Die anstehende Heim-Europameisterschaft markiert für Andreas Toba vom Bundesligisten TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau den Schlusspunkt einer aussergewöhnlichen Laufbahn im Nationaltrikot. Mit seiner Nominierung für die deutsche Auswahl in Leipzig vom 26. bis 31. Mai ist zugleich klar: Nach dem letzten Auftritt in Leipzig endet eine Ära. Toba selbst blickt dankbar auf seine lange Karriere zurück, die von Erfolgen, Rückschlägen und großen Momenten geprägt war. «Ich durfte Dinge erleben, die weit über meine ursprünglichen Vorstellungen hinausgingen. Dafür bin ich sehr dankbar», sagt er. In Erinnerung bleiben werden nicht nur seine konstanten Mehrkampfleistungen, sondern auch sein kämpferischer Einsatz, der ihn über Jahre zu einem der wichtigsten Gesichter des deutschen Turnens gemacht hat. Und das nicht nur in seiner Liga-Heimat in Schwaben, sondern auch auf der ganz großen Bühne.
13 Tage vor dem Auftakt der Turn-Europameisterschaften in Leipzig hat Cheftrainer Jens Milbradt die Mannschaft der Männer nominiert. Für das Turn-Team Deutschland werden Nils Dunkel, Milan Hosseini, Dario Sissakis (alle KTV Straubenhardt), Timo Eder (MTV Ludwigsburg) und Andreas Toba (TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau) an die Geräte gehen. Alle fünf Turner haben sich in den internen Qualifikationen durchgesetzt. Die Entscheidung über einen möglichen Einzelstarter wurde noch nicht getroffen.Cheftrainer Jens Milbradt zieht trotz solider Leistungen eine gemischte Bilanz: «In der Qualifikation konnte ich eine aufsteigende Tendenz bei den Turnern sehen. Trotzdem hatten wir noch zu viele Stabilitätsfehler drin. An denen gilt es nun, bis zu den Europameisterschaften zu arbeiten.» Die kontinentalen Titelkämpfe finden im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes statt.
Michael Götz bleibt für zwei weitere Jahre Präsident der Deutschen Turnliga. Die Mitglieder bestätigten den 75-jährigen Franken am Sonntag einstimmig im Amt. Eine einstimmige Verlängerung ihres Auftrags von der Mitgliederversammlung erhielten auch die beiden Vizepräsidenten Jochen Scheuerer (Finanzen) und Nicolas Prochaska (Recht). Die Abteilungsversammlungen der drei Sportarten bestätigten ihre Abteilungsleiter Mirko Wohlfahrt (Turnen Männer), Bettina Ländle (Turnen Frauen) und Birgit Beiße (Rhythmische Sportgymnastik) ebenfalls für weitere zwei Jahre. Das Präsidium wurde von der Versammlung einstimmig entlastet. Mit Spannung erwartet wurden die Abstimmungen über verschiedene Anträge zur «Local Gymnast Regelung». Die Vereine TG Saar, StTV Singen und TG Allgäu hatten in ähnlichen Formulierungen eine Rückkehr zu einer Regelung auf Basis der deutschen Staatsbürgerschaft gefordert.
Das deutsche Frauen-Team für die EM in Leipzig hat nach der 2. Qualifikation in Berlin am Samstag klare Konturen bekommen. Demnach wird Cheftrainer Gerben Wiersma neben Olympiafinalistin Helen Kevric (MTV Stuttgart) am Montag wohl auch Karina Schönmaier, Lea Quaas (beide TSV Tittmoning-Chemnitz) sowie Janoah Müller und Silja Stöhr (beide TG Mannheim) nominieren. Kevric hatte am Samstag in Berlin die zweite EM-Qualifikation der deutschen Turnerinnen dominiert. Mit 55,100 Punkten erzielte sie im Mehrkampf nicht nur die mit Abstand höchste Wertung, sondern überzeugte auch insgesamt durch die höchste Schwierigkeit (22,1) und die beste Ausführung (33,000). Besonders stark präsentierte sich die 17-Jährige am Stufenbarren mit 14,400 Punkten sowie am Boden mit 13,600 Zählern jeweils die Tageshöchstnote am Gerät.
