Die Turn-Weltmeisterschaften in Jakarta stehen kurz vor dem Start unter einem politischem Schatten. Wenige Tage vor Beginn der Wettkämpfe hat die indonesische Regierung den israelischen Turnerinnen und Turnern die Einreise verweigert. Yusril Ihza Mahendra, Minister für Rechtsangelegenheiten, Einwanderung und Menschenrechte, erklärte, Indonesien halte an seiner Linie fest, keine Kontakte mit Israel zu unterhalten. Die Einladungsschreiben seien zurückgezogen worden – im Einklang mit «den Erwartungen der Bevölkerung». Damit droht der Weltturnverband FIG gegen seine eigenen Statuten zu verstoßen. Denn die verpflichten den Gastgeber, allen Athleten die Einreise zu gewähren und verlangen andernfalls den sofortigen Entzug der Ausrichtung.
Das Spitzenduo Oberbayern und Singen gab auch am 3. Wettkampftag der 2. Bundesliga Süd den Ton an. Die Exquisas setzten sich in eigener Halle deutlich mit 67:20 (10:2) gegen den TSV Unterföhring durch und behaupteten die Tabellenführung. Punktgleich bleibt der StTV Singen, der die TG Allgäu mit 53:26 (9:3) besiegte. Hinter dem Spitzenduo festigte das Turn-Team Buttenwiesen-Inningen mit einem 42:31 (8:4) gegen den VfL Kirchheim unter Teck den dritten Platz, während der TSV Pfuhl beim 45:20 (10:2) in Rheinau-Hanauerland den ersten Saisonsieg feierte. Nach drei Wettkämpfen führen Oberbayern und Singen mit je sechs Punkten vor Buttenwiesen und Unterföhring (je vier). Pfuhl und Kirchheim folgen mit zwei Punkten, Hanauerland und Allgäu bleiben ohne Zähler.
Die KTV Koblenz bleibt das Maß der Dinge in der 2. Bundesliga Nord. Der Tabellenführer gewann am vierten Wettkampftag auswärts bei der TG Saar II deutlich mit 58:18 (11:1) und festigte mit nunmehr acht Punkten seine Spitzenposition. Dahinter liegen das GymTeam Metropole Ruhr und die TSG Grünstadt mit je sechs Punkten gleichauf. Während Grünstadt im Heimwettkampf gegen die KTV Ries beim 48:22 (11:1) überzeugte, musste Metropole Ruhr beim 30:33 (5:7) gegen den TSV Monheim die erste Niederlage hinnehmen. Die KTV Obere Lahn feierte mit einem klaren 51:12 (12:0) in Oberhausen den ersten Saisonsieg und verbesserte kletterte auf Rang fünf.
Spannender hätte der dritte Wettkampftag der Regionalliga Nord am Sonntagnachmittag im badischen Ketsch kaum verlaufen können: Mit exakt 168,00 Punkten lieferten sich der TV Moselweiß und der TuS Chemnitz-Altendorf in der Neurotthalle ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Tagessieg. Erst die Tie-Break-Regel, die bei Punktgleichheit die Zahl der gewonnenen Geräte berücksichtigt, brachte die Entscheidung zugunsten der Mannschaft von der Mosel. Moselweiß sicherte sich damit 14 weitere Punkte aus der Tageswertung, während Chemnitz mit Rang zwei (12 Punkte) und dem besten Sprungwert des Tages (47,85) souverän seine Tabellenführung behauptete. Beide Mannschaften präsentierten sich geschlossen und auf hohem Niveau – ein sportlicher Schlagabtausch, der zumindest die Spannung im Mittelfeld weiter anheizt.
Mit einem weiteren überzeugenden Auftritt hat der KTV Dortmund am Sonntag in Ketsch seine Spitzenposition in der 3. Bundesliga Nord gefestigt. Der Aufsteiger siegte mit 178,75 Punkten vor Eintracht Frankfurt (173,95) und der TG Kassel (173,20) und bleibt damit auch nach dem dritten Wettkampftag ungeschlagen. Besonders am Balken (45,60) und Boden (45,20) zeigten die Dortmunderinnen Nervenstärke und Teamgeist. Coach Mike Graf hatte sogar Mal ein Luxusproblem: «Wir mussten tatsächlich zum ersten Mal austurnen, wer in Ketsch an welchem Gerät an den Start gehen darf», verriet er nach dem Wettkampf. Dank dieser Geschlossenheit liegt der KTV nun mit 38 Punkten auch weiter an der Tabellenspitze und steuert mit großen Schritten auf den Durchmarsch in die 2. Bundesliga zu.
