Der SC Cottbus und der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau bleiben nach dem zweiten Wettkampftag der 1. Bundesliga Männer das Mass der Dinge. Beide Teams feierten am Samstag ungefährdete Siege und stehen mit jeweils vier Punkten verlustfrei an der Tabellenspitze. Cottbus setzte sich mit 56:30 beim Aufsteiger MTV Ludwigsburg durch und überzeugte erneut durch seine mannschaftliche Geschlossenheit und überragende Einzelwertungen. Herausragender Akteur war Radomyr Stelmakh, der mit 26 Scorerpunkten nicht nur massgeblich am Erfolg beteiligt war, sondern auch seine Führung als Topscorer der Liga ausbaute. Wetzgau liess Eintracht Frankfurt beim 54:25 keine Chance und dominierte insbesondere an den Ringen, wo Carlo Hörr und Manrique Larduet Bicet für klare Verhältnisse sorgten.
TSV Waging hat sich zum Auftakt der 3. Bundesliga Süd der Deutschen Turnliga am Samstag in der heimischen Bergader Arena an die Tabellenspitze gesetzt. Mit 174,05 Punkten entschieden die Oberbayerinnen den ersten Wettkampftag souverän für sich und verwiesen den VfL Kirchheim unter Teck (169,45) und das TurnTeam Schwaben (168,90) auf die Plätze zwei und drei. Der SV Hülben folgte mit 167,65 Punkten auf Rang vier. Schlusslicht wurde der TV Kempten, der mit 157,55 Punkten als einziges Team ohne Zähler blieb. Der erste Wettkampf zeichnete sich durch enge Abstände im Mittelfeld aus, was auf einen spannenden Saisonverlauf hindeutet. Insgesamt präsentierten sich alle acht Mannschaften gut vorbereitet, auch wenn sich kleinere Unsicherheiten an den Geräten bemerkbar machten.
Mit einem Paukenschlag ist der SV Leonberg-Eltingen in die Regionalliga Süd der Deutschen Turnliga gestartet: Als Liganeuling überraschten die Turnerinnen aus dem Großraum Stuttgart beim Auftakt in der Bergader Arena in Waging am See mit einem starken zweiten Platz. Mit 162,55 Punkten ließ das junge Team etablierte Konkurrenz hinter sich und musste sich nur dem Tagessieger TSG Backnang geschlagen geben. Die Schwäbinnen aus dem Rems-Murr-Kreis setzten sich mit 177,10 Punkten souverän an die Tabellenspitze – nicht zuletzt dank einer überragenden Lara Gabriel. Die 11-Jährige glänzte am Balken mit der Tageshöchstwertung von 12,95 Punkten und war auch am Barren (10,85) beste Turnerin. Am Boden setzte Vereinskollegin Amelie Schilling (12,15) den Akzent, während Kathrin Schleenvoigt (Leonberg-Eltingen) mit 12,60 Punkten in Oberbayern den besten Sprung zeigte.
Am Samstag geht die Bundesliga der Männer mit zwei Begegnungen in den zweiten Wettkampftag. Cottbus tritt um 15:00 Uhr beim Aufsteiger Ludwigsburg an, Frankfurt gastiert ab 17:00 Uhr beim TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Beide Top-Teams wollen ihre Auftaktsiege bestätigen. Die beiden Rekordmeister Cottbus und Straubenhardt haben den Auftakt jeweils ohne Gerätverlust absolviert und so gleich ein dickes Polster auf der Gerätpunktseite herausgeturnt. Cottbus fegte den Siegerländer KV mit 69:16 vom Podium, Straubenhardt ließ dem Aufsteiger Ludwigsburg beim 55:18 keine Chance. Herausragend waren dabei: Radomyr Stelmakh (Cottbus) mit 20 und Nils Dunkel (Straubenhardt) mit 16 Scorepunkten. Damit liegen beide Teams nicht nur gleichauf an der Spitze – sie setzen auch früh ein Signal in Sachen DTL-Finale.