Die Deutsche Turnliga hat am Samstag ihre jährliche Mitgliederversammlung aufgenommen. Bereits eine Stunde vor dem offiziellen Beginn zeigte sich die Abteilungsleitung der Rhythmischen Sportgymnastik besonders engagiert und startete vorzeitig in die internen Beratungen. Die Abteilungsleitungen Turnen Männer und Frauen begannen ihre jeweiligen Sitzungen planmäßig um 11:00 Uhr. Ab der Mittagszeit treffen nach und nach auch die stimmberechtigten Delegierten der Mitgliedsvereine in der Academy Heilbronn ein. Der offizielle Teil der Veranstaltung beginnt um 14:00 Uhr mit einer Begrüßung durch DTL-Präsident Michael Götz. Anschließend stehen zwei Workshops auf dem Programm: Von SPIETH Gymnastics zum Thema Gerätezertifizierung, von der DTL-Geschäftsstelle über Livestream-Möglichkeiten sowie das digitale Lizenzierungsverfahren.
Die Deutsche Turnliga hat die Ausschreibung zur Bundesliga-Saison 2025 in der Rhythmischen Sportgymnastik veröffentlicht. Diese verspricht auch in der anstehenden Saison einige sportliche Highlights. Zum Auftakt messen sich die Mannschaften der drei Bundesligen am Wochenende des 18. und 19. Oktober in Düsseldorf und Bretten. Die 1. Bundesliga ist dort mit hochkarätigen Teams wie TSV Bayer 04 Leverkusen, Berliner TSC oder dem zweifachen Meister TSV Schmiden rund um Olympiasiegerin Darja Varfolomeev am Start. Der zweite Wettkampftag folgt am 8. und 9. November in Schwerte und Pirmasens, bevor die besten Teams am ersten Dezemberwochenende im DTL-Finale in Schmiden antreten. In der Vorrunde gehen die Teams der 1. und 2. Bundesliga wie bisher am Samstag an den Start, die 3. Bundesliga folgt am Sonntag. Insgesamt nehmen in der Saison 2025 laut Ausschreibung 30 Mannschaften am Ligabetrieb teil.
Der SC Cottbus und der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau bleiben nach dem zweiten Wettkampftag der 1. Bundesliga Männer das Mass der Dinge. Beide Teams feierten am Samstag ungefährdete Siege und stehen mit jeweils vier Punkten verlustfrei an der Tabellenspitze. Cottbus setzte sich mit 56:30 beim Aufsteiger MTV Ludwigsburg durch und überzeugte erneut durch seine mannschaftliche Geschlossenheit und überragende Einzelwertungen. Herausragender Akteur war Radomyr Stelmakh, der mit 26 Scorerpunkten nicht nur massgeblich am Erfolg beteiligt war, sondern auch seine Führung als Topscorer der Liga ausbaute. Wetzgau liess Eintracht Frankfurt beim 54:25 keine Chance und dominierte insbesondere an den Ringen, wo Carlo Hörr und Manrique Larduet Bicet für klare Verhältnisse sorgten.
TSV Waging hat sich zum Auftakt der 3. Bundesliga Süd der Deutschen Turnliga am Samstag in der heimischen Bergader Arena an die Tabellenspitze gesetzt. Mit 174,05 Punkten entschieden die Oberbayerinnen den ersten Wettkampftag souverän für sich und verwiesen den VfL Kirchheim unter Teck (169,45) und das TurnTeam Schwaben (168,90) auf die Plätze zwei und drei. Der SV Hülben folgte mit 167,65 Punkten auf Rang vier. Schlusslicht wurde der TV Kempten, der mit 157,55 Punkten als einziges Team ohne Zähler blieb. Der erste Wettkampf zeichnete sich durch enge Abstände im Mittelfeld aus, was auf einen spannenden Saisonverlauf hindeutet. Insgesamt präsentierten sich alle acht Mannschaften gut vorbereitet, auch wenn sich kleinere Unsicherheiten an den Geräten bemerkbar machten.