Mit beeindruckender Konstanz hat der TSV Tittmoning-Chemnitz am Samstag in Ketsch seine Vormachtstellung in der 1. Bundesliga untermauert. Das Team von Cheftrainer Anatol Ashurkov gewann den dritten Wettkampftag mit 194,35 Punkten souverän weiter vor dem MTV Stuttgart (190,65) und bleibt ungeschlagen an der Tabellenspitze. Die bayerisch-sächsische Startgemeinschaft dominierte vor allem am Barren (48,00) und Balken (49,05) und zeigte auch am Boden (48,40) Weltklasseleistungen. Stuttgart hielt mit dem Tageshöchstwert am Sprung (50,10) dagegen, konnte den Abstand aber nicht entscheidend verkürzen. Hinter den beiden Titelanwärtern überzeugte die TG Mannheim mit einer starken Teamleistung und Rang drei (185,50). Angeführt von der überragenden Silja Stöhr, die sich zur Topscorerin des Tages kürte, präsentierten sich die Gastgeberinnen stabiler als zuletzt.
Die Frauen der TSG Berlin Steglitz haben am 3. Wettkampftag der 2. Bundesliga erneut ihre Dominanz im Unterhaus unter Beweis gestellt. Mit 188,55 Punkten und vier souveränen Gerätesiegen sicherte sich das Team aus der Hauptstadt am Samstag in der Neurotthalle Ketsch den dritten Tagessieg in Folge. Damit baute die Stadtteil-Riege aus der Bundeshauptstadt nicht nur ihre Tabellenführung weiter aus, sondern bog auch endgültig auf den Expressway zur Bundesliga ab. Besonders stark präsentierten sich die Berlinerinnen am Sprung (50,75) und Boden (47,10), wo sie ihre Konkurrenz deutlich distanzierten. Mit nunmehr 42 Punkten und einem Vorsprung von zwölf Zählern auf Leipzig führt Steglitz das Feld klar an. Topscorerin des Tages wurde die Leipzigerin Jessica Schlegel. Die 19-Jährige TuG-Turnerin steuerte mit 49,000 Punkten einen entscheidenden Anteil zum dritten Platz der Sachsen an diesem Tag bei.
Am dritten Wettkampftag der 3. Bundesliga Süd stehen gleich mehrere richtungsweisende Begegnungen an. In der Geothermie Arena empfängt der USC München am Samstag den TV Wetzgau II zu seinem zweiten Heimauftritt. Beide Teams gehen mit unterschiedlichen Ausgangslagen in den Wettkampf. Während die Gastgeber auf den Heimvorteil setzen, reist die Wetzgauer Zweitvertretung mit mannschaftlicher Geschlossenheit und fokussierter Einstellung nach Unterhaching. Der USC betont die Bedeutung einer geschlossenen Mannschaftsleistung, um gegen das starke Gästeteam mithalten zu können. Beim TV Wetzgau II sieht man den frühen Wettkampfbeginn um 13:00 Uhr gelassen und erwartet ein knappes Duell, bei dem die Routine über Sieg oder Niederlage entscheiden könnte. Im Anschluss folgt das Münchner Derby zwischen Exquisa und Unterföhring.
In der 3. Bundesliga Nord steht am Samstag der vierte Wettkampftag an. Nach klaren Ergebnissen und einem Regelfehler in der Vorwoche wartet nun eine richtungsweisende Runde. Tabellenführer KTV Hohenlohe empfängt in Öhringen den TV Hösbach/Großostheim zum Spitzenduell. Beide Teams reisen mit Selbstvertrauen an: Hohenlohe profitierte zuletzt von einem kampflosen Sieg in Wanheimerort und will beim ersten Heimauftritt die Tabellenführung festigen. Hösbach/Großostheim überzeugte gegen die TG Pfalz und setzt auf einen stabilen Auftritt gegen den Favoriten. Angeführt von Topscorer Ryan Cirino (52 Punkte) möchten die Gäste den Spitzenreiter unter Druck setzen. Auch Hohenlohe tritt mit starker Besetzung an und vertraut auf seine internationale Mischung um David Bickel, Vincent Lindpointner und Moritz Federolf.
In der 2. Bundesliga Süd stehen am Samstag entscheidende Begegnungen im Kampf um Spitzenplätze und erste Punkte auf dem Programm. Besonders im Fokus steht am dritten Wettkampftag das Oberbayern-Derby zwischen Exquisa Oberbayern und dem TSV Unterföhring. Der Tabellenführer trifft auf den direkten Verfolger – beide Mannschaften sind bislang ungeschlagen. Die Gastgeber aus Unterhaching wollen vor heimischer Kulisse ihre Spitzenposition verteidigen, während Unterföhring mit einer geschlossenen Teamleistung den Sprung an die Tabellenspitze anstrebt. Beide Teams verfügen über tief besetzte Kader und kennen sich aus gemeinsamen Jahren bestens, was zusätzliche Spannung verspricht.
Am Samstag steht in der 2. Bundesliga Nord der vierte Wettkampftag an. Im Mittelpunkt steht die Begegnung zwischen der TG Saar II und Tabellenführer KTV Koblenz. Die Saarländer empfangen den Meisterschaftsfavoriten um 15 Uhr in Dillingen und wollen an ihre aufsteigende Tendenz aus dem letzten Wettkampf gegen Ries anknüpfen. Nach drei Niederlagen soll nun der erste Sieg gelingen, auch wenn die Rollen klar verteilt sind. Koblenz reist mit drei Erfolgen und einem Gerätepunkteverhältnis von +24 an und will die Tabellenführung weiter festigen. Für die TG Saar II geht es darum, geschlossen aufzutreten und um jeden Gerätepunkt zu kämpfen, während die Koblenzer ihren klaren Aufstiegskurz weiter fortsetzen wollen.