Seit vielen Jahren ist Beppo Hofmann ein verlässliches Gesicht des Turnsports in Oberbayern. Wenn in der Bergader Arena in Waging am See die Bundesliga zu Gast ist, läuft hinter den Kulissen alles wie am Schnürchen. Das ist kein Zufall, es ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung und eingespielter Abläufe. «Unser Stamm-Organisationsteam arbeitet seit rund 20 Jahren zusammen», erzählt Hofmann, «und das nicht nur bei Turn-Events, sondern bei sämtlichen Sportveranstaltungen im Verein, im Kulturbereich und auch mit anderen Ortsvereinen.» Hofmann, seines Zeichens Zimmerermeister, Landwirt, Kommunalpolitiker und Organisationsleiter des TSV 1888 Waging, hat mit seinem Team zahlreiche Großveranstaltungen gestemmt. Selbst vor einem Spiel gegen den FC Bayern München mit 15.000 Zuschauern sind sie nicht zurückgeschreckt.
Birgit Beiße, Abteilungsleiterin der Rhythmischen Sportgymnastik in der Deutschen Turnliga, blickt im Interview auf eine Saison voller Premieren zurück: Erstmals turnten 30 Teams in sechs Staffeln der drei Bundesligen – mit über 450 aktiven Gymnastinnen. Die 60-jährige Hannoveranerin erklärt, warum auch die 3. Bundesliga immer attraktiver wird, wie sich der neue Code de Pointage in den Ligen der DTL bereits etabliert hat und dadurch sogar internationales Interesse geweckt hat. Sie betont, wie wichtig es ist, dass die Vereine an einer eigenen Fangemeinde arbeiten, um mehr noch mehr Stimmung in die Hallen zu bringen und beschreibt auch die aktuelle Verschiebung der Kräfteverhältnisse zwischen Nord und Süd – ein Trend, der sich auf die Spannung in der Liga positiv auswirkt. Und am Ende verrät sie, was sie sich für das große DTL-Finale wünscht, wo dieses stattfindet.
Die Deutsche Turnliga und der international renommierte Gerätehersteller SPIETH Gymnastics haben ihre erfolgreiche Partnerschaft um weitere vier Jahre verlängert. Das teilten die beiden Partner am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der Gerätehersteller aus Altbach bei Stuttgart ist bereits seit 2013 DTL-Partner und unterstützt die Liga mit seinem hochwertigen Equipment und innovativen Lösungen. «Das klare Bekenntnis von Spieth Gymnastics zur Deutschen Turnliga ist ein starkes Signal – gerade in herausfordernden Zeiten. Die vergangenen Jahre sind aus unserer Sicht ein Paradebeispiel für eine gelungene Partnerschaft im Sport», betonte Kathrin Baumann, Geschäftsführerin der DTL-Marketing GmbH. SPIETH Gymnastics hat sich in der deutschen Turnlandschaft einen exzellenten Ruf erarbeitet und ist bekannt für höchste Qualität sowie enge Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Vereinen weltweit.
Ohne Medaille endeten die Gerätefinals beim Weltcups in Kairo für die deutschen Turner. Bei der sechsten Station der diesjährigen Weltcupserie, die vom 25. bis 28. April im Cairo International Stadium stattfand, war der Nils Dunkel vom Meister KTV Straubenhardt der bestplatzierte deutsche Athlet. Im Finale am Boden belegte der 28-Jährige mit 13,466 Punkten Rang fünf, am Barren reichte es mit 13,500 Punkten ebenfalls nicht für einen Podestplatz. Der zwei Jahre jüngere Artur Sahakyan vom Erstligisten Siegerländer KV wurde an den Ringen Achter (12,900). In den Finals am Sprung und Pauschenpferd war kein deutscher Turner vertreten. Die Goldmedaillen bei den Männern gingen unter anderem an Milad Karimi (Kasachstan) vom TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau, der sowohl am Boden als auch am Reck siegte, sowie am Sprung an den früheren Straubenhardter Artur Davtyan und Pauschenpferd Hamlet Manukyan (beide Armenien).