Mit einem Paukenschlag ist der SV Leonberg-Eltingen in die Regionalliga Süd der Deutschen Turnliga gestartet: Als Liganeuling überraschten die Turnerinnen aus dem Großraum Stuttgart beim Auftakt in der Bergader Arena in Waging am See mit einem starken zweiten Platz. Mit 162,55 Punkten ließ das junge Team etablierte Konkurrenz hinter sich und musste sich nur dem Tagessieger TSG Backnang geschlagen geben. Die Schwäbinnen aus dem Rems-Murr-Kreis setzten sich mit 177,10 Punkten souverän an die Tabellenspitze – nicht zuletzt dank einer überragenden Lara Gabriel. Die 11-Jährige glänzte am Balken mit der Tageshöchstwertung von 12,95 Punkten und war auch am Barren (10,85) beste Turnerin. Am Boden setzte Vereinskollegin Amelie Schilling (12,15) den Akzent, während Kathrin Schleenvoigt (Leonberg-Eltingen) mit 12,60 Punkten in Oberbayern den besten Sprung zeigte.
Anastasia Simakova hat die erste EM-Qualifikation der Rhythmischen Sportgymnastik am Samstag in Schmiden gewonnen. Die Athletin vom TSV Schmiden erzielte im Mehrkampf insgesamt 113,200 Punkte und lag damit vor ihren Teamgefährtinnen Lada Pusch (112,450) und Victoria Steinfeld (108,000). Die 20-Jährige erreichte mit 13,450 Punkten ihren Höchstwert mit den Keulen. «Die EM-Qualifikation verlief sehr gut. Wir haben einen sehr hochwertigen Wettkampf gesehen», befand Teamchefin Isabell Sawade zufrieden. Auf Rang vier folgte in Margarita Kolosov eine weitere Schmidener Gymnastin mit dem Band (12,250) in dieser Disziplin gleichauf mit Simakova lag. «Margarita hatte im April eine zehntägige Trainingspause. Wir haben auch in Absprache mit ihr die Weltcups in Baku und Taschkent, für die sie ursprünglich vorgesehen war, für sie abgesagt», erklärte Sawade.
Am Samstag geht die Bundesliga der Männer mit zwei Begegnungen in den zweiten Wettkampftag. Cottbus tritt um 15:00 Uhr beim Aufsteiger Ludwigsburg an, Frankfurt gastiert ab 17:00 Uhr beim TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Beide Top-Teams wollen ihre Auftaktsiege bestätigen. Die beiden Rekordmeister Cottbus und Straubenhardt haben den Auftakt jeweils ohne Gerätverlust absolviert und so gleich ein dickes Polster auf der Gerätpunktseite herausgeturnt. Cottbus fegte den Siegerländer KV mit 69:16 vom Podium, Straubenhardt ließ dem Aufsteiger Ludwigsburg beim 55:18 keine Chance. Herausragend waren dabei: Radomyr Stelmakh (Cottbus) mit 20 und Nils Dunkel (Straubenhardt) mit 16 Scorepunkten. Damit liegen beide Teams nicht nur gleichauf an der Spitze – sie setzen auch früh ein Signal in Sachen DTL-Finale.
Seit vielen Jahren ist Beppo Hofmann ein verlässliches Gesicht des Turnsports in Oberbayern. Wenn in der Bergader Arena in Waging am See die Bundesliga zu Gast ist, läuft hinter den Kulissen alles wie am Schnürchen. Das ist kein Zufall, es ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung und eingespielter Abläufe. «Unser Stamm-Organisationsteam arbeitet seit rund 20 Jahren zusammen», erzählt Hofmann, «und das nicht nur bei Turn-Events, sondern bei sämtlichen Sportveranstaltungen im Verein, im Kulturbereich und auch mit anderen Ortsvereinen.» Hofmann, seines Zeichens Zimmerermeister, Landwirt, Kommunalpolitiker und Organisationsleiter des TSV 1888 Waging, hat mit seinem Team zahlreiche Großveranstaltungen gestemmt. Selbst vor einem Spiel gegen den FC Bayern München mit 15.000 Zuschauern sind sie nicht zurückgeschreckt.