Was 2022 als kurzfristige Ersatzlösung begann, ist längst eine feste Größe im DTL-Kalender: Zum vierten Mal in Folge wird die Neurotthalle Ketsch am 11. und 12. Oktober 2025 zur Bühne für die deutsche Turn-Elite. Von der Regionalliga bis zur 1. Bundesliga verwandelt sich die kleine Enderle-Gemeinde wieder in ein Stimmungsnest, das seinesgleichen sucht. Als Mannheim vor drei Jahren absagen musste, sprang die TSG Ketsch beherzt ein – und legte mit Leidenschaft und Organisationstalent den Grundstein für eine Tradition, die bis heute anhält. Die Nähe zur TG Mannheim verleiht dem Event eine besondere Note – nicht nur, weil Trainer Jürgen Kugler und Sportvorstand Joachim Fichtner einst die Verbindung zwischen Mannheim und Ketsch prägten, sondern auch, weil die Mannheim am Samstag selbst an die Geräte gehen werden.
Wenn Maxima Bachmayer über ihren Alltag spricht, klingt das nach einem Stundenplan ohne Pausen. Die 23-Jährige trainiert die Leistungsgruppe der Rhythmischen Sportgymnastik beim SSC Karlsruhe, studiert an der Trainerakademie in Köln, organisiert Lehrgänge, plant Wettkämpfe. Vor Kurzem stand sie noch auf der großen Bühne in der chinesischen Metropole Chengdu, wo sie bei der Abschlusszeremonie der World Games Karlsruhe, Baden-Württemberg und ganz Deutschland vertrat. Kaum zurück, steckt sie mitten in den Vorbereitungen für den Bundesliga-Wettkampf in Bretten, denn am 18. und 19. Oktober trifft in der Melanchtonstadt die deutsche Elite aufeinander. Zwischen Bambuswäldern und Butterbrezeln liegen gerade einmal wenige Wochen – und dazwischen: kaum Schlaf.
Der TV Wanheimerort hat Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt, ihren Wettkampf in der 3. Bundesliga Nord vom vergangenen Samstag nicht durchzuführen und stattdessen zugunsten der KTV Hohenlohe zu werten. Das teilte der Verein am Montag mit. Grund für die Absage der Partie durch den Oberkampfrichter war ein fehlender Nachweis für ausreichend qualifiziertes medizinisches Personal gemäß § 2.5 der Durchführungsbestimmungen im Turnen der Männer. Nach Auffassung des Drittliga-Neulings waren jedoch die Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße medizinische Absicherung erfüllt. Der TV Wanheimerort hat daher nun die Überprüfung und Neubewertung der Entscheidung mit dem Ziel beantragt, den Wettkampf im Sinne der Heimmannschaft zu werten, da der Verein seinen Pflichten vollständig nachgekommen sei.
Nach der Sommerpause startet die Bayerische Turnliga in ihre entscheidende Phase. In allen vier Ligen stehen noch zwei Herbstwettkämpfe bevor, und sowohl im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf bleibt die Ausgangslage offen. Besonders in der Regionalliga bahnt sich ein Dreikampf um den Meistertitel an: Der TV Fürth 1860, die DJK Würzburg und die TG Prittriching-Moorenweis trennen nur wenige Punkte. Im Tabellenkeller ist die Entscheidung dagegen gefallen – das Turnteam Buttenwiesen-Inningen II wurde wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert und steht als Absteiger fest. Die WKG Rehau-Lichtenfels und der KTV Ries II bleiben damit sicher in der Liga. In der Bayernliga liegt die TG Oberland vor der TG Allgäu II und dem überraschend starken Aufsteiger TSV Friedberg an der Spitze. Nach zwei souveränen Saisons will Friedberg auch heuer den Durchmarsch schaffen.
Der Ticketverkauf für das DTL-Finale im SNP Dome in Heidelberg läuft auf Hochtouren. Am 29. November stehen die Finals der 1. Bundesliga Frauen und Männer sowie die kleinen Finals um Platz 3 auf dem Programm. Der traditionsreiche Ligahöhepunkt markiert zugleich den Abschluss der Bundesligasaison 2025 und verspricht packende Duelle um Meisterschaft, Medaillen und Platzierungen. Besonders die Karten für das Frauen-Finale haben im Sommer kräftig an Fahrt gewonnen: Die begehrten Plätze der Kategorien eins und zwei sind nahezu ausverkauft. Damit bestätigt die Metropolregion Rhein-Neckar erneut ihre Rolle als Hochburg des Turnens der Frauen. Die beliebten Kombi-Tickets, die den Besuch beider Finals ermöglichen, sind bereits stark nachgefragt. Wer am Samstag sowohl das Frauen-Finale um 14:00 Uhr als auch das Männer-Finale um 18:00 Uhr live erleben möchte, sollte sich also beeilen.