Joachim Fichtner hat im Turnsport schon einiges gesehen. Doch was sich am Wochenende beim Auftakt der 1. Bundesliga in Mannheim abging, bewegte selbst den erfahrenen Wettkampfausrichter: «Ich denke, wir haben am Samstag in der 1. Bundesliga einen richtig tollen Wettkampf erleben dürfen», sagte Fichtner im Rückblick. Ohne die vertrauten Namen der vergangenen Jahre wie Pauline Schäfer, Sarah Voss oder Elisabeth Seitz, war unklar, wie die Halle auf das fehlen der deutschen Superstars reagieren würde. Die Antwort fiel deutlich aus: Begeisterung pur. «Solch eine Stimmung in einer Halle habe ich bei den Frauen bisher noch nicht erlebt. Und schon alleine das war mehr, als wir erwarten konnten», berichtet Fichtner. «Ich finde, der Funke von den Tribünen ist zu den Athletinnen übergesprungen», sagte Fichtner. Es war nicht nur sportlicher Applaus – es war auch ein Zeichen der Anteilnahme und Ermutigung.
In den Gerätefinals des Weltcups von Taschkent hat Darja Varfolomeev ihre Weltklasse eindrucksvoll unterstrichen. Die 18-Jährige feierte mit dem Ball (29,35 Punkte), den Keulen (30,00) und dem Band (29,05) jeweils einen weiteren Weltcupsieg. In allen drei Finals setzte sie sich gegen die usbekische Lokalmatadorin Takhmina Ikromova durch, die jeweils auf Rang zwei landete. Varfolomeev zeigte im Vergleich zu den Vortagen eine deutlich gesteigerte Sicherheit und Ausdrucksstärke, was ihr die besten Noten des Tages einbrachte. Für eine weitere deutsche Überraschung sorgte Anastasia Simakova: Die 20-Jährige erreichte im Finale mit dem Band 27,40 Punkte und gewann damit Bronze – ihre erste Einzelmedaille bei einem Weltcup. Simakova hatte sich zuvor mit einer starken Qualifikationsleistung als Vierte für das Finale qualifiziert. Dort sicherte sie sich einen Platz auf dem Podest hinter Varfolomeev und Ikromova.
Die Turnerinnen des TuS Chemnitz-Altendorf haben am ersten Wettkampftag der Regionalliga Nord der Frauen ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Acht Jahre nach dem formellen Abschied aus der DTL sicherte sich der Rückkehrer am Sonntag in der Mannheimer GBG Halle mit 166,40 Punkten den Tagessieg und führt nun mit 14 Zählern die Tabelle an. Rund 250 Zuschauer verfolgten den spannenden Auftakt der Ligasaison im Unterhaus. Besonders stark präsentierte sich Svenja Egli, die mit 46,05 Punkten zur ersten Topscorerin der Saison in der Regionalliga Nord avancierte. Ihre Leistungen trugen maßgeblich zum souveränen Gesamtergebnis der Sachsen bei. Mit solider Konstanz an allen vier Geräten setzte sich Chemnitz-Altendorf deutlich gegen die Konkurrenz durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten KuSG Leimen (162,00) und TG Langen-Bad Homburg (157,85).
Mit einem überzeugenden Auftritt hat sich der TSV Buchholz 08 am ersten Wettkampftag der 3. Bundesliga Nord der Frauen die Tabellenführung gesichert. In der GBG Halle am Herzogenried in Mannheim setzte sich das Team mit 14 Punkten und einer Gesamt-Gerätpunktzahl von 165,85 knapp gegen die Konkurrenz durch. Besonders stark präsentierten sich die Turnerinnen aus Niedersachsen am Sprung (47,90) und Boden (44,50). Vor rund 300 Zuschauern lieferte auch die TG Kassel (165,65) eine starke Leistung ab und belegte mit zwölf Punkten Rang zwei. Als Dritte komplettierte die KTV Dortmund (164,05) das Spitzentrio. Erste Topscorerin der 3. Liga wurde TG Kassels Laurana Schachtschneider, die mit 42,250 Punkten den besten Vierkampf ablieferte. Knapp hinter dem Spitzentrio reihte sich die TG Herkenrath-Troisdorf mit 162,65 Punkten auf Platz vier ein.
