Mit starken 197,15 Punkten ließ die bayerisch-sächsische Riege am Samstag der Konkurrenz keine Chance und setzte sich mit über zwölf Punkten Vorsprung vom Rekordmeister MTV Stuttgart ab. Gleichzeitig baute der TSV mit nun 28 Zählern seine Tabellenführung weiter aus. Für die Mannschaft um Topscorerin Lisa Wörtz (50,100 Punkte) war es bereits der zweite Saisonsieg in Folge. Die Stuttgarterinnen, angeführt von der erst zwölfjährigen Mia Frick (45,900), turnten sich als Tageszweite ebenfalls auf Erfolgskurs. Sie verbesserten sich um einen Tabellenrang und stehen nun mit 22 Punkten gefestigt auf Platz zwei. Eine Überraschung gelang der TG Karlsruhe-Söllingen, die mit 184,35 Punkten Dritter wurde.
Er mochte nie im Rampenlicht stehen. Dennoch hat er über Jahrzehnte das Bild des deutschen Turnens mitgeprägt – leise, beharrlich, mit der Geduld eines Baumeisters. Am 4. Juli ist Albert Wiemers im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Geboren 1957 im südlichen Wittgensteiner Land, entdeckte er früh seine Faszination für jene Sportart, die wie kaum eine andere Disziplin, Präzision und Eleganz vereint. Was mit ersten Schritten in der Turnhalle begann, wurde zur lebenslangen Aufgabe. Als Mitbegründer und prägende Figur der Kunstturnvereinigung Obere Lahn (KTV) schuf Wiemers im hessischen Hinterland ein sportliches Fundament, das weit über die Region hinaus wirkte. Er war kein Mann der großen Worte, eher einer der verlässlichen Strukturen.
Der «Berlin-Express» rollt ungebremst Richtung 1. Bundesliga. Nach dem souveränen Auftaktsieg im April in Mannheim dominierte die Hauptstadtriege aus dem Stadtteil Steglitz auch den zweiten Wettkampftag der 2. Bundesliga in Backnang nach Belieben. Mit 188,55 Punkten distanzierte die TSG die Konkurrenz in der Murrtal-Arena deutlich. Mehr als zehn Zähler trennten die Berlinerinnen von der zweitplatzierten TS NeckarGym Nürtingen (178,15). In der Tabelle führt die TSG Steglitz das Feld mit makellosen 28 Punkten unangefochten an. Dahinter etabliert sich die TuG Leipzig mit 20 Zählern auf Platz zwei. Die Nürtingerinnen konnten durch ihren zweiten Rang in Backnang zwar nach Punkten gleichziehen, liegen im direkten Vergleich jedoch eineinhalb Gerätepunkte zurück.
Vor dem zweiten Wettkampftag der 1. Bundesliga Frauen im schwäbischen Backnang ist der Kampf um die Tabellenführung offen. Spitzenreiter TSV Tittmoning-Chemnitz führt nach dem ersten Durchgang mit 14 Punkten, dicht gefolgt von der TG Mannheim mit 12 Zählern. Auch Rekordmeister MTV Stuttgart (10) hat noch alle Chancen, vom ungewohnten dritten Platz in der Tabelle wieder auf das große Finale in Mannheim am 29. November einzudrehen. Für den weiteren Saisonverlauf entscheidend wird daher sein, wer in Backnang die maximale Punktausbeute in den Bus packt. Im Mittelfeld kämpfen der TSV Berkheim (8), das TZ DSHS Köln (6) und die KTG Hannover (4) um wichtige Zähler für den Klassenerhalt. Am Tabellenende stehen die TG Karlsruhe-Söllingen (2) und der Dresdner SC (0), die dringend Punkte einfahren müssen, um den Anschluss nicht vorzeitig zu verlieren.