Birgit Beiße, Abteilungsleiterin der Rhythmischen Sportgymnastik in der Deutschen Turnliga, blickt im Interview auf eine Saison voller Premieren zurück: Erstmals turnten 30 Teams in sechs Staffeln der drei Bundesligen – mit über 450 aktiven Gymnastinnen. Die 60-jährige Hannoveranerin erklärt, warum auch die 3. Bundesliga immer attraktiver wird, wie sich der neue Code de Pointage in den Ligen der DTL bereits etabliert hat und dadurch sogar internationales Interesse geweckt hat. Sie betont, wie wichtig es ist, dass die Vereine an einer eigenen Fangemeinde arbeiten, um mehr noch mehr Stimmung in die Hallen zu bringen und beschreibt auch die aktuelle Verschiebung der Kräfteverhältnisse zwischen Nord und Süd – ein Trend, der sich auf die Spannung in der Liga positiv auswirkt. Und am Ende verrät sie, was sie sich für das große DTL-Finale wünscht, wo dieses stattfindet.
Die Deutsche Turnliga und der international renommierte Gerätehersteller SPIETH Gymnastics haben ihre erfolgreiche Partnerschaft um weitere vier Jahre verlängert. Das teilten die beiden Partner am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der Gerätehersteller aus Altbach bei Stuttgart ist bereits seit 2013 DTL-Partner und unterstützt die Liga mit seinem hochwertigen Equipment und innovativen Lösungen. «Das klare Bekenntnis von Spieth Gymnastics zur Deutschen Turnliga ist ein starkes Signal – gerade in herausfordernden Zeiten. Die vergangenen Jahre sind aus unserer Sicht ein Paradebeispiel für eine gelungene Partnerschaft im Sport», betonte Kathrin Baumann, Geschäftsführerin der DTL-Marketing GmbH. SPIETH Gymnastics hat sich in der deutschen Turnlandschaft einen exzellenten Ruf erarbeitet und ist bekannt für höchste Qualität sowie enge Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Vereinen weltweit.
Ohne Medaille endeten die Gerätefinals beim Weltcups in Kairo für die deutschen Turner. Bei der sechsten Station der diesjährigen Weltcupserie, die vom 25. bis 28. April im Cairo International Stadium stattfand, war der Nils Dunkel vom Meister KTV Straubenhardt der bestplatzierte deutsche Athlet. Im Finale am Boden belegte der 28-Jährige mit 13,466 Punkten Rang fünf, am Barren reichte es mit 13,500 Punkten ebenfalls nicht für einen Podestplatz. Der zwei Jahre jüngere Artur Sahakyan vom Erstligisten Siegerländer KV wurde an den Ringen Achter (12,900). In den Finals am Sprung und Pauschenpferd war kein deutscher Turner vertreten. Die Goldmedaillen bei den Männern gingen unter anderem an Milad Karimi (Kasachstan) vom TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau, der sowohl am Boden als auch am Reck siegte, sowie am Sprung an den früheren Straubenhardter Artur Davtyan und Pauschenpferd Hamlet Manukyan (beide Armenien).
Joachim Fichtner hat im Turnsport schon einiges gesehen. Doch was sich am Wochenende beim Auftakt der 1. Bundesliga in Mannheim abging, bewegte selbst den erfahrenen Wettkampfausrichter: «Ich denke, wir haben am Samstag in der 1. Bundesliga einen richtig tollen Wettkampf erleben dürfen», sagte Fichtner im Rückblick. Ohne die vertrauten Namen der vergangenen Jahre wie Pauline Schäfer, Sarah Voss oder Elisabeth Seitz, war unklar, wie die Halle auf das fehlen der deutschen Superstars reagieren würde. Die Antwort fiel deutlich aus: Begeisterung pur. «Solch eine Stimmung in einer Halle habe ich bei den Frauen bisher noch nicht erlebt. Und schon alleine das war mehr, als wir erwarten konnten», berichtet Fichtner. «Ich finde, der Funke von den Tribünen ist zu den Athletinnen übergesprungen», sagte Fichtner. Es war nicht nur sportlicher Applaus – es war auch ein Zeichen der Anteilnahme und Ermutigung.