Darja Varfolomeev hat beim Weltcup der Rhythmischen Sportgymnastik in Taschkent den Mehrkampfsieg nur knapp verpasst. Die Olympiasiegerin zeigte vier starke Übungen und erzielte 112,25 Punkte – exakt so viele wie die usbekische Lokalmatadorin Takhmina Ikromova. Den Ausschlag zugunsten der Gastgeberin gab letztlich die etwas bessere Ausführung. Rang drei ging an Liliana Lewinska aus Polen mit 108,30 Punkten. Varfolomeev, die in der Bundesliga für den TSV Schmiden startet, setzte mit ihren Keulen (27,65 Punkte) und dem Band (28,85 Punkte) die Tageshöchstwerte und qualifizierte sich damit gleich in drei Disziplinen für die Finals am Sonntag. «Ich fand den Wettkampf nicht schlecht», sagte die 18-Jährige. «Im Vergleich zu Baku hat man kleine Verbesserungen gesehen. Es gab zwar Fehler und Verluste, und ich habe ein paar Schwierigkeiten rausgelassen», verriet sie.
Der TSV Tittmoning-Chemnitz hat den ersten Wettkampftag der 1. Bundesliga der Turnerinnen in Mannheim klar für sich entschieden. Vor rund 800 Zuschauern in der GBG Halle am Herzogenried erzielte das Team mit insgesamt 201,15 Punkten die Tageshöchstwertung und setzte sich damit an die Tabellenspitze. Mit einem dominanten Auftritt an allen vier Geräten sicherte sich die Mannschaft den vollen Punktwert von 14 Zählern. Gastgeber TG Mannheim überzeugte ebenfalls mit einer stabilen Leistung und landete mit 197,80 Punkten auf Rang zwei. Dritter wurde der MTV Stuttgart, der am Balken mit der Tageshöchstwertung glänzte, jedoch insbesondere am Boden Federn ließ. Die besten Einzelergebnisse gelangen Tittmoning-Chemnitz am Sprung (52,85 Punkte) und am Boden (51,75 Punkte).
Mit einem überzeugenden Mannschaftsergebnis von 183,55 Punkten hat die TSG Berlin Steglitz den ersten Wettkampftag der 2. Bundesliga der Frauen für sich entschieden. In der GBG Halle am Herzogenried in Mannheim setzte sich das Team am Samstagmittag gegen sieben weitere Mannschaften durch und legte damit einen soliden Grundstein für die neue Saison. Rund 200 Zuschauer verfolgten den Wettkampf vor Ort. Der Berliner Stadtteil-Verein zeigte die stabilsten Leistungen an allen vier Geräten und erzielte besonders am Sprung (48,85 Punkte) und am Barren (46,15 Punkte) Topwerte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten TuG Leipzig mit 174,40 Punkten und TuS Wüllen mit 172,90 Punkten. Schlusslicht des Tages war TG Breisgau mit 165,30 Punkten, die keine Punkte in den Mannschaftsbus packen konnte.
Die deutsche Turnerin Emma Malewski verzichtet auf eine Teilnahme an der Heim-Europameisterschaft Ende Mai in Leipzig. Wie der Deutsche Turner-Bund (DTB) mitteilte, liegt der Fokus der 20-Jährigen nach einer langen Verletzungspause auf späteren Wettkämpfen im Jahr. Auch schulische Verpflichtungen spielen eine Rolle: Aufgrund anstehender Abiturprüfungen und noch nicht ausreichender Fitness hat sich die Europameisterin am Schwebebalken von 2022 gegen einen EM-Start entschieden. «Mein Körper benötigt einfach noch etwas Zeit, um zu hundert Prozent fit zu sein – auch für den Mehrkampf», erklärte Malewski. Die Entscheidung fiel in enger Abstimmung mit Bundestrainer Gerben Wiersma. Statt in Leipzig wird Malewski ihren Schwerpunkt auf die nationalen Finals sowie die World University Games im Juli legen.