Die 3. Junioren-Weltmeisterschaften im Kunstturnen finden erstmals auf den Philippinen statt. Das entschied das Exekutivkomitee des Weltturnverbandes FIG. Austragungsort ist vom 20. bis 24. November 2025 die Marriott Grand Ballroom in Pasay City, einem modernen Stadtteil der Hauptstadt Manila. Die Philippinen liegen im Westpazifik und bestehen aus mehr als 7000 Inseln. Das Land ist für seine traumhaften Strände und aktiven Vulkane bekannt – im Turnen hat es spätestens seit Carlos Yulo internationale Schlagzeilen gemacht. Der 24-jährige Superstar gewann bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 zwei Goldmedaillen und gilt als einer der erfolgreichsten Turner Asiens. «Die Philippinen haben den perfekten Athleten, um die junge Generation zu begeistern», sagte FIG-Präsident Morinari Watanabe. Er freue sich, dass mit den Philippinen erneut ein Land sein Debüt als WM-Gastgeber gebe.
Trotz eines beeindruckenden Heimauftritts hat Aufsteiger KTV Dortmund am zweiten Wettkampftag der 3. Bundesliga Nord der Frauen die Tabellenführung knapp verpasst. In der heimischen Sporthalle des Leibnitz Gymnasiums erturnte sich das Team mit 172,65 Punkten nicht nur die Tageshöchstwertung, sondern verwies damit auch den bisherigen Spitzenreiter TSV Buchholz 08 (168,85 Punkte) deutlich auf Rang zwei. Die Gastgeber überzeugten insbesondere am Boden (45,85) und Sprung (48,75) – jeweils Bestwerte des Tages. Trotz eines Notarzteinsatzes vor dem Wettkampf und einer daraus resultierenden Verzögerung von 37 Minuten behielten alle Teams die Nerven und boten spannende Duelle im Wettkampffeld. Hinter den beiden Führenden positionierte sich der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau mit 168,25 Punkten auf Rang drei, gefolgt von Eintracht Frankfurt (166,80) und der TG Kassel (166,15).
Mit einer starken Mannschaftsleistung hat sich die DJK Würzburg beim zweiten Wettkampftag der Regionalliga Frauen überraschend den Tagessieg gesichert. In einem bis zum Schluss engen Wettkampf setzten sich der Aufsteiger aus Bayern mit 168,85 Punkten an die Spitze des Tages-Klassements und durfte die vollen 14 Zähler in den Mannschaftsbus packen. Besonders am Sprung (48,25) und Boden (43,45) überzeugten die Würzburger Turnerinnen und schoben sich mit ihrem Erfolg auf Rang drei der Gesamttabelle. Mitaufsteiger TuS Chemnitz-Altendorf blieb dem Tagessieger dicht auf den Fersen und belegte mit 168,15 Punkten Platz zwei. Die Sächsinnen punkteten vor allem am Stufenbarren (39,05) und Boden (42,10) konstant und führen mit nun 26 Punkten weiterhin die Tabelle an. Dritter des Wettkampftags wurde die TG Langen-Bad Homburg (166,70), die am Sprung mit 49,20 die Tageshöchstwertung erzielte.
Am Samstag trifft sich der Norden in der Sporthalle Leibniz Gymnasium (Kuithanhalle/Kreuzstraße) in Dortmund zum zweiten Kräftemessen der Saison. Sowohl in der 3. Bundesliga Nord als auch in der Regionalliga Nord verspricht das Aufeinandertreffen einen spannenden Zwischenstand im Kampf um Aufstieg und Klassenerhalt. Den Auftakt machen ab 11 Uhr die Teams der Regionalliga Nord. Angeführt wird das Feld von Rückkehrer TuS Chemnitz-Altendorf, der mit 14 Punkten an der Tabellenspitze steht. Die KuSG Leimen bleibt in Schlagdistanz und will in Dortmund Boden gutmachen. Dahinter tobt ein dichtes Gerangel um die Mittelfeldplätze: TG Langen-Bad Homburg, SV Großhansdorf II und KTV Bielefeld lagen beim Auftakt gerade einmal 15 Hundertstelpunkte auseinander. Auch die Verfolger DJK Würzburg und TV Moselweiß liegen in Reichweite – es ist also für Hochspannung gesorgt.
Darja Varfolomeev hat bei den Europameisterschaften in Tallinn ihren Titel mit dem Band souverän verteidigt. Die 18‑Jährige präsentierte am Sonntag eine nahezu fehlerfreie Übung und siegte deutlich mit 30,650 Punkten. Nach dem Ballfinale durfte sich Anastasia Simakova nach einer eleganten und punktgenauen Darbietung die Silbermedaille (28,700) umhängen. Auch Lada Pusch zeigte bei ihrer ersten EM als 17‑Jährige noch einmal Leistung und schloss mit den Keulen am Ende als Siebte ab. Damit sicherten sich die Gymnastinnen aus Schmiden die Medaillen Nummer vier und fünf und waren mithin in jedem EM-Finale von Tallin vertreten. Mit einer Punktzahl von 30,650 unterstrich Varfolomeev ihre gesamte Klasse. Sie verbesserte ihre Qualifikationswertung von 30,150 Punkten noch einmal – «vielleicht an manchen Stellen sogar noch besser», so die frischgebackene Europameisterin.
Vier Ligen, 32 Teams und eine klare Botschaft: Der Turnsport zeigt sich am 5. und 6. Juli in der Murrtal-Arena von seiner besten Seite. Die TSG Backnang 1846 ist Gastgeberin des zweiten Wettkampftages der Deutschen Turnliga. Mit dabei: die nationale Elite mit ihren Vereinen. Bereits am Samstag wartet auf die Zuschauer ein hochkarätiger Doppelschlag. Um 12:00 Uhr startet der Wettkampf der 2. Bundesliga. Am späten Nachmittag folgt dann die 1. Bundesliga mit Wettkampfbeginn um 17:00 Uhr. Besonders im Fokus steht dabei der deutsche Rekordmeister MTV Stuttgart, der nach dem ersten Wettkampftag auf dem dritten Tabellenplatz liegt und in Backnang unbedingt punkten muss, um die Chance auf das DTL-Finale zu wahren. Für besondere Aufmerksamkeit dürfte auch die frischgebackene zweifache Europameisterin Karina Schönmaier sorgen.
Die KTV Straubenhardt hat am dritten Wettkampftag der 1. Bundesliga der Männer ihre Siegesserie fortgesetzt und den SC Cottbus mit 47:27ohne Gerätverlust bezwungen.Vor heimischer Kulisse in der Straubenhardthalle sicherte sich der Titelverteidiger damit den zweiten Saisonsieg und bleibt seit über drei Jahren ungeschlagen. Die Schwarzwälder haben damit weiterhin kein einziges Gerät verloren und kletterten trotz einer Partie weniger in der Tabelle bis auf Rang zwei. Der SC Cottbus musste nach einem verletzungsbedingten Ausfall von Radomyr Stelmakh ab dem vierten Gerät improvisieren und verlor an Boden. Trotz des Rückschlags zeigte Europameister Adem Asil mit 15 Scorepunkten für die Lausitzer eine starke Leistung und wurde Topscorer des Wettkampfs. Neuer Tabellenführer ist nun der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau, der mit 51:22 (11:1) gegen den TuS Vinnhorst gewann.
Mit einer starken Aufholjagd und einer brillanten Keulenübung hat sich Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden bei den Europameisterschaften in Tallinn die Bronzemedaille im Mehrkampf gesichert. Trotz zweier Gerätverluste zeigte sich die 17-jährige Olympiasiegerin nervenstark und abgeklärt. Der Titel ging an die Ukrainerin Taisiia Onofriichuk, die mit ausdrucksstarken Choreografien und der höchsten Bandwertung des Tages überzeugte und mit 117,800 Punkten die erste europäische Mehrkampf-Goldmedaille für ihr Land seit 1997 holte. Silber gewann die Bulgarin Stiliana Nikolova (116,700), die besonders mit Ball und Reifen glänzte, aber mit dem Band wertvolle Zehntel liegen ließ. Auch Varfolomeevs Schmidener Teamkollegin Anastasia Simakova präsentierte sich bei ihrem EM-Debüt im Mehrkampffinale mit 110,950 Punkten stark und belegte Platz neun.